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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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als vorhin auf dem Parkplatz. »Als wäre ich von einem Lastwagen überrollt worden. Es hat mich doch nicht noch jemand überfahren?«
    Cathy versuchte ein Lachen, aber es klang hohl. »Nein. Aber die Wucht der Explosion hat dich einige Meter durch die Luft geschleudert, und du bist nicht gerade sanft gelandet.«
    »Okay, das kann ich mir vorstellen. Habe ich irgendwelche schweren Verletzungen?«
    »Nein, es ist fast ein Wunder, aber bis auf ein paar Prellungen bist du unverletzt. Ein paar ganz leichte Verbrennungen im Gesicht und an den Armen, einige versengte Haare, aber das war es auch schon.«
    Sam verzog den Mund. »Ich frage dich lieber nicht nach einem Spiegel.«
    Cathy lachte. »Besser nicht. Vielleicht morgen.«
    Sams Stimme wurde noch leiser. »Ist Professor Marsh wirklich …«
    Sofort wurde Cathy wieder ernst. »Ja. Er war sofort tot.«
    Sam schloss kurz die Augen, dann blickte sie Cathy wieder an. »Gibt es hier ein Telefon? Ich muss dringend telefonieren.«
    Cathy reichte ihr ein Telefon und verließ auf Sams Wunsch den Raum. Zumindest bei ihrem ersten Anruf legte Sam Wert auf Privatsphäre. Mit zitternden Fingern wählte sie die Nummer, die John ihr im Motelzimmer für Notfälle gegeben hatte. Und dies war für sie ein Notfall. Man wurde schließlich nicht jeden Tag fast mit seinem Auto in die Luft gejagt. Ein Schauer überlief sie. Wenn sie die vorigen Erlebnisse schon furchtbar fand, stellte das hier eindeutig alles in den Schatten. Es war ein Wunder, dass sie kaum verletzt war, obwohl sie nur wenige Meter von dem explodierenden Auto entfernt gestanden hatte und Metallteile wie Geschosse durch die Luft geflogen waren. Scheinbar hatte sie doch einen mittlerweile etwas überarbeiteten Schutzengel, der über sie wachte.
    Sam zuckte zusammen, als die automatische Ansage ertönte. Sie schloss kurz die Augen und atmete dann noch einmal tief durch. Sofort schüttelte sie ein Hustenanfall. Als sie sich beruhigt hatte, wischte sie über ihre feuchten Augen und konzentrierte sich auf ihre Aufgabe. Mit leiser, stockender Stimme berichtete sie von den Ereignissen, die dazu geführt hatten, dass sie jetzt im Universitätskrankenhaus von Salt Lake City lag. Danach legte sie zögernd den Hörer auf. Das Geräusch hatte etwas Endgültiges. Sie fühlte den Verlust der Verbindung zu John beinahe körperlich.
    Bekam er ihre Nachrichten überhaupt? Wenn ja, warum hatte er sich dann nicht wenigstens kurz bei ihr gemeldet? Vielleicht hätte er ihr versichert, dass alles nur Zufall war und niemand sie zu töten versuchte. Auch wenn Sam sich mittlerweile nichts mehr vormachen konnte, so hätte sein Anruf sie trotzdem beruhigen können. Er hätte ihr zudem einen Rat geben können, was sie jetzt tun sollte. Es war klar, dass sie mit der Polizei sprechen musste, aber sie wusste nicht, was sie sagen durfte. Im Grunde war ihr ja selbst nicht klar, worum es ging. So verrückt es klang, sie wollte ihn einfach nicht verraten, weder an die Polizei noch an sonst jemanden.
    Seufzend nahm sie den Hörer wieder auf, um ihre Eltern anzurufen. Natürlich waren sie sehr besorgt, als sie ihnen eine etwas harmlosere Version der Ereignisse erzählte. Aber sie konnte sie gerade noch davon abhalten, alles stehen und liegen zu lassen und sofort zu ihr zu kommen. Sam hätte sie zwar gerne gesehen, immerhin war ihr letzter Besuch zu Hause schon einige Monate her, aber sie musste unbedingt verhindern, dass ihre Familie auch noch in die Schusslinie geriet. Als sie erkannte, wie passend ihre Worte waren, zuckte sie zusammen.
    Sam hielt noch verkrampft den Hörer in den Händen und schaute mit leerem Blick aus dem Fenster, als Cathy wieder ins Zimmer kam. Sie legte die paar Schritte zum Bett zurück und beugte sich über Sam. »Hast du deine Eltern erreicht?«
    Sam zwinkerte und tauchte aus ihren Gedanken auf. »Was?«
    Cathy legte ein Buch auf den Nachttisch und setzte sich auf den Stuhl. Sie nahm Sams eiskalte Hand und blickte ihre Freundin ernst an. »Ich habe gefragt, ob du deine Eltern erreicht hast. Was ist los mit dir, Sam? Schon seit Tagen erkenne ich dich nicht wieder. Ich sehe ein, dass du derzeit einiges durchmachst, mit dem Einbruch und so weiter, noch dazu der Stress bei der Arbeit, weil du die Grabung vorbereiten musst. Allerdings muss ich dir sagen, dass es in letzter Zeit für meinen Geschmack eine zu große Häufung merkwürdiger Begebenheiten in deinem Leben gegeben hat. Erst der Einbruch in dein Haus, dann der Vorfall in deinem

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