Eine tollkuehne Lady
Angst. “
„Genau das ist das Problem“, gab er streng zurück. „Sie haben sich schon genug gefährdet, indem Sie an diesen Ort reisten, und Gott weiß, dass Sie bereits zu viel Aufmerksamkeit erregt haben. Außer Ihren Brüdern war jeder Mann im Bankettsaal hingerissen von ihrer Schönheit. Sogar der Prinz. “
„Sogar Sie? “, platzte sie heraus, ehe sie sich die Worte hatte verkneifen können.
Er sah sie durchdringend an. „Ich glaube, Sie kennen die Antwort darauf. “
„Immer so diplomatisch“, neckte sie ihn leise. „Beantworten Sie Fragen niemals direkt? “
Er betrachtete ihre Lippen, als kämpfte er gegen die Versuchung, sie zu küssen. Einen Moment lang war er so still, dass sie Angst hatte, zu kühn gewesen zu sein. Dann hob er den Blick und trat näher, und sein großer Schatten verdunkelte die Reliefs. Der Marquess erschien ihr wie ein eleganter Luzifer in der von Feuer erhellten unterirdischen Dunkelheit, ein gefallener Engel mit einer klaren Absicht.
Sie erschauerte, als er sich ihr näherte, und um ein Haar verließ sie der Mut, denn er strahlte so viel Kraft aus. Dann legte er ganz sanft eine Hand an ihre Wange, ließ die Fingerspitzen bis zu ihrem Ohr und hinunter bis zu ihrem Kinn gleiten. Er hob es mit zwei Fingern hoch.
Als er sich vorbeugte, um sie zu küssen, begann Georgie heftig zu zittern.
Sie schloss die Augen und wartete, während ihr Herz wie rasend schlug.
Mit einer seidenweichen Berührung streifte er ihre Lippen, forschend und doch voller Zurückhaltung, verführte sie wie eine Fata Morgana in der Wüste. Viel zu früh hörte er damit auf. Die Sehnsucht nach seiner Nähe, die sie früher schon einmal empfunden hatte, drohte sie nun zu überwältigen. Sie merkte, wie sehr er sich um Disziplin bemühte, versuchte, seine Leidenschaft zu beherrschen, obgleich ihm das sicher nicht leicht fiel. Sie spürte, wie unter der Oberfläche sein Verlangen loderte, genauso wie sie die Kraft in seinen großen, schlanken Händen spürte, wenn er sie anfasste.
Sie blickte auf und bemerkte, dass er sie betrachtete.
„Du bist so schön“, raunte er.
Einladend sah sie ihn an. Nimm mich, schien ihr Blick zu sagen. Ich habe keine Angst.
Er trat ganz nahe an sie heran und schloss sie fest in die Arme. Erregt presste er die Lippen auf ihren Mund und umfasste mit einer Hand ihren Hals. Mit der Zunge schob er ihre Lippen auseinander, und sein leidenschaftlicher Kuss wob einen Zauber um ihre Sinne - es war wie Magie. Das Aufeinandertreffen ihrer beider Lippen betörte Georgie wie noch nie etwas zuvor, und ihr wurden die Knie weich.
Sie klammerte sich an ihn, um nicht zu fallen, und schlang die Arme um seinen Hals. Er reagierte darauf, indem er sie fester an sich zog. Du brauchst das, nicht wahr, Ian? Was immer er brauchte, sie wollte es ihm geben. Die beinah verzweifelte Art, wie er sie hielt, sie küsste, sagte ihr, wie sehr er dieser Nähe bedurfte. Der Himmel wusste, dass es ihr genauso ging. Seine Zärtlichkeiten flüsterten ihr etwas zu, sprachen von endlosen Wanderungen weitab von zu Hause, von einer rastlosen Suche, ohne zu wissen wonach, sie erzählten von Einsamkeit, von der Anspannung in ihm, die gelöst werden musste. Georgie sehnte sich danach, ihn zu trösten, ihn zu liebkosen und zu umfangen, ihm so ein Zuhause zu schenken.
In ihren Händen kribbelte es, als sie sich an ihn presste und streichelte, ihm stumm zu verstehen gab, dass er alles haben konnte, was er wollte. Lange hatte sie versucht so zu tun, als lebte sie nur für die Gerechtigkeit, aber insgeheim war ihr klar, dass sie eigentlich für die Liebe lebte.
Diese Wahrheit hatte sie lange geängstigt. Männer waren so, wie sie waren, und noch nie war ihr ein Mann begegnet, der es wert gewesen wäre, dass Georgie ihre Unabhängigkeit gegen ein paar Küsse eingetauscht hätte. Aber jetzt hatte sie keine Angst. Nein, denn ihm vertraute sie.
Als er mit den Händen ihren Rücken entlangfuhr, und sie an sich drückte, fühlte sie an ihrem Bauch seine Erregung.
Schwer atmend trat er ein Stück zurück und lächelte sie an. „Ist das direkt genug für dich? “ Seine Augen funkelten vor Leidenschaft und schienen in der Dunkelheit silbergrün zu glühen.
Sie lachte atemlos. „Du bist schlimm. “
„Sag es nicht weiter“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich habe die ganze Welt getäuscht. Komm her. “ Er hob sie hoch und setzte sie in Hüfthöhe auf einen Vorsprung in den Steinen, als wäre sie ein Opfer, das den
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