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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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lachte über den perplexen Gesichtsausdruck des Kuriers und ging dann weiter, um seiner Dame den versprochenen Punsch zu bringen.
    „Sie haben sehr hübsch mit Lord Griffith getanzt.“ Georgie wandte sich überrascht um, als sie angesprochen wurde. Die Frau war etwa Mitte Dreißig, hatte makellose Haut und blondes Haar in der Farbe von Champagner, das sie kunstvoll aufgesteckt trug. Ihr schmal geschnittenes Kleid aus perlmuttfarbenem Satin besaß hinten am Hals einen hohen Van-Dyck-Kragen, während es vorn großzügig ausgeschnitten war. Das anmutige Geschöpf lächelte Georgie wohlwollend zu, während es näher kam und sich mit langsamen und sehr bewusst eingesetzten Bewegungen frische Luft zufächelte.
    Aus irgendeinem Grund weckte das Verhalten der Frau Georgies Wachsamkeit. „Danke, Madam“, erwiderte sie und grüßte die Frau mit einem Nicken. „Ich glaube nicht, dass wir einander schon begegnet sind.“
    „Lady Faulconer, meine Liebe. Sie allerdings müssen sich nicht vorstellen, der ganze Saal redet über Sie“, erwiderte die andere leichthin. „Und nach einem so reizenden Tanz werden Sie morgen, da bin ich ganz sicher, ganz London erobert haben.“
    „Lady Faulconer?“ Georgie bemühte sich, ihr Erstaunen zu verbergen, und brachte bei deren Lob ein kühles Lächeln zustande, aber sie fragte sich doch, warum diese Frau ihr Komplimente machte. Zweifellos führte „Tess“ irgendetwas im Schilde. „Sie sind sehr freundlich. Doch das Verdienst gebührt Lord Griffith. Er ist ein so ausgezeichneter Tänzer, dass neben ihm - jede Partnerin gut aussieht.“
    Tess betrachtete sie genauer, offensichtlich verdutzt über diese schlagfertige Antwort.
    Georgie lächelte.
    „Nun, meine Liebe, Sie sind aber keine beliebige Partnerin, oder?“, versuchte die Frau es noch einmal und lächelte dazu wissend.
    „Wie bitte?“ Georgie blickte sie fragend an.
    „Sie sind eine Knight, und er ist ein Prescott“, erklärte seine frühere Geliebte. „Die beiden Familien standen einander schon immer recht nahe.“ Lady Faulconer warf einen Blick zur Tanzfläche, wo die Paare sich jetzt trennten und in zwei Reihen für einen Volkstanz aufstellten. Dann seufzte sie. „Nun, Ihre Chancen, ihn sich zu schnappen, sind besser als die jeder anderen.“
    Georgie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn ihr das Gespräch alles andere als angenehm war. „Ich versuche nicht, ihn mir zu schnappen“, erklärte sie.
    „Nun, vielleicht nicht. Er ist etwas alt für Sie.“
    Georgie wollte die Stirn runzeln, doch dann merkte sie, dass die Frau vermutlich nur einen Köder auswarf.
    „Dennoch - man wird Sie überreden, ihn zu heiraten, denken Sie an meine Worte“, sagte Lady Faulconer. „Ich wette, Hawkscliffe und er verhandeln bereits darüber.“
    Georgie begann sich über die anmaßende Art dieser Frau zu ärgern, doch sie wollte sie das nicht merken lassen und lachte nur. „Meine liebe Lady Faulconer, ich fürchte, Ihre Vorhersagen verwirren mich. Sie müssen mehr wissen als ich“, fügte sie hinzu.
    „Das tue ich auch“, gab die andere zurück und betrachtete wieder die Tanzenden. „Und deshalb, meine Liebe, spreche ich jetzt mit Ihnen.“
    „Madam?“
    Sie sah Georgie an, und ihre grauen Augen blitzten. „Man kann mir kaum vorwerfen, zu viele gute Taten vollbracht zu haben, aber jemand sollte Sie wirklich warnen wegen - dieses Mannes.“
    Georgie blinzelte. „Mich warnen?“
    „Ich beneide sie nicht um Ihre Lage. All der Druck, den die Familien ausüben werden, damit Sie seine Marchioness werden. Und er! Ah, er ist so gerissen und so glatt - ich wage zu behaupten, dass Sie niemals auch nur den Hauch einer Ahnung haben werden, woran Sie sind.“
    „Mylady, ich verstehe nicht“, entgegnete Georgie kühl. „Lord Griffith ist ein Ausbund an Höflichkeit.“
    „Glauben Sie? Nun, Sie sind sehr jung“, sagte Lady Faulconer. „Und Sie kennen ihn noch nicht richtig. Nicht so, wie ich ihn kenne.“
    Ungläubig starrte Georgie sie an, obwohl sie es sich beinahe verübelte, dass sie den Lügen dieser Frau überhaupt Gehör schenkte.
    „Es liegt mir fern, einen so feinen Mann zu kritisieren“, fuhr Lady Faulconer fort, „aber Sie müssen wissen, meine Liebe, Lord Griffith und ich - wie soll ich es ausdrücken? Wir haben eine Geschichte.“
    „Welche Art von Geschichte?“, fragte Georgie geradeheraus.
    „Wir - wir standen uns einige Jahre recht nahe“, erklärte sie andere mit zufriedener Miene. Einer Miene,

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