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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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in die Dämmerung empor, ein blendender Abendstern. Sechs Sekunden vergingen, und das zweite Schiff kam in Sicht. Noch sechs Sekunden – das dritte. Und noch eins. Und noch eins. Und noch eins. Dann eine Lücke, und schließlich eins, heller als alle übrigen. Seine Sternenschiffe waren in einer tiefen Umlaufbahn geparkt, viertausend Kilometer hoch. Bei dieser Entfernung waren sie nur Lichtpunkte, winzige Edelsteine, die einen halben Grad voneinander entfernt auf einer unsichtbaren Linie quer über den Himmel hingen. Es war nicht mehr zu sehen als bei einer tiefen Parkbahn für systeminterne Frachtschiffe oder einem örtlichen Bauvorhaben – es sei denn, man wusste, von wie weit her jene Lichtpunkte gekommen waren und wie weit ihre Reise am Ende vielleicht noch gehen würde. Sammy hörte, wie der alte Mann einen leisen Seufzer der Verwunderung ausstieß. Er wusste Bescheid.
    Die beiden sahen zu, wie die sieben Lichtpunkte langsam über den Himmel glitten. Sammy brach das Schweigen. »Sehen Sie den hellen am Ende?« Den Schmuckanhänger des Sternbildes. »Es steht hinter keinem Sternenschiff zurück, das jemals gebaut wurde. Es ist mein Flaggschiff… die Pham Nuwen.«

 
     
     
     
TEIL EINS
     
EINHUNDERTUNDSECHZIG JAHRE SPÄTER…

 
     
EINS
     
    Die Flotte der Dschöng Ho traf als Erste beim EinAus-Stern ein. Das spielte vielleicht keine Rolle. Die letzten fünfzig Jahre ihrer Reise hindurch hatten sie die Triebwerksflammen der Aufsteigerflotte beobachtet, die auf ihrem Wege zum selben Ziel abbremste.
    Sie waren Fremde, die sich weit entfernt von ihren Heimatgebieten trafen. Für die Kauffahrer der Dschöng Ho war das nichts Neues – obwohl ein Treffen normalerweise nicht so ungelegen kam und Gelegenheit zum Handel bot. Hier lag zwar ein Schatz, doch er gehörte keiner der beiden Seiten. Er lag gefroren da und wartete, geraubt oder ausgenutzt oder entwickelt zu werden, je nach der Natur des Betreffenden. So weit entfernt von Freunden, so weit vom sozialen Zusammenhang… so weit von Zeugen. Dies war eine Situation, wo Verrat vielleicht belohnt wurde, und beide Seiten wussten das. Die Dschöng Ho und die Aufsteiger, die beiden Expeditionen, tanzten seit Tagen umeinander herum, sondierten Absichten und Feuerkraft. Vereinbarungen wurden getroffen und revidiert, Pläne für gemeinsame Landeunternehmen wurden gemacht. Dennoch hatten die Kauffahrer wenig über die wahren Absichten der Aufsteiger erfahren. Und so wurde die Einladung der Aufsteiger zu einem Essen von manchen mit Erleichterung quittiert und von anderen mit stillem Zähneknirschen.
     
    Trixia Bonsol lehnte ihre Schulter gegen seine, schob den Kopf herüber, sodass nur er es hören konnte: »Also, Ezr. Das Essen schmeckt ganz gut. Vielleicht versuchen sie nicht, uns zu vergiften.«
    »Fade genug ist es«, murmelte er zur Antwort und versuchte, sich von ihrer Berührung nicht ablenken zu lassen. Trixia Bonsol war planetengeboren, eine aus der Spezialistenmannschaft. Wie die meisten Triländer hatte sie einen Zug von übertriebener Vertrauensseligkeit; sie neckte Ezr gern wegen seines ›Kauffahrer-Verfolgungswahns‹.
    Ezrs Blick huschte über den Tisch. Flottenkapitän Park hatte hundert Leute zum Bankett mitgebracht, aber sehr wenige Waffenführer. Die Dschöng-Ho-Leute saßen zwischen ungefähr ebenso vielen Aufsteigern. Er und Trixia waren weit vom Tisch des Kapitäns entfernt. Ezr Vinh, Kauffahrt-Anwärter, und Trixia Bonsol, promovierte Linguistin. Er nahm an, dass die Aufsteiger hier von ebenso niedrigem Rang waren. Die wahrscheinlichste Schätzung der Dschöng Ho besagte, dass die Aufsteiger strikt autoritär waren, doch Ezr bemerkte keine sichtbaren Rangabzeichen. Einige von den Fremden waren gesprächig, und ihr Nese war leicht zu verstehen, kaum anders als der Standard der Funksendungen. Der blasse, untersetzte Bursche zu seiner Linken hatte während des ganzen Essens unablässig geplappert. Ritser Brughel schien Gefechtsprogrammierer zu sein, obwohl er den Begriff nicht erkannt hatte, als Ezr ihn benutzte. Er war voller Pläne, die sie in kommenden Jahren verwenden könnten.
    »’s ist schon oft genug gemacht worden, wissen Sie nicht? Man kriegt sie, wenn sie noch keine Technik kennen – oder sie noch nicht wiedererlangt haben«, sagte Brughel, der den größten Teil seiner Bemühungen von Ezr weg auf den alten Pham Trinli konzentrierte. Brughel schien zu glauben, dass sichtliches Alter besondere Autorität mit sich bringe, und begriff

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