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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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wird.«
    Mit Titel und Reichtum geboren zu sein gab ihm nicht die Selbstsicherheit. Sie war viel weniger angeboren, sondern mehr eine auferlegte Bürde. Aber er wollte dieses Thema wirklich nicht mit ihr diskutieren. Nicht solange sie ihm so herrlich nahe war. Der leichte Duft ihres Parfüms brachte seinen Körper in Alarmbereitschaft, und er konnte die herrlichen Kurven ihrer Brüste sehen, die vom Mieder ihres Kleids eingeschnürt waren. Große Brüste? Nein. Perfekte feste, weibliche Brüste, die exakt in seine Hände und seinen Mund passten? Ja. Als Winston begann, Spekulationen über ihr Aussehen anzustellen, kam ihm ein allzu lebhaftes Bild ihres nackten Körpers unter seinem in den Sinn. In diesem Augenblick hatte er eine Entscheidung getroffen, weil er sich hilflos fühlte. Mit dieser Gefühlsregung würde er sich in einer ruhigen Minute auseinandersetzen.
    Wenn du nicht mehr so brünstig bist, flüsterte ihm eine etwas zivilisiertere Stimme in Gedanken zu. Sein Glied schwoll allein
aufgrund des Umstands an, in ihrer Nähe zu sein. Unbestreitbar war sein Körper derselben Ansicht.
    »Ich habe sehr gehofft, dieser Abend wird besser werden, das stimmt.« Er hielt ihrem Blick stand und tätschelte neben sich auf die Sitzbank. »Kommt. Setzt Euch zu mir.«
    »Ich sollte das nicht tun.« Ihre Antwort war gefasst. »Und Ihr solltet nicht hier sein.«
    »Ihr solltet. Wir sind allein. Euer Kutscher wird unsere Ankunft verzögern, bis ich ihm das verabredete Signal gebe. Ich will Euch mit den Freuden vertraut machen, die es bedeutet, sich in einer Kutsche zu lieben. Es ist etwas beengt, aber das Ergebnis kann herrlich sein.«
    »Ich bin mir irgendwie ziemlich sicher, dass Ihr diese Kunst schon oft genug geübt habt.« Trotz ihres ironischen Tonfalls kam sie seiner Bitte nach und ließ sich neben ihm nieder. Ein leises Keuchen entrang sich ihr, als er seine Meinung änderte und sie stattdessen auf seinen Schoß hob. Ihr verführerischer Hintern drückte sich gegen seinen Unterleib, und er wurde noch härter.
    Nicholas roch an ihrem Hals. »Ihr habt heute Abend getanzt. Das tut Ihr nicht gerade häufig.«
    »Ihr habt mich beobachtet?« Sie bog ihren Hals zurück, damit er sie besser liebkosen konnte. Ihre Frage war so sanft wie eine hauchzarte Wolke.
    Ihr zu gestehen, dass er es nicht ertragen hatte, sie tanzen zu sehen, schien ihm ebenso leichtsinnig wie sein Versuch, sich in ihre Kutsche zu schleichen. Der Rückzug in das Spielzimmer hatte daran nichts geändert. »Ich habe es bemerkt«, murmelte er nur.
    »Ich habe Euch auch bemerkt.«
    Sie flüsterte dieses Geständnis mit gedämpfter Stimme. Ihre Augen funkelten im Dämmerlicht wie Edelsteine.

    Sie hatten einander also beobachtet. Er wollte nicht so viel darüber nachdenken. Sie wurde zu einer beständigen Ablenkung in seinem Leben, und er sollte ihr fernbleiben, bis das Fieber wieder abklang. Aber stattdessen war er hier, stahl sich ein paar Minuten ihrer Zeit wie ein streunender Dieb, der keinen anderen Zufluchtsort hatte.
    Und das war doch lächerlich. Es gab Dutzende - nein, mehr! - Stellen, an die er sich wenden konnte. Lady Whitmore hatte vorhin, während sie tanzten, eine freimütige Einladung ausgesprochen. Aber er war in erster Linie auf der Tanzfläche, weil er an Caroline vorbeistreichen wollte.
    Er hatte möglichst höflich abgelehnt.
    Und stattdessen beinahe eine Stunde damit zugebracht, in einer dunklen Kutsche zu sitzen. Und zu warten.
    Auf das hier.
    »Ihr riecht nach Blumen«, sagte er. Sein Mund zeichnete die sinnliche Linie unterhalb ihres Ohrs nach, während er versuchte, seine beunruhigenden Gedanken zu vertreiben. »Hmm.«
    »Nicholas …«
    »Pst.«
    Er nahm ihren Mund mit einem versengenden Kuss in Besitz. Er wollte nicht reden, wollte nicht das Wieso und Warum seiner Anwesenheit analysieren. Seine Zunge suchte sich Einlass und fand ihn auch, umspielte ihre Zunge. Carolines Arme klammerten sich an seinen Hals, und sie gab sich ganz der Umarmung hin. Das nachgiebige, leichte Gewicht war nichts im Vergleich mit seiner größeren Gestalt. Wenigstens ist ihre Furcht nun vollständig verschwunden, dachte er, während er ihren Mund ohne Eile, doch mit wachsender Leidenschaft erkundete. Und so wie sie den Kuss erwiderte, stand ihre Bereitwilligkeit nicht zur Diskussion.
    Die Kutsche ratterte durch die Straßen und schwankte leicht,
als sie in eine Ecke sanken. Ihre Körper und Münder drückten sich aneinander, sie bewegten sich wie ein einzelner

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