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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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dass er seinem Land diente und Leben retten wollte. Es bekümmerte sie, wie falsch sie ihn eingeschätzt hatte. Vielleicht war ich zu hart zu ihm. Vielleicht hätte sie ihm zugutehalten sollen, dass er sie immerhin vor Balarams Familie gerettet hatte.
    Sie ertappte sich bei dem Wunsch, diesen Mann besser kennenlernen zu wollen.
    Während die Mädchen hinter dem Schirm weiter zuschauten, lud der Captain der Palastwache die Engländer ein, an der Vorführung teilzunehmen.
    Gabriel lehnte mit einem kühlen Lächeln ab. „Verzeihen Sie bitte, Gentleman. Aber ich greife nur zur Waffe, wenn ich es ernst meine. “
    „Ich möchte aber“, meldete sich Derek, der vor keiner Herausforderung zurückschreckte.
    Die Mädchen lächelten einander zu, als ein Marathi-Krieger Derek eine lange Lanze zuwarf. Geschickt fing er sie mit beiden Händen auf und drehte sie in die richtige Position, so wie er es bei ihnen gesehen hatte, was die Marathen mit Beifall quittierten.
    Sie fragten Lord Griffith, ob er ebenfalls mitmischen wollte, doch er winkte mit einem Lachen ab. „Ich denke gar nicht daran, mich im Vergleich mit euch zum Narren zu machen“, erklärte er. „Ich bin nur ein Diplomat. Den Kampf mit den Waffen überlasse ich den Kriegern. “
    Seine bescheidene Antwort erfreute das Gewissen der Marathen, das dem Glauben der Jain folgte, aber Georgie fragte sich, ob seine Worte ernst gemeint waren.
    Von ihrem sicheren Platz hinter dem Schirm aus studierte sie genüsslich sein Äußeres, erfreute sich an seiner schlanken, vornehmen männlichen Gestalt. Nach der Führung durch Meenas zukünftige Gemächer konnte sie sich der Frage nicht erwehren, wie es wohl sein mochte, wenn Lord Griffith eine Frau in sein Bett holte.
    Sie dachte an seinen starken Griff, die Liebkosung, als er mit den Lippen ihre Fingerknöchel berührt hatte. Die Sicherheit, die sie an seinem großen warmen Leib empfunden hatte, als er hinter ihr auf dem Pferd gesessen hatte.
    Als sie den Blick bis hinunter zu seinen makellosen schwarzen Schuhen hatte gleiten lassen und wieder zurück über die rehbraune Hose, die muskulösen Schenkel, wandte sich Lord Griffith plötzlich langsam um und nahm den Holzschirm in Augenschein, als habe er gespürt, wie Georgie ihn beobachtete!
    Schuldbewusst und überrascht zuckte sie zurück. Die abrupte Bewegung entging den Freundinnen nicht.
    „Was ist mit dir? “, fragte Lakshmi.
    Georgie wurde so heiß, dass sie fest davon überzeugt war, ihren Wangen müssten blutrot sein, als hätte sie gerade eine scharfe grüne Chilischote gegessen.
    „Ist alles in Ordnung? “ Meena blickte ihre Freundin verwirrt an.
    „Es - es geht mir gut. Es ist ein wenig heiß hier. Vielleicht täte ein kaltes Getränk gut“, murmelte Georgie.
    „Ja, kommt, holen wir uns ein paar Erfrischungen. Ihr habt eine lange Reise hinter euch. “ Meena ergriff ihren Arm, und Georgie tat dasselbe bei Lakshmi und beschloss, den Marquess aus ihren Gedanken zu verdrängen, so gut sie es vermochte.
    Unterwegs liefen die Mädchen an dem weitläufigen Bankettsaal vorüber. Hier eilte geschäftig eine ganze Armee von Dienstboten umher, polierte reich verzierte Kandelaber und deckte ein Meer von Tischen ein.
    „Heute Abend wird es ein Festessen geben zu Ehren der englischen Delegation“, sagte Meena. Dann drückte sie liebevoll Georgies Schulter. „Du solltest hingehen, meine Liebe. Dann hast du Gelegenheit, Zeit mit deinen Brüder zu verbringen. Lakshmi und ich werden natürlich nicht eingeladen sein, aber für dich gibt es keinen Grund, nicht teilzunehmen. Du bist Ausländerin und ein Gast. Du bist nicht an den Purdah gebunden. “
    „Würde es euch etwas ausmachen? “, fragte Georgie hoffnungsvoll und wollte sich nicht eingestehen, dass es für sie wesentlich reizvoller war, sich noch einmal mit Lord Griffith zu messen als ihre Brüder zu treffen.
    „Ganz und gar nicht“, beruhigte Meena sie und Lakshmi nickte zustimmend. „Aber ich warne dich, du wirst einiges Aufsehen erregen.
    „Daran ist sie gewöhnt“, mischte Lakshmi sich ein.
    „Die einzigen Frauen, die Männer für gewöhnlich im Bankettsaal antreffen, sind die Tänzerinnen. Aber natürlich solltest du mit deinen Brüder zusammen sein, solange du kannst“, meinte Meena. „Wir sind nicht sicher, wie lange die Gruppe bleiben wird - ich denke, bis die Verträge ausgehandelt sind, und wer weiß, wann das sein wird? “
    „Ja, wer weiß“, wiederholte Georgie und fragte sich, wie viel man Meena

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