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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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es gab noch Techniker, aber jeder von ihnen betreute tausend Knoten, die über den Kontinent und das Aufklärungssystem im planetennahen Weltraum verstreut waren. Indirekt standen jedem von ihnen Hunderte von Fachleuten für die Auswertung zur Verfügung. Acht Techniker, vier Offiziere, ein Kommandeur. Das waren alle, die körperlich anwesend sein mussten.
    Der zentrale Bildschirm zeigte, wie die Chefin dem Parlament vorgestellt wurde. Es war dieselbe kommerzielle Übertragung, die der Rest der Welt sah – der Auslandsgeheimdienst hatte entschieden, nicht zu versuchen, Videokameras in die Parlamentshalle zu schmuggeln. Einer der Techniker arbeitete mit Standbildern des Videos. Er holte eine Zusammenstellung von einem Dutzend Ausschnitten auf den Schirm, hantierte an der Beleuchtung. Eine verlottert aussehende Person erschien auf dem Bildschirm, die Details ihrer dunklen Kleidung blieben unscharf. Neben Belga sagte General Kalthafen leise. »Gut. Das ist eine positive Identifikation. Die alte Pedure selber… Sie kann nicht sehr gut agieren, wenn ihr eigener Kopf in der Schusslinie ist.«
    Untersiedel hörte nur halb hin. Es war so viel im Gange… Die Rede der Generalin war ein noch größerer Schock, als Pedure zu sehen. Als Schmid das Geiselangebot machte, schauten etliche von den Technikern von ihrer Arbeit auf, die Esshände an den Schlunden erstarrt. »Gott!«, hörte sie Elno Kalthafen murmeln.
    »Ja«, flüsterte Belga zurück. »Aber wenn sie darauf eingehen, haben wir vielleicht einen Ausweg.«
    »Wenn sie den König als Geisel wählen. Aber wenn sie General Schmid wollen…« Wenn Schmid unten im Süden bleiben müsste, würde es sehr kompliziert werden, insbesondere für Elno Kalthafen. Kalthafen konnte sein heftiges Unbehagen nicht recht verbergen. Für ihn ist das also auch neu.
    »Wir können zurechtkommen«, sagte Kred Schachtweg, der Direktor der Luftverteidigung und der dritte anwesende Offizier im Generalsrang. Der LV-Direktor war einer von den größten Kritikern des armen Thrakt und Elno Kalthafens vormaliger Vorgesetzter gewesen. Und Schachtweg schien sich immer noch für Kalthafens Chef zu halten.
    In der Videoübertragung aus Südland war General Schmid vom Rednergitter herabgestiegen. Sie überreichte ihr förmliches Angebot Tim Niederer. Die Kamera folgte Schmid, als sie von der Bühne ging. »Sie geht auf Pedure zu!«
    Schachtweg kicherte. »Na, das wird interessant!«
    »Verdammt.« Die Kamera hatte zurückgeschwenkt, um Major Niederer zu zeigen, wie er die Exemplare vom Angebot der Generalin überreichte.
    »Können Sie mir irgendetwas über die Chefin geben? Hat sie noch Sprechverbindung?«
    »Nein, Herr General. Tut mir Leid.«
    Warnfarben erleuchteten die Anzeigen der Luftverteidigung. Dann: »Herr General, ich verstehe nicht ganz, was vor sich geht, aber…«
    Schachtweg stieß eine Hand nach der zusammengesetzten Lagekarte von Südland. »Das sind Raketenstarts!«
    Ja. Sogar Belga erkannte die Codierung. Kreuze kennzeichneten die geschätzten Abschussplätze. »Ein Dreifachstart. Nicht in Südland stationiert; sie kommen von Eisbooten. Es könnten…« Es konnten nur welche von den Sinnesgleichen sein. Einklang und die Sinnesgleichen waren die einzigen Länder, die über Eistunnelboote verfügten, von denen Raketen gestartet werden konnten.
    Und jetzt waren die ersten Zielschätzungen auf dem Bildschirm aufgetaucht. Die drei Kreise lagen alle nahe beim Südpol.
    Kalthafen machte eine abschneidende Geste zu den Angriffslenktechnikerinnen hin. »Geben Sie Alarmstufe Höchsthell.« Auf dem Hauptbildschirm schwenkten die Nachrichtenkameras noch immer durch die Parlamentshalle und erfassten die Reaktionen auf General Schmids Rede.
    Eine von den Angriffslenktechnikerinnen stand von ihrem Gitter auf. »Herr General! Diese Raketen sind unsere. Sie sind von der Siebten Flotte, von der Eisgraber und der Kriechunter!«
    »Sagt wer?« General Kalthafen schnitt ab, was auch immer sein früherer Chef hatte sagen wollen.
    »Die Autologs von den Schiffen selbst. Ich versuche gerade, zu ihren Kapitänen durchzukommen, Herr General – wir sind noch dabei, unsere Codes abzugleichen.«
    Schachtweg sprang auf. »Und solange wir nicht direkt mit ihnen sprechen, glaube ich gar nichts. Ich kenne diese Kommandanten. Etwas Seltsames ist hier im Gange.«
    »Wir haben echte Starts und echte Ziele.« Die Technikerin tippte auf die Kreuze und Kreise.
    Schachtweg: »Sie haben gar nichts als hübsche

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