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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zusammengeschlagenen, verdreckten und blutenden Dunkelhaarigen, den sie vor wenigen Tagen ausgebuddelt hatte.
    »Ja. Hast du was dagegen?«
    Sam angelte sich einen Stuhl und ließ sich darauf sinken. »Ja. Nein.« Sie holte tief Luft. »Sagtest du nicht, du wolltest deine richtige Haarfarbe wieder annehmen?«
    »Das ist sie.«
    Erneut war Sam sprachlos. Er war blond? Irgendwie hatte sie sich immer vorgestellt, dass er dunkles Haar hatte. Aber die Farbe, die es jetzt hatte, war eindeutig blond, und nicht etwa irgendein schmutziges Blond, sondern eine reine, leuchtende Farbe. Plötzlich erinnerte sie sich an das Foto seiner Schwester. Sie hatte darauf genau die gleiche Haarfarbe gehabt. Jetzt verstand sie auch, warum er seine Haare überhaupt erst gefärbt hatte. Langsam ging sie auf ihn zu. Dicht vor ihm blieb sie stehen und strich mit ihren Fingern durch seine noch leicht feuchten Haare.
    »Du siehst völlig anders aus. Und rasiert hast du dich auch.«
    »Ja. Eigentlich hättest du auch an meinen Bartstoppeln erkennen können, welche Haarfarbe ich habe.«
    »Stimmt. Aber irgendwie habe ich darüber gar nicht nachgedacht.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    Sam zupfte strafend an einer Haarsträhne. Sie trat einen Schritt zurück, als ihr plötzlich etwas anderes einfiel. »Aber die Haare am Rest deines Körpers sind dunkel.« Sie grinste. »Das weiß ich genau.«
    Morgan errötete. »Ja, sie sind auch gefärbt. Ich hatte Angst, dass jemand merken würde, dass meine Haare gefärbt sind, wenn ich nur auf dem Kopf dunkle Haare habe.«
    »Hm. Und, hat jemand nachgeschaut?« Sam hielt den Atem an, während sie auf seine Antwort wartete. Eifersucht durchzuckte sie bei dem Gedanken, Morgan könnte sich mit anderen Frauen vergnügt haben. Er hatte sie zu der Zeit zwar noch nicht gekannt, aber das änderte nichts an ihren Gefühlen.
    »Ja.« Sams Augen verengten sich gefährlich. Morgan lachte und zog sie in seine Arme. »Im Fitnessstudio.« Er blickte ihr tief in die Augen und wurde ernst. »Seit Maras Tod hatte ich keine Beziehung mehr zu einer Frau. Ich hatte keinerlei Verlangen in mir.« Er schüttelte den Kopf. »Zumindest bis ich dich traf. Seitdem haben meine Hormone einfach keine Ruhe mehr gegeben.«
    Sam blickte ihn forschend an. »Also diene ich nur dazu, dein angestautes Verlangen zu befriedigen?«
    Morgan schnaubte missbilligend. »Du weißt, dass es nicht so ist.«
    »Weiß ich das?«
    »Das solltest du zumindest.« Er fuhr sich erregt mit der Hand durch die Haare. »Himmel, nach allem, was wir zusammen erlebt haben, glaubst du wirklich, dass ich nur emotionslosen Sex haben wollte?« Sam blieb stumm. »Am Anfang habe ich versucht, mich von dir fernzuhalten, Sam. Aber das konnte ich nicht. Natürlich lag das zum Teil an meinen Hormonen, aber vor allem daran, dass ich dich einfach so furchtbar gern in den Arm nehmen und halten wollte. Deine Nähe spüren und dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist. Hätte ich einfach nur meine Gelüste befriedigen wollen, hätte ich in Grand Junction bestimmt eine Frau finden können, mit der ich hätte Sex haben können, ohne sie je wiederzusehen. Aber ich wollte dich, nur dich.«
    Viel mehr als seine Worte überzeugte Sam der Ausdruck in seinen Augen. Er sagte die Wahrheit. Dennoch bezweifelte sie, dass er wusste, was er überhaupt für sie empfand. In seinen Augen stand Verlangen, aber auch Zuneigung und Unsicherheit. Sie konnte sich vorstellen, dass er nach dem Verlust seiner Eltern und kürzlich auch seiner Schwester Angst hatte, noch einmal jemanden zu lieben. Vielleicht konnte er auch gar nicht mehr richtig lieben. Oder er konnte sie nicht lieben. Sam verzog den Mund. Keine schöne Vorstellung, vor allem da sie sich inzwischen sicher war, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Im Moment konnte sie nichts anderes tun als abzuwarten, wie sich ihre Beziehung entwickelte.
    Um auf andere Gedanken zu kommen, zupfte sie ihn erneut an den Haaren. »Willst du die Haare so lang lassen, oder soll ich sie dir schneiden?«
    Morgan zog eine Augenbraue hoch. »Kannst du das denn?«
    »Ich bin kein Starfriseur, aber meine Haare schneide ich mir auch manchmal, wenn ich keine Zeit oder Lust habe, zu einem Friseur zu gehen.« Zweifelnd blickte er auf ihre zerzauste Frisur. Sam lachte, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Sachte schob sie ihn in Richtung Badezimmer. »Sieh es mal so: Schlimmer als jetzt kann es eigentlich gar nicht werden.«
    Morgan schien ihr zuzustimmen, denn er holte eine Schere,

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