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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Wahrscheinlich kann ich auch nicht gleich wieder einschlafen.«
    Cathy lächelte ihn dankbar an. »Möchtest du ein Glas Wein?«
    Tom verzog den Mund. »Nein, lieber nicht um diese Uhrzeit.« Außerdem würde ihm das bestimmt nicht helfen, seine Sinne beieinander zu behalten.
    »Dann setz dich schon mal, ich hole mir nur schnell ein Glas. Irgendwie muss ich meine Nerven wieder beruhigen.«
    Während Cathy einen Abstecher in die Küche machte, ließ sich Tom langsam auf die Couch sinken. Gott, was hatte er getan? Kopfschüttelnd zog er seine Jeans wieder an und hob die Decke auf, die beim Aufstehen auf dem Boden gelandet war. Kurz darauf kam Cathy zurück. Ein Träger ihres Nachthemds war heruntergerutscht und gab noch ein wenig mehr von der Kurve ihrer Brust frei. In der Hand hielt sie ein Weinglas, ihren Mund umspielte ein Lächeln. Tom schloss kurz die Augen und betete für ein größeres Durchhaltevermögen. Er hatte die Befürchtung, dass diese Nacht sehr, sehr lang werden würde.
    »Du solltest dir wirklich etwas anziehen. Oder nimm dir wenigstens eine Decke.« Tom zuckte zusammen, als er die Verzweiflung in seiner Stimme hörte. Ja, er wirkte eindeutig so, als hätte er die Lage voll im Griff …
    »Hättest du etwas dagegen, wenn ich einfach mit unter deine Decke schlüpfe?«
    Ja! Seufzend schalt er sich einen Narren, als seine Hand wie von selbst die Decke anhob. Cathy ließ sich natürlich nicht zweimal bitten, sondern rückte näher an ihn heran und umhüllte sich mit seiner warmen Decke. Als ihr Arm dabei sein Bein streifte, zuckte Tom zusammen. Seine Haut prickelte dort, wo sie ihn durch die Shorts berührt hatte. Sein Herz schlug schneller. Er bemühte sich, wieder ein Stück abzurücken, doch Cathy folgte einfach seiner Bewegung. Um genau zu sein, schmiegte sie sich regelrecht an ihn.
    Während er stocksteif dasaß, ließ sie einen zufriedenen Seufzer hören. »Danke, das tut gut. Ich habe gar nicht bemerkt, wie kalt ich geworden bin.«
    Sie wollte sich nur an ihm wärmen, kein Grund also, etwas anderes zu vermuten. Schließlich waren sie nur Freunde. Aber wie sollte er das seinem Körper beibringen? Sämtliche Sensoren schienen nur auf Cathy ausgerichtet zu sein: Er sah sie, er roch sie, er spürte sie – mit jeder Faser seines Körpers. Ein leichtes Zittern erschütterte sie. Er berührte ihre Hand. »Ist dir immer noch kalt?«
    Cathy blickte mit ihren grünen Augen zu ihm hinauf. »Ein bisschen.«
    Tom schlang seinen Arm um ihre nackten Schultern und zog die Decke mit der anderen Hand bis zu ihrer Nasenspitze hoch. So musste er wenigstens nicht ihren Ausschnitt anstarren. »So besser?«
    Cathy lächelte wohlig. »Ja, vielen Dank. Du bist so schön heiß.«
    Ja, heiß auf dich. Aber das behielt er wohl besser für sich. Er zog sie noch dichter an sich und rieb mit seiner warmen Hand über ihren kühlen Oberarm.
    Cathy entspannte sich zusehends, bis sie von Kopf bis Fuß an ihn geschmiegt war. Ein zufriedenes Lächeln lag auf ihren Lippen. »Was willst du machen, wenn du mit dem Studium fertig bist? Du machst doch im Sommer deinen Abschluss, oder?«
    »Ich weiß es noch nicht genau. Ich hatte mir überlegt, vielleicht nach Kanada zu gehen und eine Ausgrabung mitzumachen. Ein paar Erfahrungen sammeln. Natürlich könnte ich jetzt auch bei Sams Ausgrabung mitmachen. Das läge viel näher, und wenn sie wirklich einen Allosaurus gefunden hat, wäre das schon toll. Außerdem hatte ein Teil meiner Entscheidung wegzugehen mit Professor Marsh zu tun. Aber jetzt, wo er nicht mehr da ist …« Er zuckte mit den Schultern.
    Cathy erschauerte und vergrub ihren Kopf an seiner Schulter. Tom fühlte ihr Schaudern und hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. Das war ja wieder richtig sensibel gewesen. Anstatt sie auf andere Gedanken zu bringen, hatte er sie mit einem unbedachten Satz gleich wieder in ihren Alptraum befördert. Tolle Leistung! Beruhigend strich er über ihren Kopf. Das Gefühl ihrer weichen Haare an seiner Handfläche war berauschend. Ohne darüber nachzudenken, spielte er mit den langen Strähnen, wickelte sie um seine Finger, ertastete ihre Beschaffenheit. Er könnte Tage damit zubringen, einfach nur ihre Haare zu betrachten und die seidigen Strähnen durch seine Finger gleiten zu lassen.
    Das brachte ihn wieder in die Gegenwart. Tatsächlich würde ihm Cathy wahrscheinlich nur heute Nacht so nahe sein. Der Gedanke stimmte ihn wehmütig. »Entschuldige, ich wollte dich nicht wieder

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