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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sei hiermit beendet.
    Dann warf er seine Karten auf den Tisch und stand auf. »Entschuldigt, Gentlemen, aber ich bin raus.«

    Kurze Stille folgte seinem plötzlichen Verschwinden. Er verließ den Raum mit entschlossenen Schritten, als hätte er ein bestimmtes Ziel im Auge. Einer der anderen Spieler murmelte: »Wie ich schon sagte, er scheint heute Abend nicht er selbst zu sein, findet Ihr nicht?«
    Ein sehr vielversprechendes Zeichen. Derek erwiderte nur: »Er hat sich in der vergangenen Woche täglich mit dem Premierminister getroffen. Außerdem ist seine Familie in der Stadt. Es könnte sein, dass er einfach müde ist.«
    George schnaubte. »Der teuflische Duke? Ich habe ihn erlebt, wie er die Nacht bis Sonnenaufgang durchgezecht hat. Danach hat er bloß die Kleidung gewechselt, ehe er zum Pferderennen ging, woraufhin er die nächste Nacht ebenfalls zum Tage machte. Nick wird nicht müde.«
    Derek würde die Spielchips, die vor ihm aufgestapelt waren, und noch mehr darauf setzen, dass George unrecht hatte. Im Augenblick ahnte er, dass der berüchtigte Rothay sehr müde war, da er der für ihn verbotenen Lady Wynn nahe sein musste und es ihm nicht mal gestattet war, ihre Hand zu berühren.
     
    Der Kutschenschlag öffnete sich. Nicholas saß reglos da und hoffte, er hätte nicht den Fehler seines Lebens gemacht, indem er auf seine Gefühle und seinen unbändigen Schwanz hörte. Caroline stieg in die Kutsche und erstarrte, als sie ihn erblickte. Ihr weicher Mund öffnete sich in einem Ausdruck schockierter Überraschung.
    Ruhig sagte er: »Bitte steigt ein. Ich werde Euch alles erklären.«
    »Nicholas, was tut Ihr hier?« Ihre Stimme war ein wütendes Flüstern. Sie stand auf der Stufe, noch nicht ganz in der Kutsche.
    »Ich habe mit Eurem Fahrer gesprochen. Er wird uns auf Umwegen
nach Hause bringen. Aber bitte, steigt ein, ehe sich jemand fragt, warum Ihr zögert.«
    Diese Bemerkung brachte sie dazu, endlich einzusteigen. Der junge Waliser, der sie auch nach Essex gefahren hatte, schloss die Tür. Sie setzte sich auf der Bank zurecht und raschelte mit ihren seidigen Röcken. Im nächsten Moment rollte das Gefährt an. Strahlend silbrige Augen blickten ihn an, doch wegen der Dunkelheit in der Kutsche konnte er nicht genau ergründen, wie groß ihr Widerstand angesichts seiner Anwesenheit war. Schließlich sagte sie: »Ich hoffe wirklich, dass niemand gesehen hat, wie Ihr mit Huw geredet habt. Oder noch schlimmer, wie Ihr in meine Kutsche gestiegen seid.«
    »Ich war vorsichtig.« Das stimmte, und jetzt war er verdammt froh, dass er sich während Carolines Aufenthalt bei ihm in Essex die Zeit genommen hatte, mit dem jungen Mann zu plaudern. Huw und er hatten über Pferde geredet, eine gemeinsame Leidenschaft, die den Standesunterschied zwischen Aristokrat und Diener leicht überwand. Außerdem wusste Huw offenbar genau, wo seine Herrin ihre Nächte verbrachte, denn er hatte nicht mit der Wimper gezuckt, als Nicholas ihn um diesen Gefallen bat.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr wisst, wie man diskret ist, Rothay«, bemerkte sie scharf. Aber ein leises Lächeln umspielte ihren Mund.
    »Für Euch bin ich gewillt, mein Bestes zu geben.« Er entspannte sich ein wenig. Mit diesem sanften Gesichtsausdruck war er bei Frauen durchaus vertraut.
    Nicht, dass es für ihn bisher so wichtig gewesen war wie in diesem Fall, dass eine Frau sich nach seiner Gesellschaft sehnte. Es war ihm sogar sehr wichtig. Auch wenn es unvorstellbar war, wollte er wissen, ob sie ihn so vermisste wie er sie.
    Sie erteilte ihm dennoch einen sittsamen Tadel. »Soweit ich
mich entsinne, habe ich zu Eurem Angebot Nein gesagt. Ich kann mir denken, dass Ihr mit diesem Wort nicht vertraut seid, aber in diesem Fall ist es mir ernst, fürchte ich. Ich will nicht das Risiko auf mich nehmen, eine heimliche Liebschaft mit Euch zu beginnen. Es gibt eine lange Liste all jener Leute, die von meiner Reise und meinem Aufenthalt auf Eurem Anwesen wissen, die sogar die genauen Umstände kennen. Neben Huw ist da Mrs. Sims, das Mädchen dort. Nicht zu vergessen Lord Manderville.«
    »Derek würde kein Wort sagen. Niemandem in Essex wurde Euer Familienname mitgeteilt, und nur Ihr könnt für Euren Kutscher sprechen, aber er macht auf mich einen treuen Eindruck. Wir würden nicht entdeckt werden.«
    Ihre Lider senkten sich um eine Winzigkeit. »Es muss schön sein, jederzeit diese Sicherheit zu verspüren, dass alles im Leben schon seinen richtigen Gang nehmen

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