Eine unheilvolle Begegnung
kennengelernt.« Er schob die Hände in die Hosentaschen. »Du bist also die Undercover-Agentin?«
»Ja.«
Morgan lächelte. »Das hätte ich nie vermutet. Alle sagten, du wärest mit Gerald …« Morgan brach ab und errötete. »Entschuldige.«
»Der Schein trügt manchmal.« Ihre Stimme klang scharf. Leila sackte etwas zusammen.
»Ich habe deinen Namen vorhin nicht richtig mitbekommen.«
»Alaina Heart, Special Agent.«
»Du brauchst bestimmt noch irgendwann eine richtige Aussage von mir, oder?«
»Ja, du warst lange bei der Bande und hast bestimmt einiges gesehen.«
Morgan unterdrückte ein Schaudern. »Zu viel.«
»Wenn du mir deine Adresse gibst, wird dich das FBI kontaktieren.«
»In Ordnung.« Morgan diktierte seine Adresse und Telefonnummer, dann beugte er sich vor und küsste Alaina auf die Wange. »Nochmals vielen Dank für alles.« Damit wandte er sich ab und eilte über den Rasen. Er wollte schnell nach Hause, um gleich mit der Arbeit zu beginnen, Ordnung in das Chaos zu bringen. Je eher er fertig war, desto schneller würde er zu Sam kommen können.
Sam landete am späten Abend in Salt Lake City und wurde am Flughafen von Cathy und Tom in Empfang genommen. Von Grand Junction aus hatte sie sie angerufen und ihnen versichert, dass es ihr gut ging und sie jetzt nach Hause kommen würde. Sowie sie mit Gonzalez aus dem gesicherten Bereich heraus war, stürmte Cathy auf sie zu und umarmte sie so fest, dass ihre Knochen knackten.
»Lass sie los, du erdrückst sie ja.« Toms Stimme erklang hinter ihnen.
Lächelnd löste Sam sich aus den Armen ihrer Freundin und wandte sich Tom zu. »Hallo, danke, dass ihr mich abholt.«
Tom lächelte ebenfalls. »Kein Problem. Schön, dass es dir gut geht.«
Gonzalez räusperte sich. »Ich werde mich dann mal auf den Weg machen. Können Sie am Montag zur Dienststelle kommen und Ihre Aussage machen?«
»Ja, natürlich.« Sam trat zu ihm und küsste ihn auf die Wange. »Danke für Ihre Hilfe.«
Sichtlich überrascht und verlegen fuhr Gonzalez zurück und brachte eine sichere Distanz zwischen sich und weitere Gefühlsattacken. »Wir sehen uns am Montag.« Damit wandte er sich um und eilte davon, so schnell es sein Humpeln erlaubte.
»Ich glaube fast, du magst den Kerl.« Cathys Stimme riss Sam aus ihren Gedanken, während sie Gonzalez’ Flucht beobachtete.
»Ich kenne ihn nicht so gut, aber er war bereit, uns zu helfen, obwohl es nicht seine Aufgabe und weit außerhalb seiner Zuständigkeit war. Ja, ich denke, ich mag ihn.«
Tom mischte sich ein. »Ich mag ihn auch.« Als Cathy ihn anfunkelte, zuckte er mit den Schultern. »Wie wäre es, wenn wir jetzt nach Hause fahren?«
Sam verzog den Mund. »Ich weiß nicht, ob ich heute in mein Haus zurück möchte.«
Cathy legte den Arm um ihre Schultern und ging mit ihr zum Ausgang. »Das musst du auch nicht. Du kannst so lange bei mir wohnen, wie du willst. Deine Sachen sind ja noch da.«
Tom runzelte die Stirn. »Denkst du, es besteht noch Gefahr für euch?«
»Nein, ich glaube nicht. Der Chef der Bande wurde verletzt und genauso wie seine Männer verhaftet. Es könnte natürlich sein, dass irgendwo noch Bandenmitglieder herumlaufen, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie ohne Befehl etwas unternehmen.«
Tom nickte. »Okay, dann fahren wir erst zu mir, damit Cathy ihre Sachen abholen kann, und dann bringe ich euch zu ihrer Wohnung. Wenn ihr wollt, kann ich auch noch auf der Couch übernachten.«
Cathy schüttelte den Kopf. »Nein, das brauchst du nicht, wir kommen schon zurecht.«
Tom blickte Cathy mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an, den Sam nicht deuten konnte. Sie blickte vom einen zum anderen und grinste. »Wollen wir jetzt losfahren?«
Tom errötete, bevor er sich umdrehte und sie zu seinem Jeep führte.
Es war bereits kurz vor Mitternacht, als sie endlich in Cathys Wohnung eintrafen. Mehr aus Gewohnheit ging Tom auch diesmal mit nach oben und durchsuchte jedes Zimmer, bevor er Cathy und Sam hereinließ. Widerwillig verabschiedete er sich schließlich, nachdem Sam zumindest die grobe Fassung ihrer Erlebnisse erzählt hatte. Sam und Cathy gingen schnell ins Bett, die Ereignisse hatten sie ziemlich erschöpft.
Am nächsten Morgen brachte ein Eilbote Sams Sachen, die noch in Morgans Wohnung gelegen hatten. Sam war froh, ihre Papiere wiederzuhaben, aber sie fragte sich, warum Morgan alles, was ihn an sie erinnerte, zurückgeschickt hatte. Wahrscheinlich war es wirklich idiotisch, aber es kam ihr vor, als
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