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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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nie vom Fleck bewegen können. Er fragte sich, wie eine Frau diesen Koloss hierher verfrachtet hatte.
    Nachdem Zach sich draußen kurz umgesehen hatte, um sicherzustellen, dass ihnen niemand auflauerte, verließen sie das Motelzimmer. Sie schafften es unbeobachtet zum Jeep, wo Zach Morgan auf den Rücksitz half, auf dem er sich wenigstens etwas ausstrecken konnte. Er selbst kletterte hinters Lenkrad und startete den Motor. Es beunruhigte ihn, wie teilnahmslos sein Freund war. Zwar war Morgan nie besonders unbeschwert gewesen, aber auch noch nie dermaßen einsiedlerisch und wortkarg wie seit Maras Tod. Natürlich war es verständlich, dass er trauerte, aber trotzdem machte er sich große Sorgen um Morgan. Es sah ihm gar nicht ähnlich, auf so eine selbstmörderische Mission zu gehen, vor allem ohne Rückendeckung. Wenn Morgan wieder gesund war, mussten sie sich dringend über seine selbstzerstörerischen Neigungen unterhalten. Jetzt war es aber wichtiger, ihn so schnell wie möglich nach Moab zu bringen, damit er in ärztliche Behandlung kam.
    Zach zog sein Handy aus der Hemdtasche und wählte Autumns Nummer. Bereits nach dem zweiten Klingeln wurde abgehoben.
    »Ja.« Die tiefe Stimme gehörte eindeutig nicht Autumn.
    »Hallo, Shane, hier ist Zach. Ich bin gerade auf dem Rückweg von Vernal. Ich hoffe, es war in Ordnung, dass Autumn mir euren Jeep geliehen hat.«
    »Natürlich, kein Problem.«
    Zach schnitt eine Grimasse. Wie gesagt, er konnte Shane einfach nicht hassen. »Danke. Ich hätte aber noch eine Bitte.«
    »Schieß los.«
    »Mein Freund ist ziemlich schwer verletzt. Kennt ihr vielleicht einen zuverlässigen Arzt, der schweigen kann?«
    »Ist eine Schusswunde dabei?«
    »Nein.«
    »Doc Adams, hier in Moab, ist sehr gewissenhaft. Aber wenn es sozusagen in der Familie bleiben soll, könnten wir Margret Benson bitten, herüberzukommen. Du hast unsere Ärztin im Park ja damals schon kennengelernt.«
    Zach schnitt eine Grimasse. Margret hatte die Erstversorgung übernommen, als er von Robert Pears angegriffen worden war. Auch wenn er davon nichts mitbekommen hatte. Aber die Ärztin hatte ihn hinterher auch ein paarmal im Krankenhaus besucht, als er aus dem Koma erwacht war, und sie hatte einen sehr kompetenten Eindruck gemacht. »Würde sie jemandem davon berichten, der sie danach fragt?«
    »Nein.«
    Zach atmete erleichtert auf. »Bestens. Es wäre wirklich gut, wenn sie meinen Freund untersuchen könnte. Ich mache mir Sorgen um ihn. Er wird immer wieder bewusstlos.«
    »Wie lange braucht ihr ungefähr?«
    »Wenn ich mich beeile, noch etwa zwei Stunden.«
    »Wir werden alles vorbereiten.«
    »Vielen Dank. Bis später.« Zach trat kräftig auf das Gaspedal.

9
    Als Zach schließlich mit quietschenden Reifen in die Einfahrt bog, war Morgan nicht mehr ansprechbar. Sein ganzer Körper glühte vor Fieber, sein Atem röchelte. Kaum blieb der Jeep stehen, da öffnete sich auch schon die Haustür, und drei Personen rannten heraus. Shane war als Erster am Wagen und spähte ins Innere. Seine Miene verfinsterte sich, als er die Figur auf dem Rücksitz entdeckte. Wortlos öffnete er die Tür und schob seine Hände unter Morgans Arme. Er zog ihn ein Stück heraus und wartete, bis Zach die Beine nahm. Sie strebten im Eiltempo auf das Haus zu. Autumn öffnete ihnen sämtliche Türen, während Margret bereits die Lebenszeichen überprüfte. Ihre ernste Miene zeigte allen, dass es Morgan nicht besonders gut ging.
    Vorsichtig legten sie ihn auf das Bett des leer stehenden Gästezimmers. Die Männer entfernten die Cowboystiefel und die enge Jeans, während die Frauen sich um das T-Shirt kümmerten. Schließlich lag Morgan nur noch in Socken und Unterhose vor ihnen. Zach zuckte zusammen, als er die vielen Wunden am Körper seines Freundes entdeckte. Sein Gesicht sah schon schlimm genug aus, aber der Brustkorb war zum Fürchten. Der durchgeblutete Verband an seiner Hüfte zeigte, warum er inzwischen fast so weiß wie das Bettlaken war. Wenn sie nicht bald etwas taten, um die Blutung zu stoppen, sah es gar nicht gut für ihn aus.
    Margret schob sich energisch die Ärmel über die Ellbogen und blickte dann die Männer an. »Wie wäre es, wenn ihr euch nützlich macht und mir heißes Wasser und meine Tasche bringt, damit ich diesem armen Kerl helfen kann?« Ihre Frage war ein Befehl.
    Shane und Zach bemühten sich, ihm so schnell wie möglich nachzukommen. Sowie sie im Flur waren, wandte sich Zach an Shane. »Glaubst du, sie kann ihm

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