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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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seine Verärgerung über die Störung.
    Tom steckte seinen Kopf durch die Tür. »Tut mir leid, Professor. Sam, könntest du mir vielleicht mit der einen Kiste helfen? Ich kriege sie beim besten Willen nicht alleine die Treppe hinunter.«
    Das war derart unglaubwürdig, dass Sam Mühe hatte, ein ernstes Gesicht zu wahren. Sie stand auf und ging zur Tür. »Ja, natürlich komme ich. Sorry, Professor Marsh. Könnten wir unser Gespräch vielleicht morgen fortsetzen?« Vorzugsweise mit jeder Menge anderer Leute in Hörweite. Sam verschwand, bevor Marsh antworten konnte. Sein Gesicht war rot, als er seine Tür mit einem Knall hinter ihr verschloss.
    Sam blickte Tom dankbar an. »Ich schulde dir was. Du hast mich gerade vor einer wirklich unangenehmen Situation bewahrt.«
    Tom grinste. »Ja, das habe ich mir fast gedacht.« Er wurde ernst. »Ich hoffe, er ist nicht zudringlich geworden?«
    »Nicht mehr als sonst. Aber es hätte nicht viel gefehlt, und seine Finger wären wirklich gefährdet gewesen.«
    Tom schüttelte den Kopf, während er ihr in den Keller folgte. »Ich verstehe wirklich nicht, warum er ein Nein nicht akzeptieren kann. Der Rest von uns hat es sofort respektiert. Nur er versucht es immer wieder bei dir.«
    Sam blickte ihn forschend an. »Tom …«
    Er errötete und schaute weg. Zur Ablenkung trat er zu ihren Kisten. »Soll ich dir beim Auspacken helfen?«
    »Nein, das mache ich morgen. Du hast mir schon genug geholfen.« Sie bückte sich und holte den Diplodocus-Schädel, vor dem John sich so erschreckt hatte, aus einer der Kisten. War das wirklich erst heute Morgen gewesen? Es kam ihr viel länger vor. Müdigkeit machte sich in ihr breit. Es wurde wirklich Zeit, dass sie nach Hause kam. »Gehen wir.«
    Zusammen verließen sie das Gebäude und gingen zum Parkplatz. Sam stieg in ihren Pick-up, und Tom schlug vorsichtig die Tür hinter ihr zu. Sie winkte ihm aus dem offenen Fenster zu. »Wir sehen uns morgen!« Damit trat sie aufs Gas und ließ Tom und den Campus schnell hinter sich zurück.
    Autumn hatte recht behalten, er brauchte weniger als drei Stunden für die Strecke nach Vernal. Rasch bog Zach in die Moteleinfahrt ein und fuhr gleich bis zum Ende des Parkplatzes. Zach parkte den Wagen direkt vor der Tür des letzten Zimmers und stieg aus. Aus dem kleinen Fenster der Einheit drang kein Licht, obwohl die Vorhänge nicht vollständig zugezogen waren. Merkwürdig, Morgan erwartete ihn doch. Seine Polizisteninstinkte meldeten sich, und seine Hand wanderte automatisch zu seiner Achsel, wo normalerweise die Waffe war. Doch im Moment schlummerte sie in den Tiefen seiner Reisetasche. Dort hatte er sie auf dem Flughafen nach der Sicherheitsinspektion hineingesteckt. Er überlegte noch, ob er sie holen sollte, zuckte dann aber mit den Schultern. Sein Freund Morgan hatte ihn gebeten zu kommen, und er witterte bereits wieder Gefahr. Vielleicht war er einfach schon zu lange Detective.
    Energisch klopfte er an die Tür und trat einen Schritt zurück. Von innen war kein Laut zu hören, kein Licht ging an, niemand öffnete die Tür. Erneut gingen seine Warnsignale an. Zach klopfte noch einmal, diesmal lauter. Wieder tat sich nichts. Langsam wurde er nervös. Morgan hatte sich während des Telefonats gar nicht gut angehört. Vielleicht lag er irgendwo hilflos herum und wartete auf Hilfe.
    Sein Entschluss war gefasst. Zach zog sein Schlüsselbund heraus, an dem einige Dietriche befestigt waren. Wenn niemand ihm die Tür öffnete, würde er das eben selbst erledigen. Er hoffte nur, dass er nicht einen völlig Fremden auf der anderen Seite vorfand. Dann würde er in echte Erklärungsnot geraten. Zach zuckte mit den Schultern. Egal, das Wichtigste war im Moment, Morgan zu finden. Alles andere war nebensächlich.
    Eine halbe Minute brauchte er, um das Schloss zu knacken. Anscheinend war er aus der Übung. Lautlos schob er die Tür ein Stück auf und spähte in den Raum. Nichts rührte sich. Zach zwängte sich durch den Spalt und schob dann vorsichtig die Tür hinter sich zu. Er schloss die Vorhänge ganz und schaltete die Beleuchtung ein. Kaltes Licht strahlte aus einer vorsintflutlichen Deckenleuchte und machte die heruntergekommene Einrichtung sichtbar.
    Sein Blick wanderte zum Bett. Morgan!
    Mit zwei großen Schritten erreichte er das zerwühlte Doppelbett und beugte sich über seinen Freund. Er sah so aus, als hätte er mit einer Lokomotive Bekanntschaft gemacht. Sein Gesicht war blauschwarz angelaufen, Schwellungen

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