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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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darf keine Staatsgeheimnisse ausplaudern, Ma’am.«
    »Ich schon.« Link drückte ihren Arm fest an sich.
    »Dann los.«
    »Liebestunnel oder Kussversteigerung?« Links Grinsen wurde noch breiter.
    Liv legte den Kopf schief. »Hmm, schwierige Entscheidung. Ich möchte zum … Riesenrad.«
    In dem Moment sah ich die vertrauten schwarzen Locken und roch den Duft von Zitronen und Rosmarin.
    Doch damit hörte die Vertrautheit auch schon auf. Lena stand ein paar Meter neben mir an der Kasse, an der die Fahrkarten verkauft wurden, und hatte offenbar mit Ridley Kleider getauscht. Ihr schwarzes Tanktop war bauchfrei, ihr schwarzer Rock mindestens zehn Zentimeter zu kurz. Eine blaue Haarsträhne fiel locker bis über ihre Schulter. Aber das war es gar nicht, was mich am meisten schockierte. Lena, die sonst nichts außer Sonnencreme benutzte, war auffällig geschminkt. Manche Jungs mochten Mädchen, die sich so einen Mist ins Gesicht schmierten, aber ich nicht. Vor allem Lenas schwarz umrandete Augen waren schrecklich.
    Umgeben von Menschen, die allesamt abgeschnittene Jeansshorts trugen, und inmitten von Staub, Stroh, Schweiß und rot-weiß gemusterten Tischdecken wirkte sie völlig fehl am Platz. Das Einzige, woran ich die alte Lena wiedererkannte, waren ihre Stiefel. Und ihre Halskette mit den Glücksbringern, die wie eine Rettungsleine an ihr baumelte. Sie war nicht das Mädchen, das solche Sachen anzog. Wenigstens war sie das früher nicht gewesen.
    Ihr Aufzug rief bereits die ersten zwielichtigen Typen auf den Plan, drei an der Zahl. Ich hatte Mühe, mich zusammenzureißen, am liebsten hätte ich jedem von ihnen eins in die Fresse gegeben.
    Ich ließ Livs Arm los. »Wir treffen uns später wieder.«
    Link konnte sein Glück nicht fassen. »Kein Problem, Mann.«
    »Wir können auf dich warten«, schlug Liv vor.
    »Nicht nötig. Ich hole euch schon ein.« Ich war nicht darauf gefasst gewesen, auf Lena zu treffen, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ohne noch mehr wie der Waschlappen zu klingen, für den mich Link jetzt schon hielt. Als ob man cool daherreden könnte, wenn das Mädchen mit einem anderen abgehauen ist.
    »Ethan, ich habe dich gesucht.« Lena kam auf mich zu und sie klang wie Lena. Wie die alte Lena, die ich vor ein paar Monaten gekannt hatte. Die Lena, in die ich hoffnungslos verliebt war und die auch in mich verliebt war. Auch wenn sie jetzt aussah wie Ridley.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um mir die Haare aus der Stirn zu streichen, und fuhr dann langsam über meine Wange.
    »Das ist lustig, denn bei unserem letzten Treffen hast du mich stehen lassen.« Das sollte beiläufig klingen, aber es klang wütend.
    »Ich habe dich nicht stehen lassen«, sagte sie kleinlaut.
    »Nein, du hast Bäume nach mir geworfen und bist mit einem anderen Typen auf dem Motorrad weggefahren.«
    »Ich habe keine Bäume nach dir geworfen.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Nein?«
    Sie zuckte die Achseln. »Na ja, vielleicht ein paar Äste.«
    Aber ich merkte, wie betroffen sie war. Sie drehte den winzigen, aus einer Büroklammer gebogenen Drahtstern, den ich ihr geschenkt hatte, bis er fast von der Kette sprang. »Es tut mir leid, Ethan. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.« Ihre Stimme war sanft und aufrichtig. »Manchmal stürmt so viel auf mich ein, ich werde einfach nicht fertig damit. Ich habe dich nicht stehen lassen. Ich bin vor mir selbst davongelaufen.«
    »Ach ja?«
    Eine Träne kullerte über ihre Wange. Sie wischte sie weg und ballte frustriert die Hand. Dann öffnete sie die Faust wieder und legte ihre Hand auf mein Herz.
    Es hat nichts mit dir zu tun. Ich liebe dich.
    »Ich liebe dich.« Diesmal sagte sie es auch laut, die Worte schwebten zwischen uns, so öffentlich und damit ganz anders als mit Kelting. Meine Brust krampfte sich zusammen. Ich wollte etwas Sarkastisches sagen, aber ich hatte einen Kloß im Hals, und mir fiel nichts ein, außer dass Lena wunderschön war und ich sie auch liebte.
    Aber diesmal durfte sie nicht so leicht davonkommen. Ich brach den Waffenstillstand, der zwischen uns beiden herrschte. »Was ist los, L? Wenn du mich so sehr liebst, was ist dann mit John Breed?«
    Sie schaute wortlos weg.
    Gib mir eine Antwort.
    »Es ist nicht so, wie du denkst, Ethan. John ist nur ein Freund von Ridley. Zwischen uns beiden ist nichts.«
    »Und wie lange schon ist zwischen euch beiden nichts? Seit du das Foto von ihm auf dem Friedhof gemacht hast?«
    »Es war kein Foto von ihm,

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