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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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sein.«
    Sie war in einem Schwebezustand und begann bereits, vor seinen Augen zu entschwinden. »Ich habe dir versprochen, dass ich es benutzen werde, wenn die Zeit gekommen ist. Und ich halte mein Versprechen. Du darfst nicht sterben. Sie brauchen dich.« Sie war schon nicht mehr da, aber ihre Stimme erreichte ihn noch. »Mein Sohn braucht dich.«
    Macon wollte ihr all das sagen, was er ihr zu Lebzeiten nicht gesagt hatte, aber es war zu spät. Er spürte den Sog des Bogenlichts und diesem Drang konnte er nicht widerstehen. Als er in den Abgrund trudelte, hörte er noch, wie sie sein Schicksal besiegelte.
    » Comprehende, Liga, Cruci Fige.
    Ergreife, Sperre ein, Hefte ans Kreuz.«
    Macon ließ meine Hand los und die Vision gab uns wieder frei. Dabei hätte ich sie so gern noch etwas festgehalten. Meine Mutter hatte ihn gerettet, ausgerechnet mit der Waffe, die Macon selbst ihr gegeben hatte. Sie hatte die Gelegenheit, endlich mit ihm zusammen zu sein, um meinetwillen aufgegeben. Hatte sie gewusst, dass er unsere einzige Chance war?
    Ich öffnete die Augen. Liv weinte, und Ridley gab vor, es nicht zu tun. »Also bitte. Schluss jetzt mit diesem Drama«, sagte sie gepresst, während sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel stahl.
    Liv rieb sich über die Augen und schniefte. »Ich wusste gar nicht, dass ein Schemen so etwas tun kann.«
    »Es erstaunt stets aufs Neue, wozu wir fähig sind, wenn es die Lage erfordert.« Macon klopfte mir auf die Schulter. »Ist es nicht so, Mr Wate?«
    Ich wusste, das war seine Art, mir zu danken. Aber als ich mich in unserer Runde umblickte, hatte ich nicht das Gefühl, dass ich irgendeinen Dank verdiente. Ridley hatte ihre Kräfte verloren, Link stöhnte vor Schmerzen und Livs Zukunftspläne waren zerstört. »Ich habe doch gar nichts Besonderes getan.«
    Macon packte mich fester an der Schulter und zwang mich, ihn anzusehen. »Du hast gesehen, was die meisten anderen übersehen hätten«, sagte er und verzichtete jetzt auf jede Förmlichkeit. »Du hast mich hierhergebracht. Du hast mich zurückgeholt. Du hast dein Schicksal als Lotse angenommen und den Weg gefunden. Nichts davon war einfach.« Es sah sich in der Felsnische um, sah Ridley an und Link und ließ seinen Blick einen Moment auf Liv ruhen, ehe er zu mir zurückkehrte. »Für keinen von euch.«
    Auch für Lena nicht.
    Ich brachte es beinahe nicht über die Lippen, aber ich hatte das Gefühl, es ihm sagen zu müssen. »Lena glaubt, dass sie Sie getötet hat.«
    Einen Augenblick lang sagte Macon nichts, aber als er sprach, war er ruhig und beherrscht. »Und wieso denkt sie das?«
    »Sarafine hat mich in jener Nacht erstochen, aber nicht ich bin gestorben, sondern Sie. Das weiß ich von Amma. Lena kann es sich nicht verzeihen und seitdem ist sie … völlig verändert.« Ich redete wirres Zeug, aber da war so viel, was Macon erfahren musste. »Ich glaube, sie hat in ihrem Herzen eine Wahl getroffen, ohne es zu wissen.«
    »Das hat sie nicht«, widersprach Macon sofort.
    »Es war das Buch der Monde , Mr Ravenwood.« Liv konnte nicht mehr an sich halten. »Lena wollte Ethan unbedingt retten, deshalb hat sie das Buch zu Hilfe genommen. Aber das Buch hat eine Gegenleistung gefordert: Ihr Leben für seines. Lena konnte nicht ahnen, was geschehen würde. Man kann das Buch nicht beherrschen, deshalb gehört es am besten gar nicht in die Hände eines Casters«, sagte Liv, ganz die strenge Caster-Bibliothekarin.
    Macon legte den Kopf schief. »Verstehe. Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf, Olivia.«
    »Ja, Sir?«
    »Mit allem gebotenen Respekt, aber wir haben jetzt keine Zeit für Belehrungen aus dem Munde einer Hüterin. Dieser Tag heute erfordert manches, das man sonst besser unterlässt. Oder wenigstens geheim hält. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?«
    Liv nickte. Ihr Gesichtsausdruck sagte, dass sie viel mehr verstand, als er dachte.
    »Sie ist keine Hüterin. Nicht mehr.« Liv hatte sein Leben gerettet und dabei ihren eigenen Lebenstraum aufgegeben. Allein dafür durfte sie von Macon Respekt erwarten.
    »Ja, und wahrscheinlich werde ich auch in alle Ewigkeit keine mehr werden – nicht nach allem, was passiert ist«, seufzte sie.
    Ich lauschte dem Geräusch der sich brechenden Wellen und wünschte mir, sie könnten meine Gedanken mit ins Meer hinausspülen. »Alles ist anders geworden.«
    Macon warf Liv erneut einen Seitenblick zu, dann sagte er zu mir: »Nichts ist anders geworden. Jedenfalls nichts von Bedeutung. Es

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