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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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es endlich geschafft hatten und in dem kühlen Raum angekommen waren, taumelte Morgan die wenigen Schritte zum Bett und ließ sich dann mit einem Stöhnen darauf fallen.
    Sam warf den Schlüssel auf den billigen Holztisch und kniete sich neben ihn. »John?« Seine Antwort war ein weiteres Ächzen. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?« Ihre sorgenvolle Miene sprach Bände.
    »Nein, alles in Ordnung. Ich muss mich nur ausruhen«, antwortete Morgan mit matter Stimme.
    Sam runzelte die Stirn. »Sind Sie sicher, dass ich niemanden für Sie benachrichtigen soll?«
    »Ich werde nachher einen Freund anrufen. Er wird sich dann um alles Weitere kümmern.« Er fügte nicht hinzu, dass er gar nicht wusste, ob er seinen Freund überhaupt erreichen würde. Es war inzwischen schon einige Zeit her, seit er mit ihm gesprochen hatte. Aber das brauchte Sam nicht zu wissen. Es war nur wichtig, dass Sam so schnell wie möglich von hier verschwand, falls die Verfolger durch irgendeinen Zufall ihre Spur aufnahmen und hier auftauchten.
    »Okay. Aber ich werde Ihnen noch etwas zu essen besorgen. Dann brauchen Sie nicht selbst hinauszugehen. Ihr zerschundenes Gesicht ist zurzeit wohl doch etwas auffällig.«
    »Das brauchen …«
    Sam unterbrach ihn. »Sparen Sie sich Ihre Proteste, Sie können mich sowieso nicht davon abhalten. Irgendwelche Vorlieben?«
    Morgan wusste nicht, ob er überhaupt etwas herunterbringen würde. Aber er ahnte, dass Sam nicht eher gehen würde, bevor sie ihn nicht mit etwas Essbarem versorgt hatte. »Ich nehme, was es gibt. Vielleicht einen oder zwei Schokoriegel dazu und etwas zu trinken; Wasser, Saft, völlig egal.« Das Reden hatte ihn angestrengt, und er ließ erschöpft seinen Kopf auf die Matratze sinken.
    Sam nahm das wohl als Zeichen, dass es an der Zeit war, ihm eine Stärkung zu besorgen, und ging zur Tür.
    »Sam?«
    Mit der Hand auf dem Türgriff drehte sie sich noch einmal um. »Ja?«
    »Vielen Dank. Für alles.«
    Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Kein Problem.« Sie nahm das »Bitte-nicht-stören«-Schild und hängte es von außen an die Tür. »Ich bin sofort wieder da.« Damit verschwand sie in der Nachmittagssonne.
    Morgan kniff die Augen zusammen und kämpfte gegen die Schmerzen an, die überall in seinem Körper wüteten. Solange Sam bei ihm gewesen war, hatte sie für eine gewisse Ablenkung gesorgt, sodass die Schmerzen etwas gelindert worden waren. Doch jetzt war er allein und zu schwach für große Gegenwehr. Die Qualen überwältigten ihn.
    Eine Viertelstunde später kam Sam in das dunkle Zimmer zurück, ihre Arme voll beladen mit Essen und Getränken. Sie stellte die Tüten auf dem Tisch ab und drehte sich zum Bett um. Zögernd trat sie einen Schritt auf John zu. Er bewegte sich nicht.
    »John?« Keine Reaktion.
    Nicht schon wieder! Wie konnte sie ihn hier alleine lassen, wenn er noch nicht einmal ein paar Minuten bei Bewusstsein bleiben konnte? Die holperige Fahrt hatte ihm bestimmt den Rest gegeben. Dennoch hatte sie alles getan, was in dieser Situation möglich gewesen war. Alles Weitere war jetzt die Sache der Ärzte. Sie griff sich eine Wasserflasche und einen Pappbecher vom Tisch und ließ sich neben John auf der weichen Matratze nieder. Sie füllte etwas Wasser in den Becher und hielt ihn an seine gesprungenen Lippen. Wie bereits die Male davor holte die Flüssigkeit John aus seiner Ohnmacht. Hustend versuchte er, sich aufzusetzen, als ihm das Wasser in die Luftröhre drang. Sam zuckte schuldbewusst zusammen und beeilte sich, ihm zu helfen.
    Er presste die Hand gegen seinen Brustkorb, als hätte er starke Schmerzen. Nach einiger Zeit konnte er sich schließlich wieder zurücklegen; sein Atem ging keuchend, seine Augen tränten.
    »Tut mir leid, ich wollte Sie nur aufwecken.« Zerknirscht schob Sam ihm ein weiteres Kissen unter den Kopf.
    »Das ist Ihnen gelungen.« John atmete schwer. »Ist schon gut.« Durch seine Augenschlitze blickte er sie an. »Könnte ich noch etwas Wasser haben, bitte?«
    Wortlos reichte sie ihm den Becher und beobachtete, wie er vorsichtig ein paar kleine Schlucke zu sich nahm. »Möchten Sie etwas essen?«
    »Nein, im Moment nicht. Danke.«
    Sam stand vorsichtig auf. »Dann werde ich Ihnen nachher etwas geben.«
    »Nein!«
    Verwundert blickte Sam auf ihn hinunter. »Wie bitte?«
    Etwas ruhiger wiederholte er: »Nein. Sie sollten jetzt wirklich fahren. Ich möchte nicht, dass Sie meinetwegen noch mehr Ärger bekommen, als Sie sowieso schon

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