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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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gefunden hatten, war es offensichtlich, dass es sich um eine Fälschung handelte. Gerald war stinksauer gewesen, dass er Frank damals, als er zu der Gruppe gestoßen war, nicht genauer überprüft hatte. Er hatte seinen Männern befohlen, das Zimmer auseinanderzunehmen, das Frank gemietet hatte, und all seine Sachen genau zu durchsuchen. Und das taten sie auch. Doch sie entdeckten nichts, was über seine wahre Identität Aufschluss gegeben hätte, aber das war auch nicht zu erwarten gewesen. Nur ein Idiot würde sich in Geralds Bande einschleichen und dann etwas Belastendes hinterlassen. Frank war vielleicht naiv gewesen zu glauben, er könnte in Geralds Büro einbrechen, ohne entdeckt zu werden, aber blöd war er nicht. Denn sonst wäre es ihm nicht gelungen, einfach spurlos zu verschwinden.
    Chuck spielte mit dem Portemonnaie, während er überlegte, wie er Frank finden könnte. Es war längst kein Geld mehr darin, nur eine alte Telefonkarte, eine Visitenkarte von Gerald und einige alte Zettel. Er wollte es gerade zuklappen und wegwerfen, als sein Finger gegen etwas stieß. Nach einigem Probieren öffnete er schließlich ein verstecktes Fach. Neugierig zog er den Gegenstand heraus, der darin steckte. Ein Foto. Chuck verzog den Mund, als ihm das Gesicht eines jungen Mannes entgegenblickte. Stand Frank etwa auf Männer? Er wollte das Foto gerade weglegen, als es ihn wie ein Blitz durchfuhr. Er kannte diesen Mann! Wo hatte er ihn nur gesehen?
    Grübelnd rieb er über sein Gesicht und zuckte zusammen. Ein Pflaster zierte seine gebrochene Nase, und die Region um sein Auge war immer noch sehr sensibel. Ein Andenken an Geralds Wutausbruch wegen der verpatzten Sache mit dem Einbruch in die Wohnung dieser O’Donnell. Für einen Moment hatte er gedacht, Gerald würde ihn töten, aber glücklicherweise glaubte der Boss wohl, dass er ihn noch gebrauchen konnte. Deshalb musste Chuck jetzt dafür sorgen, dass dieser seine Entscheidung nicht bereute. Er musste das Gesicht auf dem Foto einordnen, um entscheiden zu können, ob es wichtig war. Er brauchte jetzt unbedingt einen Durchbruch, wenn er noch am Leben bleiben und von Gerald White loskommen wollte. Angestrengt starrte er darauf, bis sein Blick unscharf wurde und seine Augen anfingen zu tränen. Gerade wollte er es entmutigt zur Seite legen, als es ihm einfiel.
    »Heilige Scheiße!« Er sprang auf und stürzte aus seinem Geschäft.
    An der Tür rannte er fast Eddie um, der sich gerade noch mit einem Sprung zur Seite retten konnte. »Was ist? Chuck, warte doch!«
    Aber Chuck hörte ihn nicht mehr, sondern rannte aus dem Gebäude zu seinem Auto, das Foto in der Hand. Eddie stieg eilig in seinen eigenen Wagen und fuhr seinem Kumpan hinterher, neugierig, was dieser entdeckt hatte.
    Am Tor holte Eddie ihn schließlich ein. Hinter Chuck fuhr er auf den Parkplatz vor Geralds Villa und stieg aus. An der Tür traf er mit Chuck zusammen. »Was ist denn mit dir los?«
    Chuck drehte sich mit weißem Gesicht zu ihm um. Er hielt das Foto hoch. »Dieses Foto war in Franks Portemonnaie.«
    »Frank? Redest du von Frank Tanner? Und was ist darauf?«
    Aber Chuck hatte sich schon umgedreht und folgte dem Butler, der ihn zu Geralds Arbeitszimmer führte. Eddie eilte ihm nach und trat gerade noch ins Zimmer, bevor der Butler ihm die Tür vor der Nase zumachen konnte.
    Verärgert durch die Störung blickte Gerald auf. »Was wollt ihr?« Wortlos legte Chuck das Foto auf seinen Schreibtisch. Gerald runzelte beim Betrachten die Stirn. »Was …?« Er brach ab, als er das sah, was auch Chuck entdeckt hatte. »Himmeldonnerwetter noch mal.« Er blickte zu Chuck auf. »Wo hast du das gefunden?«
    »In Franks Portemonnaie.« Unter seiner gebräunten Haut wurde Gerald blass, seine Hand zitterte leicht. »Ich habe es mir noch mal angesehen und das Foto dabei in einem versteckten Fach gefunden. Das ist doch Joe Spade, der Bruder von Mara, der ihre Sachen hier abgeholt hat, oder?«
    Gerald nickte grimmig. »Ja. Nur dass er darauf jünger ist.« Er atmete tief durch und lächelte dann. »Da muss es eine Verbindung geben. Ich dachte die ganze Zeit, dass Franks Einbruch etwas mit den Drogengeschäften zu tun hatte. Aber vielleicht waren wir da auf einer ganz falschen Fährte.« Er hob den Telefonhörer an sein Ohr und wählte eine Nummer. »Jetzt haben wir einen Hinweis. Ich werde meine Spezialisten daransetzen.« Er winkte zur Tür hin. »Ihr könnt jetzt gehen. Ich kümmere mich darum. Wenn ich herausgefunden

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