Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
das Haus nicht genauso empfinden? Mit ein bisschen Engagement könnte man es auch wieder in ein Schmuckstück verwandeln.«
»Mit sehr viel Engagement und einem kleinen Vermögen, das ich nicht habe. Und wechsel nicht das Thema. Du willst also, dass ich dich vor Alistair beschütze und ihn daran hindere zu tun, was du verdient hast?«
»Ich habe keine Angst, dass Alistair mich schlägt. Er ist kein gewalttätiger Mensch.« Sie warf Connor einen anklagenden Blick zu, den er nicht bemerkte. »Ich will nur nicht, dass er mir die Rechnung für den Schaden präsentiert.«
»Das wundert mich nicht. Du musst ihn Tausende von Pfund gekostet haben.«
»Der Wagen war versichert.«
»Trotzdem. Er musste vermutlich die Selbstbeteiligung zahlen und hat seinen Schadenfreiheitsrabatt verloren.«
»Mein Auto ist bei der Sache draufgegangen.«
»Geschieht dir recht. Du solltest Autos mit etwas mehr Respekt behandeln.«
»Ich war verletzt.«
»Und deswegen war es völlig in Ordnung, ja?«
»Nein, aber es rechtfertigt ... die Heftigkeit meiner Reaktion.«
»Das bezweifle ich. Niemand ist glücklich, wenn er verlassen wird, aber es besteht kein Grund, so zu reagieren.«
Hetty biss die Zähne zusammen. »Er hat mich nicht einfach nur verlassen. Er wollte, aber er hat es nicht fertig gebracht, es mir zu sagen, also hat er es so arrangiert, dass ich ihn und sie im Bett überrascht habe.«
Der Wagen schlingerte ein wenig. Connor bekam ihn jedoch sofort wieder unter Kontrolle und hielt dann vor den Lichtern eines Pubs.
»Da sind wir. Lass mal die Wegbeschreibung sehen.« Er riss sie ihr aus den Fingern.
In diesem Augenblick hasste sie Connor mindestens so sehr, wie sie Alistair gehasst hatte. Sie überlegte, ob es irgendeinen Weg gab, nach Hause zu kommen, ohne ihn bitten zu müssen, sie zu fahren. Sie hatte zehn Pfund in der Handtasche, die Caroline für Notfälle hineingesteckt hatte. Aber es war vermutlich nicht genug für ein Taxi.
Er warf ihr die Wegbeschreibung zu, und sie landete auf dem Boden. »Also los, Cinderella, lass uns zusehen, dass du auf deinen Ball kommst.«
Er fand das Haus schnell und mühelos und parkte seinen Wagen in der Kiesauffahrt hinter einer Reihe teurer Firmenwagen. Connor nahm ihren Arm, als sie auf ihren hohen Absätzen über die dicken Kieselsteine stakste, und ließ ihn auch nicht los, als sie das Haus erreichten. Er klingelte, ohne Hetty Zeit zu lassen, ihren Lippenstift nachzuziehen oder die Haare zurechtzuzupfen.
Als die Tür sich gerade zu öffnen begann, raunte er: »Beim nächsten Mal solltest du ihm Zucker in den Tank schütten, dann ist der Motor hinüber.«
Mrs Makepiece öffnete und fand, dass einer ihrer Gäste ein ausnehmend verdattertes Gesicht machte.
Hetty hatte gehofft, Alistair wäre vielleicht nicht gekommen. Das war absolut möglich - er war durchaus fähig, eine Einladung platzen zu lassen, wenn sich etwas Interessanteres ergab. Doch während Hetty den Mantel abnahm und ihre Frisur in Ordnung brachte, stellte sie fest, dass das Haus zwar nicht groß, aber nichtsdestotrotz ausnehmend vornehm wirkte. Und Alistair hatte viel für Vornehmheit übrig. Sie seufzte, ärgerlich auf sich selbst, weil es ihr immer noch etwas ausmachte.
Sie wusste genau, was sie in ihm gesehen hatte. Er war gut aussehend, mächtig, und seine Aufmerksamkeit hatte ihr sehr geschmeichelt. Was sie ärgerte, war die Tatsache, dass sie lange genug in seinem Bann geblieben war, um sich in ihn zu verlieben und ihm ihre Unschuld zu schenken, wo ihr Kopf ihr doch, lange bevor das passieren konnte, hätte sagen müssen, dass er ein egoistischer Snob war.
Zu ihrer Erleichterung und Überraschung wartete Connor an der Treppe auf sie. Er nahm wieder ihren Arm und führte sie in einen Salon hinauf, wo mehrere Leute standen und Champagner schlürften.
Der Raum war gut gefüllt, aber sie entdeckte Alistair auf Anhieb. Sie wartete auf den vertrauten, schmerzhaften Stich, den jeder Gedanke an ihn ausgelöst hatte, doch er blieb aus. Sie war immer noch wütend auf ihn, aber sie hatte keine Schmetterlinge mehr im Bauch, und auch das Sehnen nach einem Blick oder einem Lächeln hatte sich verflüchtigt. Sie war so erleichtert, dass sie schließlich breit lächelte, als ihre Blicke sich trafen. Dann fiel ihr sein Porsche ein, und ihr Magen schlingerte.
Sie war froh, dass sie sich doch für das Kleine Schwarze und das rote Jackett entschieden hatte. Es gibt Momente, da man sich von der Masse abheben, ein Statement
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