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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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erpressen zu können ?«
    »Eine
gute Frage«, gab ich zu. »Und ich vermute, Fessler weiß die Antwort darauf .«
    Edwina
Ballard gab ein schwaches Stöhnen von sich und hob dann langsam den Kopf. Giles
warf ihr einen Blick schieren Hasses zu und achtete dann nicht mehr auf sie.
»Sie glauben, Fessler wollte mir etwas in die Schuhe schieben ?« Ein plötzlicher Hoffnungsschimmer tauchte in seinen Augen auf. »Den Mord an dem
Mädchen vielleicht?«
    »Die
Ermordung nicht — wenn sie ermordet wurde«, sagte ich und beobachtete, wie der
Schimmer in seinen Augen erstarb.
    »Vielleicht
beabsichtigte er eine Erpressung? Er folgte Ihnen beiden hinaus zur Hütte,
zusammen mit Robert, seinem Schläger. Vielleicht hatten die beiden eine Kamera
bei sich ?«
    »Das
ist doch ein altmodischer Trick«, sagte er verächtlich.
    »Aber
noch immer wirkungsvoll«, erinnerte ich ihn. »Der große Shakespeare-Mime und vielleicht,
von Nick Fesslers Standpunkt aus gesehen, der Mann, der im Begriff ist, Edwina
Ballard zu heiraten — konnte ein verdammt gutes Objekt für eine kleine
altmodische Erpressung mit schmutzigen Fotos und allem Drum und Dran sein.«
    Ich
sah zu, wie sich Edwina Ballard aufrichtete und zur Couch schleppte. Sie lehnte
sich mit geschlossenen Augen gegen die Polster; ihr Gesicht war grau vor
körperlicher und seelischer Erschöpfung, und ich fragte mich, wohin all die
Eleganz, die sie sonst ausstrahlte, verschwunden war.
    » Dixie muß ermordet worden sein !« murmelte Giles, zu seiner natürlichen Hauptsorge zurückkehrend. »Edwina sah
schließlich die Leiche im Kofferraum von Fesslers Wagen !«
    »Das
hat sie gesagt .« Ich zuckte die Schultern.
    »Was,
zum Teufel, meinen Sie damit ?« krächzte er.
    »Als
ich zum erstenmal hier war, behauptete sie, Jennings
Party vor dem Zeitpunkt verlassen zu haben, an dem Dixie angeblich eintraf«, erinnerte ich ihn. »Aber nach dem, was Sammy Westin erzählt, war sie durchaus noch da, als die Blonde
mit ihrer Striptease-Nummer und ihrem heidnischen Tanz begann. Aber als sie
sah, wie Sie ganz weg von Dixie waren, wurde sie
wütend und machte sich etwa eine halbe Stunde später aus dem Staub. Sie waren
so fasziniert von der Blonden, daß Sie sich noch nicht einmal die Mühe nahmen,
ihr auf Wiedersehen zu sagen .«
    »Stimmt .« Edwina öffnete die Augen und starrte uns beide mürrisch
an. »Nach dem, was später geschah — als Fessler mir erzählte, Bobby habe das
Mädchen umgebracht, und mir zum Beweis die Leiche im Kofferraum zeigte — ,
hielt ich es für besser, Bobby gegenüber so zu tun, als sei gar keine Blonde
auf der Party gewesen, als ich wegging, denn meine Geschichte mußte mit den
Behauptungen der übrigen Partyteilnehmer übereinstimmen: Kurzum, es hatte niemals
ein Mädchen namens Dixie gegeben!«
    »Wohin
gingen Sie, nachdem Sie die Party verlassen hatten ?« fragte ich obenhin.
    »Natürlich
geradewegs hierher nach Hause«, sagte sie. »Ich lag im Bett, als Fessler
eintraf .«
    »Wann
war das ?«
    »Irgendwann
gegen vier, halb fünf Uhr, glaube ich .«
    »Worauf
wollen Sie hinaus, Mr. Holman ?« fragte Giles mit nervöser Stimme.
    »Wenn
Edwina einfach draußen in ihrem Wagen sitzen geblieben wäre, nachdem sie die
Party verlassen hatte«, sagte ich, »so hätte sie Sie und Dixie kurze Zeit später weggehen sehen. Vielleicht ist sie Ihnen gefolgt ?«
    »Das
bin ich nicht !« Sie richtete sich auf, und ihre Äugen
glitzerten feucht. »Das ist eine Lüge, und Sie wissen es auch genau, Mr. Holman . Was haben Sie da mit mir vor ?«
    Ich
blickte in Fesslers angespanntes bleiches Gesicht. »Wissen Sie was? Ich glaube,
Sie haben die Zeitbombe gar nicht in die Hütte gelegt .«
    »Was?«
Er blinzelte mich an, so als habe er nicht einmal zugehört.
    »Bruce«,
sagte ich erschöpft, »ich habe, während Sie weg waren, diese Benachrichtigung
bei Ihrer Sekretärin nur aus einem Grund hinterlassen: Ich wußte, Sie würden heute abend Betty Wong mitbringen.
Wo hält sie sich also versteckt? Es hat keinen Sinn mehr für sie, sich
verborgen zu halten .«
    »Sie
haben recht, Mr. Holman !«
    Sie
erschien plötzlich auf der Schwelle — in ihrem schwarzen Cheongsam aus schwerer Seide, der leise raschelte, wenn sie sich bewegte. Die
saphirblauen Augen in dem ruhigen, heiteren Gesicht beobachteten jeden im
Zimmer mit wachsamem Interesse. Die Pistole, die für ihre winzige, zarte Hand
viel zu groß aussah, bewegte sich die ganze Zeit über um keinen Millimeter.
    »Ich
fürchtete, Sie

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