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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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während sie einen Stuhl ins Bad stellte. Kurz darauf schnippelte sie munter drauflos.
    »Wie kurz willst du sie?«
    »Ungefähr wie deine. Über den Ohren und im Nacken kurz, oben drauf etwas länger.«
    »Wird gemacht, Chef.«

31
    Morgan lehnte sich im Stuhl zurück und schloss die Augen. Sams sanfte Finger in seinen Haaren fühlten sich so gut an, dass er fast vor Behagen schnurrte. Nach kurzer Zeit war es ihm egal, was sie mit seinen Haaren anstellte. Er hoffte nur, dass sie noch lange so weitermachte.
    »Fertig!« Mit einem Handtuch strich Sam ein paarmal über sein Gesicht, um abgeschnittene Haare zu entfernen, dann trat sie zurück. »Du kannst jetzt gucken, so schlimm ist es wirklich nicht geworden.«
    Morgan gab einen Seufzer von sich, dann hoben sich seine Lider. So entspannt hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Sam musste wirklich magische Hände haben. Als er sein Spiegelbild sah, weiteten sich seine Augen. »Hey, das sieht gut aus!« Im Spiegel trafen sich ihre Blicke. Sam lächelte ihn freudig an. »Ich glaube, ich werde dich als meine persönliche Friseurin hierbehalten.«
    Sam strich über seine nackten Schultern. »Sicher, dass du mich nur dafür brauchst?«
    »Oh, ich denke, mir würden da noch ein paar andere Sachen einfallen.«
    Lachend entfernte Sam sich von ihm. »Gut, denn zum Haareschneiden würden wir uns nur einmal im Monat sehen.« Sie blickte sich suchend um. »Wo hast du einen Besen?«
    Morgan schob sie aus dem Bad. »Ich mache das. Such doch schon mal alles zusammen, was du brauchst, dann machen wir gleich einen kleinen Ausflug in die Läden der Umgebung.«
    Kurze Zeit später waren sie bereits unterwegs, kauften Essen und Kleidung und alles, was Sam in den nächsten Wochen gebrauchen konnte. Sam nutzte auch die Gelegenheit, Cathy anzurufen und ihr zu versichern, dass es ihr gut ging. Einige Minuten später hängte sie auf. Eine Weile stand sie vor dem Telefon und starrte nachdenklich vor sich hin.
    Schließlich hielt Morgan es nicht mehr aus und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung?«
    »Ja. Cathy war sehr erleichtert, dass ich mich endlich gemeldet habe und es mir gut geht. An der Universität herrscht wohl gerade Chaos. Sie musste sogar meine Vorlesungen übernehmen.« Sam schluckte schwer. »Und es ist jemand bei ihr eingebrochen. Zum Glück war sie nicht anwesend, weil sie woanders übernachtet hat. Aber als sie und ihr Freund am nächsten Morgen ein paar Sachen holen wollten, kam der Einbrecher gerade aus der Wohnung.«
    Sofort meldete sich Morgans Schuldgefühl. »Ist jemand verletzt?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein, zum Glück nicht. Es ist auch nichts gestohlen oder zerstört worden, aber der Mann konnte entkommen.«
    »Verdammt, ich wollte nicht, dass ihr da alle mit hineingezogen werdet!«
    Sam berührte mit ihrer Hand seine Wange. »Ich weiß.« Morgan nutzte die Gelegenheit und drückte ihr einen sanften Kuss in die Handfläche. »Ich denke, ich werde auch noch schnell meine Eltern anrufen, damit sie sich keine Sorgen machen.«
    Morgan lehnte an seinem Wagen und beobachtete, wie sie nach dem Telefonat auf ihn zukam. Röte überzog ihre Wangen, ihre Augen glitzerten. »Ist etwas passiert?«
    »Nein. Aber meine Mutter könnte der Polizei wirklich noch Tipps zum Verhören geben. Sie wollte wissen, wo ich bin, mit wem, für wie lange, was ich dort mache und so weiter und so weiter. Natürlich konnte ich ihr das alles nicht erzählen. Also habe ich nur gesagt, dass ich mit einem Freund Urlaub mache. Natürlich ist sie gleich darauf angesprungen und hat uns praktisch schon verlobt. Und sie hat mir lang und breit erzählt, wie froh sie darüber ist, dass ich endlich den Mann meines Lebens gefunden habe.« Sie blickte Morgan nervös an, konnte seinen Gesichtsausdruck aber nicht deuten. »Entschuldige.«
    Morgan lächelte sie an. »Aber wieso denn, es ist ja nicht deine Schuld. Außerdem kann ich mir wesentlich Schlimmeres vorstellen, als der Mann deines Lebens zu sein.«
    Langsam legte Cathy den Hörer zurück auf die Gabel. Mit feuchten Augen blickte sie Tom an. »Gott sei Dank, es geht ihr gut!«
    Tom lächelte. »Großartig. Was hat sie sonst gesagt?«
    »Nicht viel, nur dass es ihr gut geht und sie in Sicherheit ist.« Nachdenklich kaute Cathy auf ihrer Unterlippe. »Sie hat ›wir‹ gesagt.«
    »Wir?«
    »Ja. Es klang so, als sei sie mit jemandem zusammen. Mehr konnte ich nicht aus ihr herausbekommen.« Sie blickte Tom an. »Ich hoffe, sie

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