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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sehr schade.«
    Morgan küsste sie sanft. »Ich auch.« Dann schob er sie von sich. »Aber ich werde nicht zulassen, dass dir noch einmal etwas geschieht. Und ich werde den Schaden, der dir entstanden ist, so weit wie möglich wiedergutmachen.«
    »Morgan …«
    »Egal, was du jetzt sagen willst, spar es dir. Ich werde deine zerstörten Möbel und das Auto ersetzen, genauso wie deine Auslagen, die du auf dem Weg hattest. Das ist das Mindeste, was ich tun kann, und ich werde mich nicht davon abbringen lassen.« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Hatte ich erwähnt, dass ich furchtbar dickköpfig bin?«
    Sam lachte. »Nein, aber ich habe es schon bemerkt.«
    »Schlaues Mädchen.« Er wich ihrem Fußtritt aus. »Wenn du möchtest, kannst du ins Bad gehen, während ich mich um die Post kümmere.« Er deutete auf den großen Stapel Briefumschläge, der auf dem Küchentisch lag.
    »Da hast du wohl einiges zu tun. Ich denke, ich werde dann erst einmal eine schöne lange Dusche nehmen.«
    Während Sam ins Bad marschierte, wandte Morgan sich den Briefen zu, die der Vermieter ihm in die Wohnung gelegt hatte. Die meisten davon waren Werbesendungen, die er ohne einen weiteren Blick gleich im Mülleimer versenkte. Die Rechnungen hatte er alle bereits im Voraus bezahlt, sodass glücklicherweise keine dabei war. Dafür aber eine Postkarte einer früheren Freundin, eine Geburtstagskarte seiner Kollegen und ein Brief von seinem Chef, seinem ehemaligen Chef vermutlich. Unschlüssig schob er den Umschlag zwischen seinen Fingern hin und her. Wollte er sich wirklich heute Nacht noch seine Kündigung ansehen? Eigentlich nicht, aber er war noch nie gut darin gewesen, etwas Unangenehmes aufzuschieben. Entschlossen schob er seinen Finger in den Schlitz und riss den Umschlag auf. Er warf einen kurzen Blick auf den Brief und atmete dann auf. Immerhin war es kein offizielles Schreiben. Mit einem flauen Gefühl im Magen las er die in der beinahe unleserlichen Handschrift seines Chefs verfassten Zeilen.
    Morgan,
    ich hoffe, du bekommst diesen Brief, denn ich habe wirklich keine Lust mehr, mir ständig die Nachricht deines Anrufbeantworters anzuhören. Wo bist du? Ich verstehe, dass du für eine Weile Abstand brauchtest – du weißt, dass ich Mara sehr gemocht habe –, aber es sieht dir nicht ähnlich, einfach ganz von der Bildfläche zu verschwinden und dich nicht zu melden. Das wäre alles kein Problem, wenn du wie verabredet nach den sechs Monaten wieder aufgetaucht wärst, aber das bist du nicht. Deshalb habe ich den Vertrag deines Ersatzmannes noch einmal um drei Monate verlängert. Wenn du wieder da bist, melde dich sofort bei mir, okay?
    Harold
    Langsam ließ Morgan den Brief sinken. Er zwinkerte, um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Er an Harolds Stelle hätte sich schon längst entlassen, aber scheinbar hatte sein Chef die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er wiederkam. Und er hatte recht, sofern Morgan den Job noch haben konnte, würde er nicht zögern, ihn wieder aufzunehmen. Natürlich erst in zwei Monaten, wenn der Vertrag des Ersatzmannes auslief. Vielleicht musste er mit Sam ja noch eine ganze Weile hier ausharren. Deshalb war es gar nicht so schlecht, nicht direkt wieder arbeiten zu müssen. Nur das Geld würde etwas knapp werden, vor allem da er Shane, Zach und Sam ihre Ausgaben erstatten wollte. Vermutlich würden das im Endeffekt deutlich über 20.000 Dollar werden. Bei Gerald hatte er in den sieben Monaten viel mehr verdient, aber das Geld würde er nicht dafür verwenden. Er hatte schon einen anderen Verwendungszweck im Sinn. Er faltete den Brief vorsichtig zusammen und legte ihn wieder zurück zu den anderen. Dann wandte er sich um und ging zum Anrufbeantworter, um ihn abzuhören.
    »Sie haben fünfzehn neue Nachrichten.«
    Stöhnend drückte Morgan auf den Wiedergabeknopf. Er hatte die Nachrichten lange nicht mehr gelöscht. Also spulte er jedes Mal vor, wenn sich wieder irgendein Vertreter meldete und fragte, ob er dieses oder jenes gebrauchen könne. Einige Nachrichten von Joe und von seinem Boss waren dabei. Dann erklang Sams Stimme. Den Finger bereits über der Spultaste, verharrte er, um ihre Nachricht noch einmal anzuhören. Allein ihre Stimme brachte sein Herz zum Klopfen. Ein leichtes Lächeln überzog sein Gesicht. Doch das änderte sich, als sie von Nachricht zu Nachricht panischer klang, ihre Stimme nicht mehr sanft und ruhig klang, sondern gehetzt und rau.
    Morgan stützte sich mit beiden

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