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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Sekunden setzte er allerdings wieder eine undurchdringliche Miene auf.
    Sam deutete auf den jetzt freien Stuhl. »Setzen Sie sich.« Sie wartete, bis er der Aufforderung nachgekommen war. Dann wiederholte sie ihre Frage. »Sind Sie sicher, dass es eine Bombe war?«
    »Ja. Unsere Experten untersuchen das Wrack zwar noch, aber es war fast von Anfang an klar, dass es sich um eine Autobombe handelt. Angeschlossen an die Zündung, sodass sichergestellt war, dass die Bombe nur losging, wenn auch wirklich jemand im Auto saß.«
    Sam spürte, wie das Blut aus ihrem Kopf wich. »Aber wer sollte so etwas tun?«
    Der intensive Blick des Detectives war immer noch unverwandt auf ihr Gesicht gerichtet. »Ich hatte gehofft, Sie könnten mir das sagen.«
    »Nein, das kann ich nicht. Ich habe keine Ahnung, wer nach meinem Leben trachtet. Ich habe keine Feinde, zumindest keine, von denen ich wüsste. Ich bin eine einfache Paläontologin, es gibt keinen Grund, warum mich jemand tot sehen wollte.«
    Am Gesicht von Gonzalez war nicht abzulesen, ob er ihr glaubte oder nicht. Sam war sich aber ziemlich sicher, dass man es ihr genau ansah, dass sie nicht die ganze Wahrheit sagte. »Sie wissen also nicht, wer die Bombe gelegt haben könnte?« Dass er noch einmal nachhakte, bestätigte ihre Vermutung.
    »Nein.«
    Gonzalez nickte und machte sich eine Notiz in dem schmalen Block, den er aus seiner Hosentasche gezogen hatte. »Kein abgewiesener Liebhaber oder Ähnliches?«
    Ein ersticktes Lachen entkam ihr. »Nein, ganz bestimmt nicht.« Der einzige abgewiesene Mann war seit ungefähr einer Stunde tot. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Marsh eine Bombe legen und dann selbst ins Auto steigen würde. Ihre Kehle zog sich zusammen, und sie schluckte krampfhaft. Tränen stiegen ihr in die Augen. Nur mühsam konnte sie sie zurückhalten. Gott, ein Mensch war gestorben. Einfach so. Völlig umsonst, ohne jeden Sinn.
    »In welcher Verbindung standen Sie zu dem Verstorbenen?«
    »Er war mein Vorgesetzter.«
    Gedankenvoll kratzte sich Gonzalez mit seinem Stift am Knie. Als ihm klar wurde, was er da tat, zog er ruckartig die Hand zurück, und seine Miene wurde noch steifer. »Sie hatten keine Beziehung mit ihm?«
    »Nein. Außer der beruflichen natürlich.«
    »Was hatte er dann in Ihrem Auto zu suchen?«
    Sam atmete tief durch. Ihr hätte klar sein müssen, dass diese Fragen kommen würden. Sie hoffte nur, der Detective hielt nicht sie für die Schuldige. »Ich hatte einen Termin mit einem Schlosser. Ich habe mich abgemeldet und bin zu meinem Wagen gegangen. Plötzlich tauchte Professor Marsh auf und hat mir seine Hilfe angeboten. Ich habe abgelehnt, aber er war sehr hartnäckig und wollte mein Nein nicht gelten lassen. Er hat mir die Schlüssel aus der Hand genommen und ist in den Pick-up gestiegen. Ich wollte auf keinen Fall mit ihm fahren, deshalb habe ich ihn gebeten, auszusteigen und mir die Schlüssel wiederzugeben.«
    Sam schluckte erneut. »Er hat stattdessen den Motor gestartet. Dann bin ich scheinbar durch die Druckwelle weggeschleudert worden.«
    »Da haben Sie aber Glück gehabt.«
    Sam funkelte ihn an. »Ja, allerdings.«
    »Und Sie hatten wirklich keine Liebesbeziehung mit ihm?«
    »Nein, wirklich nicht. Er war nur ein penetranter Typ, der nicht akzeptieren wollte, abgewiesen zu werden. Trotzdem hätte ich ihm nie den Tod gewünscht.«
    Wieder die undurchdringliche Miene. »Gut, kommen wir zu dem Einbruch in Ihrem Haus vor ein paar Tagen.«
    Verdammt, auch das noch. »Was ist damit?«
    »Sehen Sie irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Einbruch und diesem Mordversuch an Ihnen?«
    »Außer dass es beide Male mich betrifft, nein. Bei dem Einbruch wurde zwar mein Eigentum beschädigt und gestohlen, aber ich denke, das ist nicht das Gleiche wie ein Mordversuch. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, warum jemand erst bei mir einbrechen und dann versuchen sollte, mich zu töten.« Es sei denn, Johns Feinde wären hinter ihr her. Noch immer war sie nicht bereit, Johns Bitte, keine Polizei einzuschalten, zu ignorieren. Auf keinen Fall wollte sie für noch einen Todesfall verantwortlich sein. Außerdem wusste sie selbst nicht genau, ob die Zwischenfälle miteinander zusammenhingen. Obwohl es eigentlich keine andere logische Erklärung für alles gab, was passiert war.
    Sie schaute auf, als sie den Blick des Detectives auf sich spürte. Wieder hatte sie das Gefühl, dass Gonzalez ihre Gedanken lesen konnte. Keine besonders reizvolle

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