Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
großen Augen an.
    „Nun, weißt du, auf diese Weise könnte sie bei uns wohnen und sich um uns kümmern.“
    „Und mit uns spielen?“
    „Ja.“
    „Wie eine echte Mutter?“
    „Ja, mein Sohn. Wie eine echte Mutter.“
    „Ja, mach das, Papa! Bitte! Miss Georgie ist wirklich eine Wucht!“
    Ian lachte leise über die begeisterte Reaktion seines Sohnes. Er beugte sich vor und küsste Matthew auf die Stirn. „Wieder einer von Onkel Alecs Ausdrücken, wie ich vermute?“, murmelte er.
    „Wie bitte?“
    „Nichts. Gute Nacht, mein Sohn. Gute Nacht, Hund -äh - Robin.“ Er stand auf und ging zur Tür, um sich auf die Suche nach Georgiana zu begeben.
    „Papa?“
    An der Tür blieb Ian stehen und blickte noch einmal über die Schulter zurück.
    „Ich hoffe, sie sagt Ja.“
    „Keine Sorge, Matt. Das wird sie.“
    Dafür werde ich sorgen.
    Still erstreckte sich vor ihr der Garten, in silbernes Sternenlicht getaucht. Nachtblühende Blumen öffneten vorsichtig ihre Blüten, um ihren zarten Duft in die sommerliche Luft zu entsenden. In der glatten Oberfläche des Zierteichs spiegelten sich zwischen den Wasserlilien die Sternenbilder. Eine unsichtbare Nachtigall sang einsam ihr Lied.
    Der Wind spielte mit den Bäumen und Büschen, als Georgie rastlos an dem grasbewachsenen Ufer des Teichs entlangging, bis sie zu der Decke kam, die auf der Erde im Gras lag, ein Überbleibsel ihres Picknicks mit Matthew, das sie nach ihrer Ankunft mit ihm veranstaltete hatte, um ihn ein wenig abzulenken.
    Matthew war nach dem Entführungsversuch sehr unsicher und anhänglich gewesen, aber bald hatte Georgie gemerkt, dass es diesem unverwüstlichen Kind wieder besser ging. Wenn sie sich vorstellte, wie nahe sie daran gewesen waren, ihn zu verlieren, fühlte sie sich richtiggehend krank.
    Erst im Nachhinein hatte sie erfahren, wie sich alles zugetragen hatte. Eines der anderen Dienstmädchen hatte erzählt, dass Sally und Scott vorgeschlagen hatten, mit Matthew im Park Verstecken zu spielen. Als das Mädchen dann schließlich zugab, dass die beiden ermordeten Dienstboten heimlich ein Paar gewesen waren, dämmerte Georgie die Wahrheit.
    Die beiden hatten das Spiel vorgeschlagen, weil es ihnen ermöglichte, sich davonzuschleichen und in irgendeinem Versteck ein paar Küsse zu tauschen - und das war die Gelegenheit, auf die Firoz gewartet hatte.
    Der Gewaltakt, der darauf folgte, hatte schreckliche Erinnerungen an Janpur in Georgie geweckt, und sie überlegte, wann ihre Brüder wohl in England eintreffen würden. Schließlich hatte Colonel Montrose ihnen einen Auftrag erteilt.
    Sie war überdies besorgt wegen der Bemerkung, die Ian Robert gegenüber gemacht hatte - dass Gabriel im Kampf gegen Königin Sujanas Henker beinahe getötet worden wäre. Hatte er die Verletzungen ihres Bruders verharm-lost, um Georgie nicht zu ängstigen? Und wo war überhaupt Papa? Sie hasste es, von ihrer Familie getrennt zu sein, beinahe so sehr, wie sie es hasste, von Ian getrennt zu sein ...
    Ian ...
    Was sollte sie nur mit ihm machen?
    Als er sich mit Firoz geschlagen hatte, war eine Seite in ihm zum Vorschein gekommen, von der sie nicht gewusst hatte, dass es sie überhaupt gab. Nicht, dass sie der Meinung war, Firoz hätte besondere Gnade verdient. Aber die Wildheit, die ihr so zivilisierter Diplomat in jener Situation an den Tag gelegt hatte, schien so gar nicht zu dem ruhigen, vernünftigen Mann zu passen, als den sie ihn bislang erlebt hatte.
    Aber sie konnte auch nicht verhehlen, dass ihr diese neue, sehr männliche Seite an Ian gefiel und sie erregte. Die meisten der Ideale ihrer Jain-Philosophie - eine Lebensanschauung, in der Gewalt strikt abgelehnt wurde -hatte sie im Palast von Janpur verloren, als sie beinahe den Tod ihrer Brüder verursacht hätte. Es wäre naiv zu leugnen, dass manchmal eben doch Gewalt nötig war, um die Unschuldigen zu beschützen.
    Aber gleichzeitig hätte sie nie vermutet, dass Ian so einen Zorn in sich trug. Die Frage, was sonst noch unter seiner kultivierten, beherrschten Oberfläche schlummern mochte, beunruhigte sie. Und wieder war sie nicht sicher, ob sie diesen Mann, den zu heiraten sie versprochen hatte, wirklich so gut kannte.
    Jedes Mal, wenn sie glaubte, ihn endlich zu verstehen, entdeckte sie eine neue Seite an ihm. Es war irritierend.
    Doch was immer mit ihm sein mochte, er für seinen Teil hatte Georgie vollkommen akzeptiert - mit all ihren Fehlem und Exzentrizitäten. Das hatte er ihr deutlich gezeigt, als er ihr

Weitere Kostenlose Bücher