Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
Vom Netzwerk:
war. Er ging in die eine Richtung, ich in die andere, und dann verschwanden wir beide in der heißen und schwitzenden Menge.
    Es wimmelte nur so von Menschen, deshalb dauerte es eine Weile, bis ich Link aufgespürt hatte. Wie nicht anders zu erwarten, hing er bei den Buden herum und baggerte jedes Mädchen an, das auch nur halbwegs in seine Richtung blickte, denn heute bot sich die einmalige Gelegenheit, Mädchen zu treffen, die nicht aus Gatlin waren. Er stand vor dem Hau-den-Lukas; den Hammer, mit dem man bewies, wie stark man ist, hatte er lässig über die Schulter gelegt. Er trug seine Schlagzeugerkluft: ein verwaschenes Social-Distortion-T-Shirt; die Drumsticks steckten in der hinteren Tasche seiner Jeans, und darunter baumelte die Kette, mit der er seinen Geldbeutel sicherte.
    »Okay, Ladys, ich zeig euch mal, wie’s geht. Bitte zurücktreten. Nicht dass hier noch jemand zu Schaden kommt.«
    Die Mädchen kicherten und Link gab sein Bestes. Der Zeiger, der seine Kraft und damit auch seine Chancen, ein Mädchen abzuschleppen, anzeigte, stieg in die Höhe. Vorbei an WEICHEI und SCHWÄCHLING, näherte er sich der Klingel am oberen Ende der Messlatte, wo TOLLER HECHT stand. Aber bis dahin schaffte er es nicht ganz; der Zeiger blieb kurz über der Hälfte stehen, dort wo KLEINER HOSENSCHEISSER stand. Die Mädchen verdrehten die Augen und gingen zum Ringewerfen weiter.
    »Das Ding ist getürkt. Das weiß doch jeder«, rief Link ihnen nach und ließ den Hammer fallen. Wahrscheinlich hatte er sogar recht, aber das spielte keine Rolle. Alles in Gatlin war getürkt. Warum sollte es bei den Jahrmarktattraktionen anders sein?
    »Hey, hast du zufällig Geld dabei?« Link tat so, als suchte er in seinen Taschen nach ein paar Münzen.
    Ich gab ihm kopfschüttelnd einen Fünfer. »Du brauchst dringend ’nen Job, Mann.«
    »Ich habe einen Job. Ich bin Drummer.«
    »Das ist kein Job. Ein Job ist es nur, wenn man dafür auch bezahlt wird.«
    Link ließ den Blick über die Besucher schweifen und hielt nach Mädchen oder was zum Futtern Ausschau. Es war schwer zu sagen, was genau er suchte, er stand auf beides. »Wir sind gerade dabei, einen Gig zu organisieren.«
    »Spielen die Holy Rollers hier auf dem Jahrmarkt?«
    »Auf dieser lahmen Veranstaltung? Nö.« Er kickte mürrisch ein Steinchen weg.
    »Wollten sie euch nicht?«
    »Sie haben gesagt, wir wären scheiße. Aber von Led Zeppelin hat man das auch gesagt.«
    Als wir über den Jahrmarkt schlenderten, stach es einem förmlich ins Auge, dass die Fahrgeschäfte jedes Jahr ein bisschen kleiner und die Buden ein bisschen schäbiger wurden. Ein kläglich aussehender Clown ging mit einem Strauß Luftballons an uns vorbei.
    Plötzlich blieb Link stehen und versetzte mir einen Schlag gegen den Arm. »Schau dir das an! Blick geradeaus, zwölf Uhr. Verbrennung dritten Grades.«
    Dritten Grades – heißer konnte in Links Vorstellung kein Mädchen sein. Er zeigte auf eine lächelnde Blondine, die auf uns zukam. Es war Liv.
    »Link, das ist …«, wollte ich ihn aufklären, aber er war schon nicht mehr ansprechbar.
    »Meine Mutter würde sagen: Der Herr hat einen guten Geschmack, halleluja, Amen.«
    »Ethan!« Liv winkte uns zu.
    Link sah mich fassungslos an. »Willst du mich verarschen? Du hast doch schon Lena. Das ist ungerecht!«
    »Ich habe nichts mit Liv. Und zurzeit weiß ich nicht mal, ob Lena noch meine Freundin ist. Also reg dich ab.« Ich erwiderte ihr Lächeln, bis mir auffiel, dass sie ein ausgewaschenes Led-Zeppelin-T-Shirt trug.
    Link bemerkte es im selben Moment wie ich. »Ein Traumgirl.«
    »Hey, Liv. Das ist Link.« Ich stieß ihm meinen Ellbogen in die Rippen in der Hoffnung, er würde endlich den Mund wieder zuklappen. »Sie hilft Marian während der Sommerferien bei ihren Forschungen. Wir arbeiten zusammen in der Bibliothek.«
    Liv streckte die Hand aus, aber Link stand nur debil glotzend da. »Wow.« Das Blöde an Link war, er blamierte nie sich, sondern mich.
    »Sie ist Austauschschülerin aus England.«
    »Wahnsinn.«
    Ich sah Liv an und zuckte die Schultern. »Ich hab’s dir ja gesagt.«
    Link setzte sein breitestes Grinsen auf. »Ethan hat mir gar nicht erzählt, dass er ein so heißes Gerät mit Traumfigur kennt.«
    Liv sah mich strafend an. »Hat er nicht? Das ist ja unerhört.« Sie lachte und hakte sich bei uns beiden unter. »Kommt, Jungs, erklärt mir mal ganz genau, wie ihr aus dieser komischen Baumwolle Zuckerwatte macht.«
    »Tut mir leid, aber ich

Weitere Kostenlose Bücher