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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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angewidert.
    Ich sah die Wut in Leahs Augen, aber auch ihre Furcht. Sie hätte es mit dem Blutrudel aufgenommen, aber mit Abraham wollte sie sich nicht anlegen.
    »Da wir gerade von verwirrten Jungen sprechen, wo ist eigentlich John?«, wollte Abraham von Hunting wissen.
    »Abgehauen. Dieser Feigling.«
    Abraham wirbelte herum und musterte Hunting kalt. »John ist kein Feigling. Das liegt nicht in seiner Natur. Und sein Leben bedeutet mir mehr als deines. Du solltest ihn besser suchen gehen.«
    Hunting senkte den Blick und nickte. Erstaunt fragte ich mich, weshalb Abraham, der sich doch sonst um niemanden scherte, ausgerechnet an John Breed so viel lag.
    Macon sah Abraham aufmerksam an. »Es ist rührend, wie du dich um diesen Jungen sorgst. Ich hoffe doch sehr, dass ihr ihn findet. Ich weiß, wie schmerzlich es ist, ein Kind zu verlieren.«
    Die Höhle bebte wieder. Felsbrocken lösten sich von den Wänden. »Was hast du mit John gemacht?« In seiner Wut ähnelte Abraham gar nicht mehr einem freundlichen alten Mann, sondern dem Dämon, der er in Wahrheit war.
    »Was ich mit John gemacht habe? Ich glaube, man müsste eher fragen, was du mit ihm gemacht hast.« Macon lächelte geheimnisvoll. »Ein Inkubus, dem das helle Tageslicht nichts anhaben kann und der nicht Blut saugen muss, um seine Kräfte wiederherzustellen – er muss besondere Eltern haben. Eltern, die ihrem Kind diese Gaben mit auf den Lebensweg geben konnten, meinst du nicht auch? Biologisch gesehen bräuchte man dazu die Eigenschaften eines Sterblichen. John hat jedoch die Gaben eines Casters. Und da er keine drei Eltern haben kann, heißt das, seine Mutter war eine …«
    »Eine Evo«, keuchte Leah. Alle in der Höhle versammelten Caster horchten auf, als sie dieses Wort aussprach. Erstaunen breitete sich wie eine Welle aus, die kalt über uns hinwegschwappte. Nur Amma blickte unbeteiligt. Mit verschränkten Armen musterte sie Abraham Ravenwood wie ein Hühnchen, das sie gleich schlachten, rupfen und in ihrem verbeulten Kochtopf kochen würde.
    Ich versuchte, mich zu erinnern, was Lena mir über Evos gesagt hatte. Sie waren Metamorphe und konnten jede beliebige menschliche Gestalt annehmen. Sie bemächtigten sich allerdings nicht einfach des Körpers eines Sterblichen, wie Sarafine es tat. Für kurze Zeit konnten Evos tatsächlich selbst zu Sterblichen werden.
    Macon lächelte. »Ganz genau. Eine Caster, die lange genug menschliche Gestalt annehmen kann, um ein Kind auf die Welt zu bringen, das zum einen die DNA von Sterblichen und Castern und zum anderen die Erbanlagen eines Inkubus besitzt. Du musst sehr beschäftigt gewesen sein, Großvater. Ich habe gar nicht gewusst, dass du dich in deiner Freizeit als Kuppler verdingst.«
    Abrahams Augen wurden noch schwärzer. »Du bist derjenige, der die Ordnung der Dinge in den Schmutz gezogen hat. Zuerst warst du in eine Sterbliche vernarrt, und dann hast du unsere ganze Sippe verleugnet, um dieses Mädchen zu schützen.« Abraham schüttelte den Kopf, als sei Macon ein ungezogener Junge. »Und wohin hat uns das geführt? Jetzt hat das Duchannes-Mädchen den Mond gespalten. Weißt du, was das bedeutet? Weißt du, in welcher Gefahr wir alle uns befinden?«
    »Das Schicksal meiner Nichte geht dich nichts an. Du hast genug zu tun mit deinem Zuchtexperiment. Obwohl ich mich schon frage, was du mit deinem Sohn vorhast.« Macons Augen funkelten, als er das sagte.
    »Nimm dich in Acht, mit wem du in diesem Ton sprichst.« Hunting trat einen Schritt nach vorne, aber Abraham hob die Hand, und er hielt inne. »Ich habe dich schon einmal getötet, ich werde dich auch ein zweites Mal töten.«
    Macon schüttelte den Kopf. »Ist das ein Abzählreim, Hunting? Wenn du Großvaters Günstling werden willst, musst du dich schon etwas mehr anstrengen.« Er seufzte. »Also zieh den Schwanz ein und geh mit deinem Herrchen nach Hause. Sei ein braver Hund.« Huntings Miene versteinerte.
    Macon wandte sich an Abraham. »Großvater, so gerne ich auch unsere Forschungsergebnisse vergleichen würde, ich glaube, es ist besser, du gehst.«
    Der alte Mann lachte. Ein kalter Wind umwehte ihn und pfiff zwischen die Felsen hindurch. »Du glaubst, du könntest mich wie einen Laufburschen wegschicken? Du wirst mich nicht beim Namen nennen, Macon Ravenwood. Du wirst meinen Namen herausschreien. Du wirst meinen Namen bluten.« Der Wind um ihn herum blies stärker, die Schnüre seiner Schleife flatterten hin und her. »Mein Name wird noch

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