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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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gestanden.«
    Tom drehte sich um und ging zur Tür. »Ich werde Professor Marsh Bescheid sagen, damit er den Sicherheitsdienst informiert.«
    »Nein!«
    Als sie Toms hochgezogene Brauen bemerkte, senkte sie ihre Stimme. »Das bringt jetzt auch nichts mehr. Der Kerl ist längst über alle Berge. Wir würden ihn nie finden. Außerdem würde Marsh hier herunterkommen, sich wichtig machen und uns dann die Schuld geben.« Vor allem würde er Fragen stellen, die sie nicht beantworten konnte – und auch nicht wollte.
    Tom sah sie zweifelnd an. »Bist du sicher?«
    »Ja. Ich werde einfach das zusammensuchen, was ich brauche, und mich dann zu jemand anderem mit ins Zimmer setzen. Außerdem informiere ich den Wachdienst, damit er mehr darauf achtet, dass auch wirklich alle Türen abgeschlossen sind.« Tom wollte protestieren, aber Sam legte eine Hand auf seinen Arm. »Bitte, Tom. Ich war wahrscheinlich nur ein bisschen nervös wegen des Einbruchs bei mir zu Hause. Es wäre mir peinlich, wenn ich alle verunsichere, dabei war gar nichts.«
    Zögernd nickte Tom. »In Ordnung. Aber bleib heute wirklich nicht alleine, ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt.«
    Sam lächelte ihn an. »Vielen Dank. Auch dafür, dass du mich gerettet hast.«
    Tom grinste. »Vielleicht merkst du jetzt endlich mal, was für ein edler Ritter ich bin.«
    Lachend schob Sam ihn aus der Tür. Sowie er draußen war, fiel die fröhliche Fassade von ihr ab. Sie riss den Telefonhörer in die Höhe und wählte mit zitternden Fingern Johns Telefonnummer. Inzwischen kannte sie sie auswendig. Sie hinterließ eine wahrscheinlich sehr wirr klingende Nachricht über die Fotos und die Geschehnisse in ihrem Büro. Dann packte sie, so schnell sie konnte, ihre wichtigsten Unterlagen in eine Ablage, schnappte sich ihren Rucksack und stürzte aus dem Raum. Sie wollte nicht mehr Zeit als nötig darin verbringen, schon gar nicht alleine. Auf dem Flur nahm sie sich noch die Zeit, die Tür abzuschließen, dann rannte sie die Stufen hinauf, die in die lichtdurchflutete Halle führten.

13
    Morgan blickte Zach stirnrunzelnd an. »Was meinst du damit, du fährst weg?«
    »Genau genommen fliege ich. Ich hatte dir doch erzählt, dass der zuständige Detective meinte, das FBI hätte den Fall übernommen.«
    Morgan nickte. »Ja, und?«
    »Ich habe einen Freund von mir angerufen, der beim FBI arbeitet. Um genau zu sein, ist er dort sogar ein ziemlich wichtiger Mann. Jedenfalls meinte er, er wäre bereit, mit mir zu reden, wenn ich zu ihm komme. Am Telefon wollte er nichts sagen.« Er zuckte mit den Achseln. »Also fliege ich morgen nach Washington, DC.«
    »Ich komme mit.«
    Zach schüttelte bereits den Kopf. »Nein, das wirst du nicht. Erstens musst du dich noch erholen, und zweitens würde man dich sowieso nicht in den inneren Bereich hineinlassen. Schon gar nicht als Angehöriger eines Opfers.«
    Morgan verzog den Mund. Schon wieder eine Wand. Egal, wohin er sich wandte, was er auch versuchte, er wurde immer sofort gestoppt. Als wäre alles, was er gesehen und gehört hatte, unwichtig. Als wäre es egal, dass er jemanden verloren hatte, den er liebte. Seine Bitterkeit und sein Schmerz waren wohl in seinen Augen sichtbar, denn Zach legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Ich verstehe, dass du frustriert bist, Morgan. Aber wenn ich nicht alleine dorthin fahre, dann werden wir überhaupt nichts erfahren, und das willst du doch auch nicht, oder?«
    Zach war sehr geschickt darin, das zu erreichen, was er wollte. Morgan konnte nur zustimmen, denn mehr als alles andere wollte er die Schuldigen an Maras Tod zur Rechenschaft ziehen. Wenn er es nicht persönlich tun konnte, dann war das zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern. Und er hatte ja bereits gesehen, wie wenig er zur Detektivarbeit taugte. Er war ein sehr geradliniger Mensch, er sagte, was er dachte, und tat, was er sagte. Sich zu verstellen, seine wahren Gedanken für sich zu behalten, war das Schwierigste in den langen Monaten seiner Undercover-Ermittlung gewesen. Also hatte er den Schweigsamen gemimt und nur etwas von sich gegeben, wenn er angesprochen wurde. Aber auch das hatte letztlich nicht geholfen, denn er hatte scheinbar auch kein Talent beim Einbrechen und Durchsuchen. Erstaunlich, dass er überhaupt so weit in Whites Residenz eingedrungen war. Die Wachleute mussten alle geschlafen haben, als er das Haus durchquerte und die Tür zum Büro aufbrach.
    Oder sie hatten gewusst, was er vorhatte, und nur auf den besten

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