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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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jetzt frei. Aber dann wäre er ernsthaft verletzt gewesen. Vielleicht sogar tot. Den Gedanken konnte sie nicht ertragen.
    »Wir reiten nicht nach Fort Smith.«
    »Lügner! Du willst mich zu dem Richter bringen, der mich hängen sehen will.«
    »Ich werde dich nach Texas zurückbringen.«
    »Nach Texas?«
    »Der nächste U.S. Marshal ist in Paris. Wir werden dorthin reiten.«
    »Aber warum willst du mich dorthin bringen?«
    »Ich werde dich nicht aus den Augen lassen.« Er seufzte und presste seine Finger auf die Wunde. Als er die Hand hob, war sie blutverschmiert. »Du bist schlimmer als ein Dutzend Banditen.«
    »Das liegt an meinem Sinn für Gerechtigkeit.«
    »Den besitzt du offensichtlich ganz und gar nicht.« Er zögerte und sah ihr forschend in die Augen. »Hättest du mich wirklich umgebracht?«
    »Ich verfehle mein Ziel normalerweise nie.«
    »Hast du denn genau gezielt?«
    »Ich wünschte, ich hätte es nicht getan.«
    »Wenn ich dich endlich nach Fort Smith gebracht habe, wirst du wahrscheinlich nur eine Gefängnisstrafe bekommen, und das war’s dann.«
    Sie spürte, wie ihr Magen sich zusammenkrampfte. Sie durfte keine Zeit verlieren. Coppers Leben stand bereits auf dem Spiel. Wenn sie den Hengst nicht bald fand, würde man ihn töten. Und sie würde ihn nicht retten können und hätte keine Chance, ihre Eltern zu rächen.
    »Wir packen jetzt zusammen und verschwinden von hier.«
    »Rafe, bitte, du verstehst das nicht.« Sie versuchte ein letztes Mal, ihn zu überzeugen. »Du musst mich laufen lassen.«
    »Spar dir das für den Richter. Ich habe solche Geschichten schon oft genug gehört.«
    »Aber nicht meine Geschichte.« Wäre er ein vernünftiger Mann, der sich alles in Ruhe anhören und ihr glauben würde, hätte sie ihm erzählt, warum sie sich auf die andere Seite des Gesetzes geschlagen hatte, ihr Leben riskierte und keine Zeit zu verlieren hatte.
    Aber er war ein Ordnungshüter. Ohne den kleinsten Beweis, mit dem sie ihre Behauptungen belegen konnte, würde er sie höchstens auslachen. Er war fest davon überzeugt, dass er die Wahrheit kannte und ein Recht darauf hatte, sie zu verurteilen. Aber sie hätte nicht so lange überlebt, wenn sie nicht noch ein paar Tricks auf Lager hätte. Er würde lernen müssen, dass eine Frau, die als Lady keine Gerechtigkeit erfuhr und sich daher auf Abwege begab, alle Bedenken in den Wind schlug.
    »Wir werden Paris bei Einbruch der Nacht erreichen.«

14
    Rafe hielt die Zügel von Ladys Pferd fest in der Hand, als sie Paris erreichten. Er traute ihr nicht über den Weg – hier in der Menge von Menschen und Tieren könnte sie versuchen, sich aus dem Staub zu machen, also ließ er sie nicht los. Sie war gerissen wie ein Kojote, und er wollte nicht noch mehr Ärger bekommen.
    Paris, ein Verwaltungssitz, war eine aufstrebende Stadt. Es gab hier bereits ein Gerichtsgebäude, zwei Hotels, eine Schule und etliche andere Gebäude. Nachdem das Feuer im Jahr 1877 sechzehn Morgen des Stadtgebiets zerstört hatte, hatten die Anwohner ihr Vertrauen in Schindeln verloren und alles mit Ziegeln neu aufgebaut. An der Eisenbahnstation Texas and Pacific Railway Station herrschte reges Treiben. Tausende Menschen lebten in Paris, aber die meisten Siedler in dieser Gegend hatten sich auf dem fruchtbaren, lehmhaltigen Boden des Red River Valley niedergelassen und dort kleine Baumwollfarmen errichtet.
    Rafe wünschte sich nichts mehr als eine warme Mahlzeit, ein heißes Bad und einen Schluck Whiskey. Lady sah ebenso schmutzig und angeschlagen aus, wie er sich fühlte. Wahrscheinlich boten sie ein trauriges Bild, als sie die Straße ent­lang­ritten. Wenn er genug Zeit gehabt hätte und sich sicher wäre, dass er Lady unter Kontrolle hatte, wäre er im besten Hotel der Stadt eingekehrt, hätte dort gegessen und gebadet und seinem geschundenen Körper eine Nacht Ruhe gegönnt. Aber das könnte seine Widerstandskräfte ihr gegenüber schwächen. Ein weiterer heißer Kuss von ihr würde ihn möglicherweise seine Aufgabe vergessen lassen.
    Sein Job hatte Vorrang. Er musste Richter Parker und Marshal Boles so schnell wie möglich mit einem Telegramm über Lampkins Doppelleben informieren. Wenn Marshal Phillips in seinem Büro war, würde er auch ihn darauf aufmerksam machen. Der Senat bestellte die U.S. Marshals, die wiederum in ihren Bezirken Deputys anstellten. Wie Rafe arbeitete auch Lampkin für Boles, aber Phillips sollte auch Bescheid wissen, um gewarnt zu sein.
    Rafe nickte einigen

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