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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schmid zurück. Auf dieser Seite des Vorgebirges fiel der Boden zu einem kleinen Tal ab. Auf der anderen Seite stand ein Gebäude, vielleicht ein kleines Gasthaus. Schmid stand da, wo der blanke Fels des Abhangs begann, nicht allzu steil. Einst mochte die Straße weiter in dieses kleine Tal hinab und auf der anderen Seite heraus geführt haben.
    Scherkaner blieb an der Seite seiner Frau stehen und legte die linken Arme über ihre Schultern; nach einer Weile schob sie zwei von ihren Armen über seine, ohne ein Wort zu sagen. Unnerbei ging an den Rand und streckte den Kopf darüber hinaus. Überall bis zum Grunde waren Spuren einer Straße zu sehen. Doch die Stürme und Wolkenbrüche der Frühhelle hatten neue Klippen ausgewaschen. Das Tal selbst war bezaubernd, unberührt und sauber.
    »He, he. Da können wir unmöglich runterfahren. Die Straße ist glatt weggespült worden.«
    Viktoria Schmid schwieg einen Moment. »Ja. Glatt weggespült. So ist es am besten…«
    Scherk sagte: »Weißt du, wir könnten wahrscheinlich zu Fuß hinübergehen und die andere Seite hinauf.« Er wies mit einer Hand auf das Gasthaus auf der Hügelkuppe jenseits des Tals. »Wir könnten sehen, ob Dame Encl…«
    Viktoria umarmte ihn kurz und heftig. »Nein. Dort könnten ja doch höchstens wir drei unterkommen. Wir werden mit meinem Sicherungstrupp zelten.«
    Nach einer Weile lachte Scherk auf. »… Ist mir Recht. Ich bin neugierig, ein modernes motorisiertes Biwak zu sehen.« Sie folgten Schmid zurück zum Pfad. Als sie wieder bei den Fahrzeugen waren, war Scherkaner in Hochform – irgendein Plan für leichte Zelte, die sogar die Stürme einer Frühhelle überstehen würden.

 
     
FÜNFZEHN
     
    Tomas Nau stand am Fenster seines Schlafzimmers und schaute hinaus. In Wahrheit lagen seine Räume fünfzig Meter tief in Diamant Eins, doch sein Fenster zeigte einen Blick von der höchsten Spitze von Hammerfest. Seit dem Aufflammen war sein Besitz angewachsen. Geschnittene Diamantscheiben ergaben abgemessene Wände, und die überlebenden speziellen Handwerker würden ihr Leben damit verbringen, zu polieren und Facetten zu schleifen, Friese zu schneiden, die so kunstvoll wie alles waren, was Nau daheim besaß.
    Der Boden um Hammerfest war eingeebnet, mit Metallen vom Erzdepot auf Diamant Zwei ausgelegt worden. Er versuchte, den Felshaufen so ausgerichtet zu lassen, dass nur Hammerfests Flaggmast wirklich ins Sonnenlicht ragte. Letztes Jahr ungefähr war diese Vorsichtsmaßnahme eigentlich nicht notwendig gewesen, doch im Schatten zu bleiben hieß, dass Wassereis für die Abschirmung und etliche Kittarbeiten benutzt werden konnte. Die Arachna hing in halber Höhe am Himmel, eine strahlende blau-weiße Scheibe von fast einem halben Grad Durchmesser. Ihr Licht fiel hell und weich auf das Burggelände. Es war ein ziemlich großer Kontrast zu den ersten Megasekunden hier, zu der Hölle des Wiederaufflammens. Nau hatte fünf Jahre daran gearbeitet, den gegenwärtigen Anblick herzustellen, den Frieden, die Schönheit.
    Fünf Jahre. Und wie viele Jahre würden sie noch hier festsitzen? Dreißig bis vierzig war die glaubhafteste Schätzung der Fachleute, je nachdem, wie lange die Spinnen brauchten, um eine industrielle Ökologie zu schaffen. Es war komisch, wie sich alles ergeben hatte. Es war wirklich eine Verbannung, wenn auch ziemlich anders, als er es seinerzeit auf der Balacrea geplant hatte. Jene ursprüngliche Mission war eine andere Art kalkuliertes Risiko gewesen: ein paar Jahrhunderte fern von der immer tödlicheren Politik des heimatlichen Regimes, eine Gelegenheit, seine Ressourcen zu entwickeln, wo sie ihm niemand streitig machte – und die zusätzliche, goldene Chance, die Geheimnisse einer nichtmenschlichen raumfahrenden Spezies zu erfahren. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Dschöng Ho zuerst eintreffen würde.
    Dschöng-Ho-Wissen war der Kern der Aufsteiger-Zivilisation der Balacrea. Tomas Nau hatte die Dschöng Ho sein Leben lang studiert, doch bis er sie getroffen hatte, hatte er nicht wirklich verstanden, wie sonderbar anders die Krämer waren. Ihre Flotte war doof und naiv gewesen. Sie mit verzögert ausbrechender Geistfäule zu infizieren, war ein Kinderspiel gewesen, den Überfall zu arrangieren fast ebenso leicht. Doch als sie erst einmal angegriffen wurden, hatten die Krämer wie die Teufel gekämpft, schlaue Teufel mit hundert Überraschungen, die sie im Voraus vorbereitet haben mussten. Ihr Flaggschiff war in den

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