Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)
viel Zeit miteinander. Ich wüsste nicht, was daran schlimm ist.« Ben drückte sie liebevoll an sich und beobachtete, wie sie wacher wurde. »Hier, iss etwas!« Das würde ihren Kreislauf in Schwung bringen. Er und Tim nutzten die Pause ebenfalls für einen kleinen Snack.
»Soll ich sie nun wieder nehmen?« Tim schnürte die Rucksäcke.
»Gerne.« Ben hatte sich gerade gestreckt und nickte. Nun freiwillig überließ er seinem Bruder wieder die Aufgabe, sie zu tragen. Sie mussten vorwärts kommen, je schneller desto besser. Und so sehr er wollte, sein Rücken brauchte noch eine Auszeit. Er konnte sie nicht schon wieder tragen. Sonst sagte er immer, sie würde nichts wiegen. Aber dann legte er mit ihr keinen Kilometermarsch, sondern nur kurze Strecken in der Wohnung zurück.
»Seit wann weißt du schon, dass Ben auf Doktorspiele steht?« Lara war wieder fit und ihre Gedanken rotierten erneut.
Tim stöhnte gequält wie unter Schmerzen auf: »Frag das doch ihn!«
»Ich frag aber dich, Doktor Tim.« Außerdem und zum Glück lief Ben mit einigem Abstand vor ihnen.
»Ich finde das nicht lustig.« Entsprechend grimmig sah Tims Gesichtsausdruck aus und er biss die Zähne garantiert nicht nur vor Anstrengung so fest zusammen.
»Ich schon.« Lara musste kichern, denn Tim konnte ihr nicht entkommen. »Sag schon, ich will es wissen!« Mühelos spielte Lara die Nervensäge und mit einem vorsichtigen Blick auf Ben, der tatsächlich außer Hörweite war, wiederholte sie wieder und wieder ihre Frage und machte deutlich, dass sie nicht eher aufgeben würde, bis sie eine Antwort bekäme.
»Wirklich sehr erwachsen, Lara!«, maulte Tim, gab sich jedoch schließlich geschlagen. »Seit ich Sechszehn bin. Okay? Zufrieden? Ich hab ihn in seinem Zimmer erwischt. Bist du jetzt endlich ruhig?«
»Allein?« Nein, jetzt würde Lara erst richtig loslegen. Das war definitiv spannender als das Alpenpanorama und sie wusste noch viel zu wenig von Ben, um es jetzt gut sein zu lassen.
»Natürlich nicht allein. Er hatte Sarah bei sich. Die ging eigentlich in meine Klasse.«
Lara konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, wenn sie sich die Situation in Farbe und 3D vorstellte. »Warst du geschockt?«
»Oh Mann … wenn du davon Ben auch nur ein Wort erzählst, dann–!«
»Sag schon, warst du geschockt?«, unterbrach ihn Lara, denn Flüche und Verdammungen hatten sie noch niemals von einer fixen Idee abgehalten. Außerdem hing sie ebenfalls an ihrem eigenen Leben und würde Ben niemals von dieser Unterhaltung erzählen. Na ja, zumindest solange nicht, bis sie mal Insiderwissen bräuchte.
»Sagen wir es so: Ich war Sechszehn und Ben hatte schon immer einen guten Geschmack, wenn es um euch Frauen ging.«
»Du warst geil?« Lara grinste und wartete gespannt.
»Schlimmer … ich weiß wirklich nicht, warum ich dir das erzähle!« Tim gab einen Laut zwischen Seufzen und Fluchen von sich. »Ich hatte nicht nur meine erste ziemlich ordentliche Erektion, sondern bin sofort bei dem Anblick der beiden gekommen.« Filmreif, solche Moment vergaß man nicht.
Lara hatte problemlos Bilder einer jüngeren Version von Doktor Ben vor Augen, mit seinem unschuldig-jungenhaften Gesicht, der ersten Andeutung seines nun so sexy, selbstbewussten Lächelns, noch nicht ganz so kräftig, aber doch sportlich, zwischen den Beinen seiner noch jüngeren Patientin und unterbrochen von einem spät pubertierenden Tim. Sie musste schallend loslachen, obwohl es eigentlich nicht lustig war. Doch Tim stimmte nach all den Jahren mit ein. Die Zeit heilte alle Wunden und wider Erwarten war nun genug vergangen, dass er über sein peinlich berührtes sechzehnjähriges Ich und das Schlamassel lachen konnte.
Das Gelächter musste echt laut gewesen sein oder Bens Antennen standen auf Empfang. Neidisch drehte er sich um und kam zu ihnen. »Darf ich den Witz auch erfahren?«
»Oh nein!«, lachte Lara immer noch und barg ihr Gesicht in Tims Nacken. Sie gluckste nach wie vor und ihr Atem kitzelte ihn. Doch wenn Ben ihr Gesicht sehen würde, dann wäre der Spaß vorbei. Ganz sicher sprach es Bände.
»Du weißt, dass ich jede Menge Behandlungsmethoden kenne, um meinen Patienten alle ihre Geheimnisse zu entlocken?« Wie passend diese Drohung doch war! Bens Blick wurde dunkler und Lara wurde schon wieder nass zwischen den Beinen. Ungünstig! Sie schluckte! Noch hing sie Huckepack, wunderschön breitbeinig, an Tim.
»Dann freu ich mich schon auf meine Sprechstunde!«, zwinkerte
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