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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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hinführen.« Er hob ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen sah. »Ich weiß, dass du Angst hast. Aber ich bin für dich da, wenn du das möchtest.«
    Lena wandte den Blick ab und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Die schwarzen Muster wirkten jetzt noch dunkler, nicht mehr wie Filzstift, sondern eher wie die Tattoos von Ridley und John. Sie sah direkt zu mir herunter, ohne mich zu sehen. »Ich muss verhindern, noch einmal jemandem wehzutun. Was ich möchte, spielt keine Rolle.«
    »Für mich schon.« John strich mit dem Daumen über ihre Wange und trocknete die Tränen, dann beugte er sich zu ihr. »Du kannst mir vertrauen. Ich werde dir niemals wehtun.« Er zog sie an sich, ihr Kopf lag auf seiner Schulter.
    Kann ich das?
    Mehr hörte ich nicht, und es wurde auch immer schwieriger für mich, sie zu sehen. Es war, als würde sie weggezoomt werden. Ich blinzelte, versuchte, mich zu konzentrieren, aber als ich die Augen wieder öffnete, sah ich verschwommen die blaue Zimmerdecke über mir und sonst nichts. Ich wälzte mich auf die Seite zur Wand. Ich war wieder in Tante Carolines Gästezimmer. Lena und John waren fort, zusammen an einem Ort, den ich nicht kannte.
    Lena ging ihren Weg ohne mich. Sie hatte John ihr Herz geöffnet, und er hatte eine Saite in ihr zum Klingen gebracht, von der ich dachte, sie sei verstummt. Vielleicht war ich nie dazu bestimmt gewesen, diesen Teil von ihr kennenzulernen.
    Macon hatte im Dunkeln gelebt, meine Mutter im Licht.
    Vielleicht war es uns verwehrt, einen Weg zu finden, wie Sterbliche und Caster zusammen sein konnten, einfach weil es nicht sein durfte.
    Es klopfte an der Tür, obwohl sie gar nicht abgeschlossen war. »Ethan? Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Liv. Ihre Schritte waren leise, doch ich hörte sie trotzdem. Die Bettkante senkte sich ein wenig, als sie sich setzte. Ich rührte mich nicht, aber ich spürte, wie ihre Hand über meinen Hinterkopf strich. Es war eine beruhigende und vertraute Geste, als hätte sie mich schon tausendmal gestreichelt. Das war das Schöne an Liv. Sie gab einem das Gefühl, als würde man sie schon ewig kennen. Sie schien immer zu wissen, was ich gerade brauchte. Vielleicht kannte sie mich besser als ich mich selbst.
    »Ethan, alles wird gut. Wir werden herausfinden, was das zu bedeuten hat, das verspreche ich dir.« Ich wusste, sie meinte es ernst.
    Ich drehte mich zu ihr. Die Sonne war schon untergegangen und es war dunkel im Zimmer. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, das Licht anzuknipsen, aber ich sah ihre Silhouette.
    »Ich dachte, du darfst dich nicht einmischen.«
    »Stimmt. Das war das Erste, was Professor Ashcroft mir beigebracht hat.« Sie zögerte, dann sagte sie: »Aber ich kann nicht anders.«
    »Ich weiß.«
    Unsere Blicke trafen sich in dem Dämmerlicht. Seit ich mich umgedreht hatte, lag ihre Hand auf meiner Wange. In diesem Moment nahm ich Liv zum ersten Mal richtig wahr und etwas völlig Neues eröffnete sich mir. Sie war mir nicht gleichgültig, es hatte keinen Sinn, es zu leugnen. Liv spürte es ebenfalls, das sah ich ihr an.
    Sie legte sich zu mir ins Bett und kuschelte sich an mich, den Kopf an meine Schulter gelehnt.
    Meine Mutter hatte es geschafft, ohne Macon weiterzuleben. Sie hatte sich in meinen Dad verliebt, und das war doch der Beweis dafür, dass man sich wieder neu verlieben konnte, wenn man die Liebe seines Lebens verloren hatte. Oder etwa nicht?
    Ich hörte ein leises Wispern, es war wie ein zarter Hauch an meinem Ohr. Liv hatte sich noch näher zu mir gebeugt. »Du wirst es herausfinden, wie alles andere auch. Außerdem hast du etwas, das die meisten Lotsen nicht haben.«
    »Tatsächlich? Und was wäre das?«
    »Eine hervorragende Hüterin.«
    Ich schob meine Hand unter ihren Kopf. Der Duft von Geißblatt und Seife stieg mir in die Nase, es war Livs ganz eigener Geruch.
    »Bist du deshalb gekommen? Weil ich eine Hüterin brauche?«
    Liv zögerte mit ihrer Antwort. Sie überlegte, was sie sagen sollte, wie viel sie sagen sollte, was sie wagen konnte. Ich wusste das, denn mir gingen die gleichen Gedanken durch den Kopf.
    »Das ist nicht der einzige Grund, aber er sollte es sein.«
    »Weil du dich nicht einmischen darfst?«
    Ihr Herz hämmerte an meiner Brust. Sie hatte sich unter meine Achsel geschmiegt und sie passte genau dorthin.
    »Weil ich nicht will, dass man mir wehtut.« Sie hatte Angst, aber nicht vor Dunklen Castern oder Inkubi oder goldenen Augen. Sie fürchtete sich vor etwas viel

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