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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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auf die purpurrot lackierten Fingernägel. »Er ist ein Inkubus oder wohl eher ein Mischwesen, halb Inkubus, halb Caster, und er verfügt über enorme Kräfte. Er hat andauernd von der Weltenschranke gesprochen und davon, wie vollkommen dort alles ist.«
    »Wusste er, dass er Sarafine hier antreffen würde?«
    »Nein, er ist ein Träumer. Er glaubt, dass die Weltenschranke alle seine Probleme löst, er hält sie für das Caster-Paradies.« Ridley schnitt eine Grimasse.
    Ich sah Macon an, wie wütend er war. Die grünen Augen zeigten seine Gefühle deutlicher als zuvor die schwarzen. »Wie konnte es so weit kommen, dass du und ein Junge, der nicht einmal ein richtiger Inkubus ist, Lena zu einer so absurden Aktion überredet?«
    Ridley wich seinem anklagenden Blick aus. »Das war nicht schwierig. Sie war in einer schlimmen Verfassung. Sie dachte, es gäbe keinen anderen Ort, an den sie gehen könnte.« Es war schwer, Ridley in ihre blauen Augen zu schauen, ohne daran zu denken, dass sie noch vor Kurzem eine Dunkler Caster gewesen war.
    »Selbst wenn Lena sich die Schuld an meinem Tod gibt, wieso hat sie sich ausgerechnet euch beiden angeschlossen, einer Dunklen Caster und einem Dämon?« Macon hatte das nicht abschätzig gemeint, aber ich merkte, dass seine Bemerkung Ridley kränkte.
    »Lena hasst sich selbst, sie ist davon überzeugt, dass sie Dunkel wird«, antwortete Ridley und sah mich dabei an. »Sie wollte an einen Ort gehen, an dem sie niemanden verletzen kann. Und John hatte ihr versprochen, auch dann noch für sie da zu sein, wenn sich niemand mehr um sie kümmert.«
    »Ich wäre immer für sie da gewesen.« Meine Stimme hallte von den Felsen wider.
    »Auch wenn sie Dunkel geworden wäre?«, fragte Ridley.
    Alles passte zusammen. Lena war von Schuldgefühlen geplagt und machte sich Vorwürfe, und dann tauchte John auf und gab ihr die Antworten, die ich ihr nicht geben konnte.
    Ich dachte daran, wie viel Zeit er und Lena allein miteinander verbracht hatten, wie viele Nächte in wie vielen düsteren Tunneln. John war kein Sterblicher. Er geriet nicht in Lebensgefahr, wenn sie sich berührten. John und Lena konnten alles tun, was sie wollten – alles, was Lena und ich niemals tun durften. Ich stellte mir vor, wie die beiden aneinandergeschmiegt im Dunkeln lagen. So wie ich und Liv in Savannah.
    »Da ist noch etwas.« Ich musste es Macon sagen. »Sarafine war nicht allein. Abraham hat ihr geholfen.«
    Macons Miene verdüsterte sich, aber sein Blick blieb unergründlich. »Abraham. Das überrascht mich nicht.«
    »Und auch die Visionen sind jetzt anders. Abraham scheint mich zu sehen.«
    Macon stolperte und hätte mich beinahe umgestoßen. »Bist du dir sicher?«
    Ich nickte. »Er hat mich beim Namen gerufen.«
    Macon sah mich an wie am Abend des Winterballs, als Lena zum ersten Mal tanzen ging. Als hätte er Mitleid mit mir wegen der Dinge, die ich tun musste, wegen der Verantwortung, die ich auf mich zu nehmen hatte. Er begriff nicht, dass ich es so wollte.
    Macon sprach weiter, und ich versuchte, mich zu konzentrieren. »Ich hatte keine Ahnung, dass alles so schnell gehen würde. Du musst äußerst vorsichtig sein, Ethan. Wenn Abraham eine Verbindung mit dir hergestellt hat, dann kann er dich so klar und deutlich sehen wie du ihn.«
    »Auch dann, wenn ich keine Vision habe?« Die Vorstellung, dass Abraham mich auf Schritt und Tritt beobachtete, war alles andere als beruhigend.
    »Noch kann ich dir leider keine Antwort darauf geben, und solange das so ist, solltest du auf der Hut sein.«
    »Das werde ich auch – aber erst nachdem wir gegen eine Armee von Inkubi gekämpft haben, um Lena zu retten.« Je länger wir darüber sprachen, desto undurchführbarer kam mir unser Plan vor.
    Macon sah Ridley fragend an. »Hat dieser John etwas mit Abraham zu tun?«
    »Ich weiß es nicht. Abraham hat Sarafine davon überzeugt, dass sie den Siebzehnten Mond heraufbeschwören kann.« Ridley sah elend, erschöpft und ziemlich schmutzig aus.
    »Ridley, du musst mir alles sagen, was du weißt.«
    »Ich war nur einer von den kleinen Fischen, Onkel Macon. Ich habe Abraham ja nicht mal mit eigenen Augen gesehen. Alles, was ich weiß, hat mir Sarafine erzählt.« Kaum zu glauben, dass dies dasselbe Mädchen war, das meinen Vater um ein Haar dazu gebracht hätte, sich in den Tod zu stürzen. So traurig und verzagt hatte ich Ridley noch nie gesehen.
    »Sir?«, fragte Liv zögernd. »Mir will eines nicht aus dem Kopf gehen. In der

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