Eine unheilvolle Begegnung
ich auch noch viel schlimmer aussehe als Gerald. Ach ja, und Geld habe ich auch keins.«
Sam beugte sich vor und küsste ihn sanft auf den Mund. »Aber du hast ein Herz.«
Morgan zog ihre Hand auf sein kräftig pochendes Herz. »Stimmt. Und es schlägt nur für dich. Ich liebe dich, Sam.«
Strahlend lächelte Sam ihn an und küsste ihn erneut. Diesmal dauerte es wesentlich länger, bis sie wieder auftauchten.
»Wie wäre es, wenn wir jetzt von hier verschwinden? Die anderen warten bestimmt schon auf uns.«
»Liebend gern.«
Hand in Hand machten sie sich auf den Weg nach draußen. Auf der Türschwelle blieb Morgan stehen und genoss die frische Luft und die Tatsache, dass sie noch lebten, um sie zu genießen. Dann gingen sie zu Zach, Joe und Gonzalez, die ein Stück entfernt auf der Rasenfläche standen.
»Vielleicht sollte ich euch jetzt erst mal offiziell miteinander bekannt machen. Sam, das ist Zach Murdock, Detective in New York und ein sehr guter Freund. Und das ist mein Bruder Joe.«
Sam nickte den beiden zu. »Ich bin wirklich außerordentlich froh, Sie kennenzulernen.«
»Zach, Joe, das ist Sam, Samantha Dyson aus Salt Lake City, die ich ungewollt in meine Probleme mit hineingezogen habe. Sie hat mir das Leben gerettet.«
Joe lächelte sie an. »Vielen Dank, vor allem dafür, dass sie danach so gut auf ihn aufgepasst haben.«
Sam lächelte zurück. »Das habe ich gerne gemacht.« Ihr Blick zu Morgan sagte deutlich aus, was sie für ihn empfand. Als sie die Blicke sah, die die Männer austauschten, errötete sie und wechselte rasch das Thema. »Sie haben also mit meiner Freundin Cathy gesprochen?«
Zach verzog ironisch das Gesicht. »Ja. Eine wirklich harte Nuss, Ihre Freundin. Sehr loyal und wirklich um Sie besorgt.«
»Das ist sie. Ich muss sie unbedingt bald anrufen, damit sie sich keine Sorgen mehr macht. Jetzt ist doch alles vorbei, oder?« Fragend blickte sie Morgan an.
Er zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn. »Ja, es ist alles vorbei.«
Gonzalez räusperte sich. »Wollen Sie mit mir zurückfliegen, Miss Dyson? Dann besorge ich schon mal die Tickets.«
Sam blickte ihn unsicher an, dann wanderte ihr Blick zu Morgan. »Ich weiß nicht, ich … meine Papiere sind gar nicht hier, die liegen noch in Denver.«
»Das macht nichts. Wenn Sie mit mir fliegen, brauchen Sie die nicht. Sie können sich die Papiere und alles andere nachschicken lassen.«
»Aber ich …« Hilflos blickte sie Morgan an. »Soll ich nicht wieder mit nach Denver kommen?«
»Das würde mich freuen, aber vielleicht ist es besser, wenn du jetzt erst mal nach Salt Lake City zurückkehrst. Dein Job wartet dort und deine Freunde. Ich muss erst einmal wieder Ordnung in mein Leben bringen, da würdest du wahrscheinlich sowieso zu kurz kommen.«
Offenkundig verletzt und enttäuscht blickte sie ihn mit ihren großen Augen an. Morgan biss die Zähne zusammen, um ihr nicht zu sagen, dass sie für immer bei ihm bleiben sollte. Das wäre nicht fair ihr gegenüber. Er musste wirklich erst einmal dafür sorgen, dass alles wieder so war, wie es sein sollte. Er würde mit der Polizei und dem FBI sprechen müssen, Zach, Shane und auch Sam alles zurückzahlen, was er sich von ihnen geborgt hatte, seinen Job zurückbekommen, und irgendwann würde er auch noch einmal nach Grand Junction zurückkehren und nachsehen müssen, ob seine Sachen noch da waren. Er konnte Sam nicht von ihrer Arbeit abhalten und sie durch die Weltgeschichte schleifen, um das Chaos, was er angerichtet hatte, zu beseitigen.
Nein, er würde alles regeln und dann zu Sam fahren, wenn sie ihn bis dahin noch haben wollte. Sein Herz krampfte sich bei dem Gedanken schmerzhaft zusammen. Aber das war ein weiterer Grund, erst einmal Abstand zu Sam zu halten. Sie sollte in Ruhe und ohne ständige Gefahr darüber nachdenken, ob er auch im »normalen« Leben wirklich der richtige Mann für sie war. Gott, er hoffte es!
Deshalb nahm er jetzt ihre Hand und drückte sie sanft. »Wenn ich alles erledigt habe, komme ich zu dir. Versprochen.«
»Aber ich möchte bei dir sein, ich kann dir doch helfen und …«
Morgan unterbrach sie. »Ich brauche etwas Zeit, um mit allem ins Reine zu kommen.«
Sam blickte forschend in sein Gesicht und erkannte, dass er sich nicht umstimmen lassen würde. »Okay. Wenn du so weit bist, weißt du ja, wo du mich findest.« Damit wandte sie sich ab und ging weg, aber nicht bevor Morgan die Tränen in ihren Augen sah.
Unbehaglich blickten die
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