Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
immer mein Bestes getan, um meine Familie zu schützen, und das schließt auch meinen Bruder, seine Frau und jedes seiner Kinder ein. Ich habe nicht befohlen, dass du zur Strafe für deine Ungehorsamkeit gepfählt werden solltest.”
„Das habe ich auch nie angenommen. Greg war der Einzige, der das geglaubt hat”, gab sie zu, dann fragte sie: „Warum hast du das getan?”
„Was getan?”, fragte er.
„Du sagtest gerade,Ich habe immer mein Bestes getan, meine Familie zu schützen, und das schließt auch meinen Bruder ein, seine Frau und jedes seiner Kinder’ wenn du doch auch hättest sagen können:,Meinen Bruder, Marguerite und jedes von euch Kindern.’”
„Ist das irgendwie wichtig?”, fragte er steif.
„Ich denke schon. Es ist, als würdest du nicht anerkennen, dass wir irgendeine Verbindung zu dir haben, außer durch ihn. Es ist, als hieltest du emotionalen Abstand, indem du über uns als Objekte sprichst. Als wärest du von uns getrennt.”
Er wirkte etwas verstört über ihre Worte, aber Lissianna war noch nicht fertig. Ihr Ärger veranlasste sie zu sagen: „Warum hast du nie wieder geheiratet? Tante Luna und die Kinder starben beim Fall von Atlantis. Du bist doch sicher seitdem einer Person begegnet, die du lieben konntest. Oder bist du nur zu feige zu lieben?”
„Du glaubst, ich habe Angst vor der Liebe?”, fragte er überrascht.
Sie nickte.
„Nun.... vielleicht ist das so”, gestand er ihr zu, dann sprach er weiter. „Und vielleicht ist es auch wahr, dass man so sein muss, um einen anderen richtig zu erkennen.”
Lissianna runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?”
Lucian schüttelte den Kopf, als wollte er sagen, dass es nicht wichtig sei, dann sah er sie neugierig an und fragte: „Du hast überhaupt keine Angst vor mir, nicht wahr?”
Sie seufzte und senkte den Blick, dann zuckte sie unglücklich die Achseln. „Die hatte ich mal.”
„Und warum hat sich das geändert?”
„Ich habe genug davon, Angst zu haben. Das ist keine Art zu leben.”
„Dein Vater”, sagte er bedauernd.
„Du siehst aus wie er”, erwiderte Lissianna leise. Es kam ihr selbst albern vor, das zu sagen. Selbstverständlich sah er aus wie ihr Vater. Sie waren schließlich Zwillinge gewesen. Aber nun dachte sie, dass das vielleicht auch ein Grund dafür gewesen sein konnte, dass sie sich in Onkel Lucians Gegenwart immer unfrei gefühlt hatte. Er erinnerte sie an ihren Vater, und Lissianna hatte immer Angst vor Jean Claude Argeneau gehabt, also hatte sie instinktiv auch ihren Onkel Lucian gefürchtet.
„Ich sehe vielleicht aus wie er, Lissianna, aber ich bin nicht er”, sagte er rasch und setzte sich auf das Bett zu ihr. Dann seufzte er.
„Ich wusste, dass es schwierig war, mit ihm zu leben, und dass er dir und deiner Mutter das Leben schwer gemacht hat, aber ich habe nie gewusst, wie schwer. Es tut mir leid.”
„Du hättest nichts dagegen tun können”, sagte sie mit einem leichten Achselzucken.
„Doch”, entgegnete Lucian. „Natürlich hätte ich das. Ich fürchte, ich habe ihn beschützt, auch wenn das falsch war. Dein Vater wäre schon vor Jahrhunderten für seine Schandtaten gepfählt und verbrannt worden, wenn ich mich nicht eingemischt hätte.”
Lissianna riss vor Erstaunen die Augen auf, dann seufzte sie.
„Er war dein Bruder. Blutsverbindungen sind stark, und Liebe verleitet uns oft, Dinge zu tun, die wir vielleicht nicht tun sollten; Dinge, die wir später bereuen.” Sie zuckte erneut die Achseln.
„Denk nur an das, was Thomas und die anderen für mich getan haben.”
„Und du für Greg.”
„Das ist etwas anderes”, sagte Lissianna schnell. „Ich.... ” Sie hielt inne und errötete bei seinem wissenden Blick.
„Zumindest kannst du deine Gefühle für ihn jetzt nicht mehr abstreiten. Nun musst du nur noch den Mut finden, sie vor ihm zuzugeben”, sagte ihr Onkel milde amüsiert. Als Lissianna verblüfft wirkte, fügte er hinzu: „Deine Mutter sagt, sie wusste, dass er für dich bestimmt war, sobald sie euch zusammen gesehen hat.
Auch die anderen dachten das, und als sie herausfanden, dass Greg wusste, wer wir sind oder so gut er es eben wissen konnte aus all diesen lächerlichen Filmen und Büchern und nicht mit Ablehnung und Verachtung reagierte, kamen Martine und deine Mutter zu dem Schluss, dass sie dich nicht aus seiner Erinnerung löschen wollten. Sie brachten ihn wieder hierher, damit ihr beide selbst herausfinden konntet, was sie bereits
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