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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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einem Arzt gehen, wenn sie ihn in eine Stadt brachte. So oder so, ihre Aufgabe war damit erledigt, und sie konnte sich wieder ihrer Ausgrabung widmen.
    »Haben Sie Kopfschmerztabletten?«
    Sam schlug sich im Geiste vor die Stirn. Mit der riesigen Beule hatte er bestimmt starke Kopfschmerzen. Rasch wühlte sie in ihrem Kulturbeutel und fand schließlich die Tabletten. »Drei?«
    »Ja, danke.«
    Sam reichte ihm die Tabletten, holte die Wasserflasche und schob wieder ihre Hand hinter seinen Kopf, um ihn zu stützen. Dabei bemerkte sie, dass sein Nacken ziemlich heiß war. Als er die Kopfschmerztabletten heruntergespült hatte, legte sie ihre Hand auf seine Stirn. Auch sie war recht warm.
    »Hoffentlich bekommen Sie kein Fieber, Sie fühlen sich ziemlich warm an.« Sorgenvoll betrachtete sie sein schweißglänzendes Gesicht. Das sah gar nicht gut aus. Hoffentlich senkten die Tabletten auch ein wenig seine Temperatur. Sie hatte nichts anderes, was sie ihm geben konnte. Wenn sie ihn morgen die fünfzig Meilen bis zur Stadt fahren sollte, dann musste er zumindest ansprechbar sein. Sie konnte ihn nicht zum Buggy tragen und auch nicht einfach irgendwo in der Stadt ausladen, wenn er nicht bei Sinnen war.
    Seufzend strich sie seine Bettdecke glatt und wünschte ihm dann eine gute Nacht. Es kam jedoch keine Antwort, denn er war schon wieder eingeschlafen. Das war wahrscheinlich auch das Beste für ihn, so spürte er vielleicht keine Schmerzen mehr. Todmüde stand sie auf und streckte sich. Die Erlebnisse hatten sie völlig verkrampft, aber sie hatte jetzt nicht mehr den Nerv für ihre üblichen Lockerungsübungen, das musste warten. Sie nahm eine dicke Fleecejacke aus ihrer Reisetasche und zog sie an, eine weitere Jacke wählte sie als Kopfkissen. Mit der Taschenlampe in der Hand schaltete sie die Lampe aus, legte die Decke auf den harten Boden und wickelte sich darin ein.
    Ohne die Lichtquelle der Taschenlampe versuchte sie schließlich, es sich halbwegs gemütlich zu machen. Leichter gesagt als getan, es war schon einige Zeit her, seit sie das letzte Mal auf dem Boden geschlafen hatte. Ihre verkrampften Muskeln trugen auch nicht gerade zu ihrem Wohlbefinden bei. Ein Stein piekste durch die dünne Plane des Zeltes direkt in ihre Hüfte. Fluchend rückte sie ein Stück zur Seite. Ein Königreich für eine Luftmatratze! Mit weit geöffneten Augen starrte sie schließlich in die Dunkelheit und lauschte den mühsamen Atemzügen des Fremden, bis der Schlaf sie übermannte.
    Gerald White hob verärgert den Kopf von der bequemen Liege, auf der er gerade eine sehr erotische Massage genoss, als es an der Tür klopfte. Wer wagte es, ihn jetzt zu stören? Seine Angestellten wussten, dass sie ihn nur in Ausnahmesituationen in seinen Privaträumen belästigen durften. Er gab der knapp bekleideten Masseuse ein Zeichen, ihm ein Handtuch zu reichen und dann die Tür zu öffnen. Sie gehorchte wortlos, wie beinahe jeder es tat, der mit ihm zu tun hatte – sowohl geschäftlich als auch privat. Die einzige Ausnahme lag im Moment hoffentlich bereits einige Meter tief in der Erde.
    Gerald seufzte, als er sich das kleine Handtuch um die Hüften band. Er hatte gehofft, Frank Tanner würde sich hervorragend zu seiner rechten Hand zurechtstutzen lassen. Er war intelligent und kräftig. Leider hatte sich herausgestellt, dass Tanner eigene Ziele verfolgte, die sich mit Geralds Interessen überhaupt nicht vertrugen. Gerald hatte Frank dabei erwischt, wie dieser letzte Nacht in seinem Büro herumgeschnüffelt hatte. Wahrscheinlich war er ein Undercover-Cop oder ein Agent der Drogenvollzugsbehörde, der Beweise für seine Drogengeschäfte suchte. Aber das hatte ihm auch nicht geholfen. Gerald White machte keine Unterschiede. Feind blieb Feind. Und er hatte noch nie jemanden am Leben gelassen, der ihn betrogen hatte. Weder einen Freund noch eine Geliebte.
    Gerald betrachtete schweigend die beiden staubbedeckten Männer, die unter seinem ruhigen Blick unbehaglich von einem Bein auf das andere traten. Mit einer weiteren Handbewegung schickte er die Masseuse aus dem Zimmer.
    »Nun?«
    Der ältere der beiden Männer räusperte sich. »Aufgabe erledigt, Boss.«
    »Ist er tot?« Geralds harte Stimme peitschte durch den Raum. Die Männer zuckten zusammen.
    »Ja-a, Boss.« Chucks Stimme verriet, wie gerne er jetzt woanders wäre.
    »Was sagst du dazu, Tony?«
    Der jüngere Mann blickte zur Seite. »Wie Chuck sagte, Boss, mausetot.«
    Gerald runzelte die Stirn. Die

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