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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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übel bei der Vorstellung, dass sie ihre Freiheit verlieren könnte, dass man sie vielleicht einsperren und sie von allem trennen würde, was ihr lieb war. Trotzdem war sie fest entschlossen, alles auf sich zu nehmen, was nötig war, um ihren Namen reinzuwaschen. Wenn ein Gefängnisaufenthalt der Preis für Gerechtigkeit war, würde sie das durchstehen. Aber sie wusste, dass Zip Rankin und seine Bande die Schuldigen waren, und nicht sie.
    »Junge Dame«, begann Richter Parker und tippte mit dem Zeigefinger auf den Steckbrief, der vor ihm auf dem Tisch lag. »Sind Sie das?«
    Sie spürte ihren Mut sinken. Es gab keine Möglichkeit, das zu leugnen. Auf dem Plakat prangte das Gesicht der Lady mit dem Colt, und darunter befand sich eine lange Liste mit ihren Missetaten. »Ja. Aber das stimmt alles nicht. Hat Rafe es Ihnen nicht erklärt?«
    »Doch, das hat er getan«, erwiderte Marshal Boles. »Es ist schwer zu glauben, dass eine so zarte Frau wie Sie das alles allein geschafft haben soll.«
    »Rafe … Deputy Morgan hat mir zum Schluss geholfen.« Sie würden sie ins Gefängnis werfen, das war ihr jetzt klar. Sie saß in der Falle. Es gab kein Entrinnen mehr.
    »Trotzdem ist es sehr beeindruckend, was Sie getan haben. Falls das alles stimmt.« Richter Parker musterte sie. »Was wollten Sie damit bezwecken?«
    »Gerechtigkeit. Als Frau blieben mir viele Türe verschlossen, Ich habe einen Weg gefunden, sie aufzustoßen und die Mörder meiner Eltern zu finden. Bitte versuchen Sie, mich zu verstehen. Hätten Gesetzeshüter diese Arbeit erledigt, wäre ich nicht gezwungen gewesen, mich selbst um Gerechtigkeit zu kümmern.« Sie warf Rafe einen hilfesuchenden Blick zu. Mehr als alles andere fürchtete sie, von ihm getrennt zu werden. Das würde ihr das Herz brechen.
    »Sharlot hat erreicht, was uns allen nicht gelungen ist. Ich bewundere ihren Einsatz.« Rafe drückte unter dem Tisch ihre Finger. »Sie verdient Milde dafür, dass sie das Gesetz selbst in die Hand genommen hat.«
    »Sie verdient mehr als das.« Richter Parker lächelte. »Miss Eachan, das Gericht ist beeindruckt von Ihren Beweggründen und Ihren Taten. Normalerweise billigen wir keinerlei Selbstjustiz. Aber in diesem Fall haben Sie vier Schwerverbrecher, die den Deputys immer wieder entwischt waren, ihrer gerechten Strafe zugeführt. Sie verdienen unseren Dank.«
    Sie war verblüfft, und ihre Nervosität legte sich etwas. »Heißt das, dass ich frei bin?«
    »Richtig«, bestätigte Marshal Boles. »Richter Parker und ich haben uns darüber unterhalten. Wir sehen keinen Bedarf, Sie strafrechtlich zu verfolgen. Trotz Ihres Rufs.«
    »Das freut mich sehr.« Sie wäre am liebsten durch den Gerichtssaal getanzt, aber sie blieb still und mit gestrecktem Rücken sitzen. Sie war noch nicht aus dem Schneider.
    Richter Parker nickte. »Mit unseren begrenzten Mitteln können wir im Indian Territory nicht viel erreichen.«
    »Sie haben uns allerdings einen Weg aufgezeigt, der uns weiterhelfen könnte«, fügte Marshal Boles hinzu. »Daher haben wir einen Vorschlag für Sie.«
    »Was?« Lady zog überrascht ihre Augenbrauen nach oben.
    »Ich habe vor Kurzem Ada Carnutt bevollmächtigt, Fälscher festzunehmen«, erklärte Marshal Boles. »Sie ist die erste Frau, die das Abzeichen eines Deputy U.S. Marshals vom Western District of Arkansas tragen darf.«
    »Und?« Lady begriff nicht, was das mit ihr zu tun hatte.
    »Sie sind die geeignete Person, um sich Banden der Gesetzlosen zu nähern oder sie zu unterwandern«, meinte Marshal Boles.
    Jetzt dämmerte es ihr. Lady nickte zustimmend.
    »Was würden Sie davon halten, wenn Sie weiterhin als die Lady mit dem Colt agieren, aber bei bestimmten Aufträgen als Sonderbeauftragte für uns arbeiten würden?«, fragte Marshal Boles.
    Lady sah vollkommen verblüfft von einem der Männer zum anderen.
    »Sie würden für jeden Auftrag bezahlt werden«, fügte Richter Parker hinzu.
    »Sie wäre kein Deputy Marshal?«, fragte Rafe.
    »Nein«, erwiderte Marshal Boles. »Sie würde direkt für mich arbeiten. Und falls nötig, würde sie mit einem Deputy zusammenarbeiten.«
    »Dieser Deputy sollte dann aber ich sein«, knurrte Rafe.
    Beide Männern sahen ihn an und lächelten verständnisvoll.
    »Miss Eachan, weht daher der Wind?«, wollte Marshal Boles wissen.
    »Ja. Rafe und ich sind ein gutes Team.« Sie versuchte, das Angebot zu begreifen, aber es erschien ihr unwirklich.
    »Nehmen Sie an?«
    Lady warf Rafe einen Blick zu. »Die

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