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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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der Kommode versteckt lagen. Tom ging neben ihr in die Knie und betrachtete mit gerunzelter Stirn die Scherben.
    Schließlich blickte er sie an. »Die stand doch gestern noch oben, oder?«
    »Ja.«
    Der Polizist stand inzwischenwieder hinter ihnen, nachdem seine Kollegen eingetroffen waren, und machte Notizen.
    Tom nahm ihre Hand und drückte sie. »Sehen wir weiter.«
    Cathy schlang schützend die Arme um sich. Die Vorstellung, dass jemand in ihrer Wohnung gewesen war, sie wahrscheinlich sogar durchsucht hatte, machte ihr Angst. Was wäre gewesen, wenn sie in ihrer Wohnung geschlafen hätte? Unsicher blickte sie zu Tom. Der sah sich mit zusammengekniffenen Augen um, als bedauerte er, dem Einbrecher nicht den Hals umgedreht zu haben. Schließlich wanderte sein Blick zu Cathy zurück. Als er ihren Gesichtsausdruck sah, wurde seine Miene weicher. Sofort schloss er sie in seine Arme, hielt sie eng an sich gedrückt und wiegte sie hin und her. Cathy lehnte seufzend ihren Kopf an seine Schulter. Sie wusste wirklich nicht, was sie in den letzten Tagen ohne Tom gemacht hätte. Er war wie ein Fels in der Brandung: immer für sie da, bereit, sie zu schützen und zu stützen, wenn sie es brauchte. Dankbar umfing sie mit den Armen seine Taille und zog ihn dichter an sich. Tom hielt sie sicher umfangen und küsste sie auf den Kopf.
    So standen sie lange Zeit, bis hinter ihnen eine raue Stimme ertönte. »Ich störe nur ungern, aber könnten Sie etwas Platz machen, damit wir uns die Vase anschauen können?«
    Erschrocken löste sie sich von Tom und blickte Detective Gonzalez erstaunt an. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie persönlich kommen würden.«
    Er zuckte die Schultern. »War gerade in der Gegend.«
    Cathy deutete wortlos auf den Boden, wo die Überreste der Vase lagen. Gonzalez ging in die Knie und betrachtete sie genauer. Schließlich richtete er sich auf. »Fehlt sonst noch was?«
    »Mir ist nichts aufgefallen.«
    »Das ist nicht gerade viel.«
    Cathys Stacheln stellten sich auf. »Was hätten Sie denn gerne gehabt, unsere Leichen?«
    Sein Kopf schnellte in ihre Richtung, seine dunklen Augen gaben seine Gedanken jedoch nicht preis. »Nein, natürlich nicht.«
    Tom legte seine Hände beruhigend auf ihre Schultern und drückte sie kurz. Sofort legte sich ihre Empörung ein wenig, und sie verzog den Mund. »Tut mir leid, ich bin wohl etwas nervös.«
    Gonzalez betrachtete sie aufmerksam und nickte dann. Ohne ein weiteres Wort verließ er das Zimmer, um mit dem Polizisten zu reden, der die Wohnung durchsucht hatte.
    Cathy drehte sich zu Tom um, ein bitteres Lächeln umspielte ihren Mund. »Ich fürchte, ich bin kein besonders freundlicher Mensch.«
    »Nein, nicht immer.« Ihre empörte Miene brachte ihn zum Lachen. »Aber ich mag dich trotzdem.«
    »Vielen Dank auch.« Beleidigt wandte sie sich von ihm ab. Nach ein paar Schritten drehte sie sich wieder um. »Danke, das habe ich jetzt gebraucht.«
    Sie machten ihre Aussagen, packten eine kleine Tasche mit den wichtigsten Dingen für Cathy und fuhren dann zur Universität.

29
    Sam und Morgan fuhren durch Monticello hindurch, und auch Cortez ließen sie hinter sich. Sam überlegte erst, in einer der beiden Städte zu übernachten, doch schließlich entschieden sie sich dagegen. So kamen sie erst spät nachts müde und erschöpft in Denver an. Eilig dirigierte Morgan Sam durch die stillen Straßen, bis sie vor seiner Wohnung standen.
    Nachdem er mühsam aus dem Auto gestiegen war, beugte er sich zu Sam hinunter, die noch auf dem Fahrersitz saß. »Warte kurz hier, ich bin sofort wieder da.« Damit strebte er auf das Haus zu und verschwand um die Hausecke.
    Sam blickte ihm beunruhigt hinterher. Wie sich kurz darauf herausstellte, hatte er sich einen bei der Hintertür versteckten Wohnungsschlüssel geholt. Er öffnete eines der Garagentore neben dem Haus, stieg in den Jeep, der dort stand, und fuhr ihn aus der Garage. Dafür lenkte Sam dann ihr Schrottmobil hinein und schaltete den Motor aus. Wie betäubt blieb sie eine Weile im Wagen sitzen. Sollte ihre Reise jetzt wirklich zu Ende sein?
    Morgan riss die Tür auf und blickte erstaunt auf sie herunter. »Willst du nicht aussteigen? Drinnen wartet eine Klimaanlage, eine Dusche und ein bequemes Bett auf uns. Ganz zu schweigen von einem Herd und anderen Annehmlichkeiten.«
    Morgans gute Laune drang langsam zu ihr durch. Sein Grinsen war viel freier als während der letzten Tage. Es schien, als wäre zumindest ein Teil der Last

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