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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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verdrehte.
    »Wir sind nicht auf seinem Weg, Herr Hülsenmeister.« Ezr sah es jetzt. Die ungeheure Masse bewegte sich langsam, langsam, doch sie glitt weg von dem Temp und Hammerfest und den vertäuten Sternenschiffen. Das Bild draußen war langsam rotiert, jetzt drehte es sich zurück. Alle im Versammlungsraum suchten sich hastig eine Stelle, wo sie sich festmachen konnten.
    Hammerfest war in Diamant Eins hineingebaut. Der große Fels sah unverändert, unbewegt aus. Die Sternenschiffe dahinter… Es waren kleine Fische neben der Masse der Diamanten, doch jedes Schiff war über sechshundert Meter lang, ohne Treibstoff eine Million Tonnen. Und die Schiffe schwankten langsam an den Enden ihrer Verankerungspunkte auf Diamant Eins hin und her. Es war ein Tanz von Leviathanen – und ein Tanz, der sie vollends in den Untergang treiben würde, wenn er andauerte.
    »Hülsenmeister!« Wieder Brughel. »Ich bekomme Sprechfunk vom Gruppenleiter, Diem.«
    »Gut, stellen Sie ihn durch.«
    Oberhalb der Luftschleuse war es dunkel. Das Licht ging nicht an, und es gab keine Atmosphäre. Diem und die anderen schwebten den Tunnel von der Schleuse hinan und wandten rasch die Helme hin und her. Vom Tunnel aus sahen sie leere Räume, Räume, deren Trennwände weggesprengt worden waren, die fünfzig Meter tief ausgeschlachtet worden waren. Dabei sollte das das unbeschädigte Schiff sein. In Diem stieg Kälte hoch. Der Feind war nach der Schlacht hereingekommen und hatte das Schiff ausgesogen, eine tote Hülle hinterlassen.
    Hinter ihm sagte Tsufe: »Jimmy, Schatz bewegt sich.«
    »Ja, jetzt habe ich festen Kontakt mit der Wand. Klingt, als ob er sich an der Verankerung dreht.«
    Diem drehte sich von der Leiter weg und drückte seinen Helm gegen die Wand. Ja. Wenn es eine Atmosphäre gegeben hätte, wäre der Ort voller Geräusche von klingender Zerstörung gewesen. Das Aufflammen verursachte also mehr Verschiebungen, als alle geahnt hatten. Vor einem Tag hätte dieses Wissen Entsetzen ausgelöst. Jetzt… »Ich glaube nicht, dass es eine Rolle spielt, Tsufe. Komm weiter!« Er führte Do und Patil noch rascher die Leiter hinauf. Pham Trinli hatte also Recht gehabt, und der Plan war zum Scheitern verurteilt. Aber so oder so würde er herausfinden, was mit ihnen angestellt worden war. Und vielleicht konnte er ja doch die Wahrheit aus den anderen herausbekommen.
    Die Innenschleusen waren herausgerissen worden, und das Vakuum erstreckte sich in jeden Raum. Sie schwebten aufwärts an Stellen vorbei, die Reparaturdocks und Werkstätten gewesen sein mussten, an tiefen Löchern, wo die Startinjektoren des Staustrahltriebwerks sein sollten.
    Hoch oben im abgeschirmten Herz der Ferner Schatz war die Stelle, wo sich die Krankenstation befunden hatte, wo es Kälteschlaf-Tanks geben müsste. Jetzt… Jimmy und die anderen bewegten sich seitwärts durch die Abschirmung. Wo ihre Hände die Wände berührten, hörten sie das Knirschen des Schiffsrumpfes, fühlten seine langsame Bewegung. Bisher waren die eng verbundenen Sternenschiffe nicht zusammengestoßen – obwohl sich Jimmy nicht sicher war, ob sie das wirklich sagen könnten. So groß, so massig, wie die Schiffe waren, würden bei einem Zusammenstoß mit ein paar Zentimetern pro Sekunde einfach die Rümpfe ineinandergleiten, ohne dass es einen heftigen Stoß gäbe.
    Er hatte den Eingang zur Krankenstation erreicht. Wo die Aufsteiger angeblich die überlebenden Waffenführer aufbewahrten.
    Noch mehr Leere? Noch eine Lüge?
    Jimmy schlüpfte durch die Tür. Der Schein ihrer Helmlampen huschte im Raum umher.
    Tsufe Do schrie auf.
    Nicht leer. Körper. Wohin auch der Lichtschein traf, überall… waren die Kälteschlaf-Kästen entfernt worden, doch der Raum war… voller Leichen. Diem zog die Lampe von seinem Helm ab und klemmte sie an ein offenes Stück Wand. Ihre Schatten tanzten und krümmten sich noch, doch jetzt sah er alles.
    »S-sie sind alle tot, was?« Pham Patils Stimme war geistesabwesend, die Frage einfach ein Ausdruck des Entsetzens.
    Diem bewegte sich zwischen die Toten. Sie waren hübsch ordentlich gestapelt. Hunderte, aber auf kleinem Raum. Er erkannte manche Waffenführer. Qiwis Mutti. Nur ein paar zeigten Schäden von gewaltsamer Dekompression. Wann waren die übrigen gestorben? Manche von den Gesichtern waren friedvoll, doch andere… Er stockte, von einem Paar glitzernder toter Augen gebannt, die ihn anstarrten. Das Gesicht war ausgezehrt; es gab gefrorene Blutungen quer über die

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