Eine unheilvolle Begegnung
Händen auf der Kommode ab und senkte den Kopf. Sams Nachrichten hatten ihn wieder aufgewühlt, und sein schlechtes Gewissen meldete sich erneut. Was hatte er Sam nur angetan? Erneut lief ihm ein Schauer über den Rücken, als er daran dachte, dass sie beinahe in ihrem Pick-up gestorben wäre. Ihr Leben, ihr Lachen, ihre freundliche Art wären dann einfach ausgelöscht. Mit zusammengekniffenen Augen stand er vor dem Anrufbeantworter, der inzwischen die letzte Nachricht abspielte. Sie war erneut von seinem Bruder Joe und bestand aus einem Satz: »Verdammt, Morgan, melde dich endlich, sonst nehme ich den nächsten Flug!«
»War das dein Bruder?«
Erschrocken fuhr Morgan herum. Er hatte Sam gar nicht aus dem Badezimmer kommen hören, aber jetzt stand sie hinter ihm, frisch geduscht und mit noch feuchten Haaren. Ihr Blick zeigte ihm, dass sie die letzten Nachrichten und seine Reaktion darauf mitbekommen hatte.
Er räusperte sich. »Ja.«
»Rufst du ihn jetzt an, damit er sich keine Sorgen mehr zu machen braucht?«
Morgan blickte auf die Uhr und schüttelte dann den Kopf. »Nein, er wohnt in Washington, DC, er schläft bestimmt schon.«
Sam zog die Augenbrauen hoch. »Schlechte Ausrede.«
Morgan verzog den Mund. »Stimmt.« Ein unsicheres Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ich bin heute einfach noch nicht bereit dafür.«
Sam legte ihre Hand auf seinen Arm. »Das verstehe ich. Aber es hörte sich schon so an, als meinte er es ernst, dass er den nächsten Flug nehmen würde, wenn du dich nicht meldest.«
»Vermutlich. Ich habe ihn die ganzen Monate immer hingehalten und ihm nie gesagt, was ich mache und wo ich mich aufhalte.« Morgan ergriff ihre Hand und drückte sie. »Ich konnte es nicht. Ich hätte es nicht ertragen, wenn ich auch noch den letzten Menschen verloren hätte, der mir geblieben ist. Denn er wäre sicherlich sofort gekommen und hätte sich Gerald vorgeknöpft, sobald ich ihm die Wahrheit gesagt hätte.«
»Vielleicht hätte er dir helfen können …«
»Nein!« Morgan fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. »Nein, das Risiko konnte ich nicht eingehen.« Mit geröteten Augen blickte er Sam an.
»Ich verstehe dich, aber wenn ich dein Bruder wäre, würde ich die Wahrheit wissen wollen.«
Um nicht weiter darüber reden zu müssen, zog sich Morgan ins Bad zurück.
Während Morgan im Badezimmer verschwand, suchte Sam in der Küche etwas Essbares zusammen. Sie hatte keine Lust mehr zu kochen, also gab esden Kartoffelsalat, das Weißbrot und den Käse aus dem Supermarkt, nachdem Morgan aus dem Bad kam. Dazu tranken sie lauwarme Cola und Seven Up. Sam schob sich das letzte Stück Brot in den Mund und genoss Morgans heißen Blick.
Sie wischte ihre Finger an einem Papiertuch ab und seufzte tief auf. »Zeit zum Schlafen.«
Morgan blickte sie enttäuscht an. »Sicher?«
Sam grinste. »Nein. Aber ins Bett sollten wir wohl doch langsam gehen.«
»Ich bin absolut dafür.« Morgan erhob sich langsam und ging um den Tisch herum auf sie zu. Er nahm ihre Hand und half ihr beim Aufstehen. Schweigend standen sie voreinander und blickten sich tief in die Augen. Es war klar, dass sie beide das Gleiche fühlten und es kaum abwarten konnten, sich wieder zu berühren. Mit einem kehligen Stöhnen riss Morgan Sam in seine Arme und senkte seinen Mund zu einem leidenschaftlichen Kuss auf ihre Lippen.
Sie konnte kaum Luft holen, so drängend ging er auf sie los. Wenn sie geglaubt hatte, dass die erotische Begegnung in der Dusche eine Ausnahme gewesen war, wurde sie spätestens jetzt eines Besseren belehrt. Wenn überhaupt, so schienen die Gefühle zwischen ihnen noch stärker geworden zu sein. Gegenseitig rissen sie an ihrer Kleidung, versuchten, irgendwie an die heiße Haut darunter zu kommen, während sie sich dabei in Richtung Schlafzimmer bewegten. Sweatshirt und Hemd landeten auf dem Boden, gierige Hände schoben sich unter T-Shirts, bis auch das nicht mehr genug war. Schuhe polterten auf den Teppich, Hosenknöpfe öffneten sich mit einem Plopp, Reißverschlüsse ratschten herunter.
»Stopp!« Morgans heisere Stimme war über ihrem lauten Atmen kaum zu verstehen.
»Was?«
Morgan lehnte seine feuchte Stirn gegen ihre. »Wir müssen langsamer machen. Ich wollte dich doch diesmal verwöhnen, mir Zeit lassen, deinen Körper zu erkunden. Dich überall kosten und berühren.«
Sam stöhnte. »Und du glaubst, das erreichst du, wenn du mir das sagst?« Lachend zog sie das T-Shirt vorsichtig über seinen
Weitere Kostenlose Bücher