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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach Einklang lange Schatten über den Rasen. Irgendwie hatte er den Verdacht, ein durchschnittlicher Militärstandort wäre wohl nicht ganz so schön.
     
    Der Feldwebel hielt Scherkaners Brief mit sichtlichem Abscheu am äußersten Rand fest. »Wer also ist dieser Hauptmann Unterberg…«
    »Oh, kein Verwandter, Feldwebel. Er…«
    »… und warum sollten wir uns einen Dreck um seine Wünsche scheren?«
    »Ah, wenn Sie weiterlesen, werden Sie sehen, dass er Adjutant von Oberst A. G. Burgwert ist, Quartiermeister vom Königlichen Sitzgitter.«
    Der Feldwebel murmelte etwas, das wie ›Arschlöcher vom Einlassdienst‹ klang. Er ließ seine ansehnliche Körpermasse resigniert in die Hocke sinken. »Sehr gut, Herr Unterberg, worin besteht also Ihr beabsichtigter Beitrag zu den Kriegsanstrengungen?« Etwas an dem Kerl war schief. Dann bemerkte Scherkaner, dass der Feldwebel an allen linken Beinen Verbände trug. Er hatte einen Gefechtsveteranen vor sich.
    Es würde schwierig werden, hier anzukommen. Scherkaner wusste, dass er sogar bei einem wohlgesonnenen Publikum keine sehr imposante Figur machte: jung, zu dünn, um gut auszusehen, so ein schlaksiger Alleswisser. Er hatte gehofft, an einen Technikoffizier zu geraten. »Also, Feldwebel, seit mindestens drei Generationen versucht ihr vom Militär, einen Vorteil zu erlangen, indem ihr euch länger in das Dunkel vorarbeitet. Erst waren es nur ein paar hundert Tage, lange genug, um unerwartete Minen zu legen oder Befestigungen zu verstärken. Dann war es ein Jahr, zwei, lange genug, um Truppen in großer Zahl in Angriffsposition für die nächste Neue Sonne zu bringen.«
    Der Feldwebel – HRUNKNER UNNERBEI stand auf dem Namensschild – starrte ihn nur an.
    »Es ist allgemein bekannt, dass auf beiden Seiten an der Ostfront massive Tunnelbauarbeiten im Gang sind, was dazu führen kann, dass bis zu zehn Jahre in die kommende Dunkelzeit hinein große Schlachten ausgetragen werden.«
    Unnerbei hatte eine glückliche Eingebung, und sein Blick wurde noch finsterer. »Wenn Sie das glauben, dann sollten Sie mit den Gräbern reden. Hier ist die Materialforschung, Herr Unterberg.«
    »Oh, das weiß ich. Aber ohne Materialforschung haben wir keine Chance, durch die wirklich kalten Zeiten zu kommen. Und außerdem… haben meine Pläne überhaupt nichts mit Graben zu tun.« Das Letzte sagte er etwas hastig.
    »Was dann?«
    »Ich… ich schlage vor, dass wir geeignete Ziele in Basville auswählen, uns im Tiefsten Dunkel wecken lassen, an der Oberfläche zu den Zielen gehen und sie zerstören.« Also das häufte alle Unmöglichkeiten in einem knappen Satz an. Er hob beschwichtigend die Hände. »Ich habe über alle Schwierigkeiten nachgedacht, Feldwebel. Ich habe Lösungen oder Lösungsansätze…«
    Unnerbeis Stimme war fast leise, als er ihn unterbrach. »Im Tiefsten Dunkel, sagen Sie? Und Sie sind Forscher an der Königsschule in Weißenberg?« So hatte es Scherkaners Vetter im Brief formuliert.
    »Ja, in Mathe und…«
    »Schweigen Sie! Haben Sie die leiseste Ahnung, wie viel Millionen die Krone an Orten wie der Königsschule für Militärforschung ausgibt? Haben Sie eine Ahnung, wie genau wir die ernsthafte Arbeit verfolgen, die dort getan wird? Gott, wie ich euch Rotzlöffel aus dem Westen hasse! Eure größte Sorge ist es, euch auf das Dunkel vorzubereiten, und selbst damit kommt ihr kaum zurecht. Im Osten sterben jetzt Leute, Kupp. Es gibt weitere Tausende, die sterben werden, weil sie nicht auf das Dunkel vorbereitet sind, weitere werden in den Tunneln sterben und vielleicht noch viel mehr, wenn die Neue Sonne aufflammt und es nichts zu essen gibt. Und hier sitzt du und versprühst Hirngespinste.«
    Unnerbei hielt inne, schien seine Wut zu bezähmen. »Ach, aber ich werde Ihnen eine komische Geschichte erzählen, ehe ich Sie mit einem Tritt in den Hintern zurück nach Weißenberg schicke. Sehen Sie, ich bin ein bisschen unausgeglichen.« Er regte die linken Beine. »Eine Auseinandersetzung mit einem Schredder. Bis ich wieder gesund bin, helfe ich, die hirnrissigen Ideen auszufiltern, mit denen Leute wie Sie uns bombardieren. Zum Glück kommt der meiste Mist mit der Post. Ungefähr alle zehn Tage warnt uns ein Kupp vor dem Tieftemperatur-Allotrop des Zinns…«
    Huch, spreche ich womöglich mit einem Ingenieur?
    »… und dass wir es nicht im Lötmittel verwenden sollen. Bei denen stimmen wenigstens die Fakten, sie verschwenden nur unsere Zeit. Doch dann sind da die anderen,

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