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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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alles wieder gut werden. Sams Gesicht tauchte vor ihr auf, erst freundlich lächelnd, doch dann verwandelte sich der Gesichtsausdruck und wurde zu blankem Entsetzen. Weit riss sie den Mund auf, ihre Arme zum Schutz erhoben. Erneut änderte sich die Gestalt: Feuer schoss aus dem Mund, die Augen waren nur noch schwarze Höhlen. Skelettartige Hände griffen nach Cathy, zogen sie ins Feuer. Mit einem lauten Knall explodierte der Nebel …
    Ruckartig öffnete Cathy ihre Augen, blieb einen Moment benommen liegen und versuchte, sich zu orientieren. Dunkelheit umhüllte sie, sie konnte nichts erkennen. Panisch tastete sie um sich, bis sie den Schalter ihrer Nachttischlampe gefunden hatte. Mit einem Klicken wurde es plötzlich hell in ihrem Schlafzimmer. Immer noch von dem Entsetzen ihres Traumes erfüllt, blickte sie wild umher. Alles war so, wie es sein sollte, nichts war verändert. Trotzdem hämmerte ihr Herz immer noch hart gegen ihren Brustkorb. Mit zitternden Händen fuhr sie sich über das Gesicht. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals einen so grässlichen Alptraum gehabt zu haben. Und dieser Knall hatte sich so wirklich angehört, als wäre er direkt aus ihrem Wohnzimmer gekommen. Tom! Was war, wenn jemand in ihre Wohnung eingebrochen war und auf Tom geschossen hatte? Nein, das konnte nicht sein. Es war nur ein Traum gewesen.
    Wie um sie vom Gegenteil zu überzeugen, ertönte in diesem Moment ein leises Scheppern aus dem Nebenzimmer. Mit weißen Fingern klammerte sich Cathy an ihre Bettdecke. Sie konnte nicht hier sitzen bleiben, während Tom vielleicht in Gefahr war. Entschlossen schob sie ihre Beine über die Bettkante und stand auf. Halt suchend stützte sie sich einen Moment an der Wand ab, bevor sie so leise wie möglich zur Tür ging. Ein leises Klicken ertönte, als sie sie vorsichtig öffnete. Cathy kniff kurz die Augen zusammen und atmete noch einmal tief durch, dann schlich sie über den Flur. Jetzt war nichts mehr außer einem leisen Rascheln zu hören. Was ging da vor sich? Wo war Tom?
    Ihre nackten Füße verursachten kein Geräusch, als sie das Wohnzimmer betrat. Es war stockdunkel. Sie hatte für Tom extra die Vorhänge zugezogen, damit er auf der Couch gut schlafen konnte. Jetzt wünschte sie sich, es würde wenigstens ein schmaler Streifen Mondlicht hindurchschimmern. Doch sie sah nichts. Langsam tastete sie sich auf der Suche nach dem Lichtschalter an der Wand entlang. Wenn hier eine Bedrohung war, wollte sie sie wenigstens sehen. An der Stelle, wo der Schalter sein müsste, fuhr sie mit ihrer Hand über den rauen Putz und traf auf warme Haut. Erschrocken schrie sie auf und zuckte zurück. Gleich darauf flammte das Licht auf. Das Herz klopfte Cathy bis zum Hals, ihre Augen waren panisch aufgerissen.
    Doch niemand stürzte sich auf sie, lediglich Toms solide Gestalt beugte sich im hellen Lichtschein über sie. »Himmel, Cathy, hast du mich erschreckt! Alles in Ordnung?«
    Erleichtert sackte sie zusammen. »Was ist passiert?« Ihre Stimme zitterte bedenklich.
    Tom zog eine Grimasse. »Ich bin wach geworden und wollte mir aus der Küche ein Glas Wasser holen. Es war stockdunkel, deshalb habe ich den Couchtisch nicht gesehen und bin dagegen gestoßen.«
    Cathy blickte an ihm vorbei. Der Tisch stand weiter von der Couch entfernt als sonst. Eine Vase mit Trockenblumen war umgekippt, Stifte, Zeitung und alles, was sonst noch darauf gelegen hatte, waren auf dem Boden verteilt. Sie ging an Tom vorbei auf die Bescherung zu. Langsam kniete sie sich auf den Boden und begann, die Sachen aufzuheben und wieder auf den Couchtisch zu legen.
    Tom ging neben ihr in die Hocke. Seine Hände griffen nach ihren. »Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe. Geh wieder schlafen. Ich mache das schon.«
    Cathy schüttelte den Kopf. »Im Moment kann ich sowieso nicht mehr schlafen. Es war gut, dass ich wach geworden bin, ich hatte gerade einen ganz furchtbaren Alptraum. Der Krach hat mich wahrscheinlich daraus erlöst.«
    »Was hast du geträumt?«
    Mit leiser Stimme berichtete sie von ihrem Gefühl des Alleinseins, der Suche nach Sam im Nebel und ihrer Verwandlung zu einem Monster aus Feuer und Knochen. Als sie geendet hatte, blickte sie Tom verlegen an. »Albern, oder?«
    Tom bedeckte ihre Hand mit seiner. »Nein, gar nicht. Du versuchst nur, die ganzen Geschehnisse zu verarbeiten. Sam ist verschwunden, und du machst dir Sorgen um sie. Das ist ganz natürlich. Und das Feuer steht vielleicht für die Explosion oder einfach

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