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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ein paar Stunden nicht mehr. Wieso?«
    Tony deutete mit zitternden Fingern auf das Bett. »Weil dieses Bett aussieht, als hätte jemand darauf ein Schwein geschlachtet.«
    Wie von einer Tarantel gestochen fuhr Chuck in die Höhe. Sein entsetzter Blick heftete sich auf das rot gefleckte Laken. »Igitt!« Vorsichtig tippte er mit einem Finger auf einen der Flecken. »Ich würde sagen, das beweist, dass Frank hier gewesen ist und ihm jemand geholfen haben muss. Konntest du erkennen, wie der Typ aussah, der den Buggy gelenkt hat?«
    Tony schüttelte den Kopf. »Nein, nicht richtig. Nur, dass er ungefähr so groß war wie Frank und kurze braune Haare hatte.«
    »Das wird dem Boss nicht reichen. Wir müssen hier irgendetwas finden, das uns die Identität dieser Person verrät, sonst sind wir erledigt.«
    Die Suche erwies sich als langwierig und ergebnislos. Zumindest bis Chuck in einer Falte des Zeltes ein Buch entdeckte. Er verzog das Gesicht. »Geologie des Colorado Plateaus – wie überaus spannend.« Er blätterte darin herum, dann überzog ein Grinsen sein Gesicht. »Na, wer sagt es denn. Guten Tag, Sam Dyson. Und wo kommst du her? University of Utah, Salt Lake City. Wenn das kein Anhaltspunkt ist.« Er drehte sich zu Tony um. »Wir haben ihn!«
    Tony war leichenblass, in den Händen hielt er ein Foto. »Falsch, er hat uns.«
    »Was meinst du damit?« Wortlos reichte Tony ihm das Foto. Chuck warf einen Blick darauf und sank auf das Bett. »Mist! Das darf doch nicht wahr sein. Hast du noch mehr davon?«
    Tony schüttelte den Kopf. »Nur dieses eine, es lag unter dem Bett.« Er senkte den Kopf in die Hände. »Aber das war bestimmt nicht das Einzige.«
    Voller Abscheu warf Chuck das Bild neben sich. Es war ein sehr grobkörniges, dunkles Bild, auf dem man nur schwach die Umrisse von zwei Männern im grellen Scheinwerferlicht ausmachen konnte. Der Wagen war nur ein heller Fleck, mehr konnte man nicht erkennen. Aber was, wenn die anderen Fotos deutlicher waren? Sie waren so gut wie tot, wenn der Boss das erfuhr.
    »Irgendwie müssen wir schnellstens von hier wegkommen, diesen Sam Soundso ausfindig machen und aus ihm herauspressen, wo er Frank hingebracht hat. Vor allen Dingen müssen wir wissen, ob er noch mehr von diesen verdammten Fotos gemacht hat.«
    Tony blickte skeptisch. »Aber wie willst du das anstellen? Und was machen wir, wenn dieser Sam nicht kooperiert?«
    Chuck grinste. »Dasselbe, was auch Frank blüht, wenn ich ihn erwische.« Sein Grinsen erlosch. »Sieh nach, ob du irgendetwas findest, mit dem wir den Boss kontaktieren können. Ich glaube nicht, dass hier jemand längere Zeit war, ohne im Notfall mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen zu können.«
    Eine Viertelstunde später hatten sie das Zelt auseinandergenommen, aber immer noch keine Spur von einem Sender oder etwas Ähnlichem gefunden.
    Erschöpft hielt Tony in dem engen Zelt inne. »Ich gebe auf. Such meinetwegen weiter, bis du schwarz wirst, ich muss jetzt an die frische Luft. Diese Hitze hier drin ist ja nicht auszuhalten!« Damit verließ er fluchtartig das Zelt.
    Nur Sekunden später war ein Fluch zu hören. »Chuck!«
    Sofort war Chuck bei ihm und blickte auf den Gegenstand hinunter, neben dem Tony hockte. »Was ist das?«
    Tony grinste von einem Ohr zum anderen. »Unsere Rettung, Mann, unsere Rettung!« Er deutete auf den Gegenstand. »Das ist ein altes Funkgerät. Mein Vater hatte so ein Teil in der Garage. Als Kind habe ich mich immer heimlich rausgeschlichen, um Aliens zu kontaktieren.«
    Chuck blickte ihn an, als wäre er selbst ein Außerirdischer. »Sehr spannend, deine Familiengeschichten. Viel interessanter ist aber, ob das Ding funktioniert und wir damit Hilfe rufen können.«
    Tony lief rot an. Dann probierte er eine Weile jeden Knopf aus. Schließlich gab das Gerät ein statisches Geräusch von sich. Breit grinsend blickte er zu Chuck auf. »Funktioniert. Wen wollen wir anfunken?«
    »Eine gute Frage, ich will nicht, dass Gerald uns so sieht. Außerdem glaube ich nicht, dass der überhaupt ein Funkgerät hat.«

6
    Sanft strich jemand über seine Wange. »John, wachen Sie auf.«
    Morgan löste sich langsam aus den Fängen des Alptraums, der ihn gefangen hielt. Er lächelte unwillkürlich, als er die sanfte Stimme hörte. »Mara?«
    »Nein, ich bin es, Sam.«
    Morgan öffnete mühsam die Lider. Sams besorgt blickende Augen waren nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Ruckartig kehrte er in die Gegenwart zurück, die nicht

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