Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
Schmerzmittel äußerst reizvoll war, aber in Gegenwart von Lucian, der mit höhnischem Lächeln am Fußende des Betts stand, hätte er sich lieber die Zunge abgebissen, als es zuzugeben. „Ich kann es bestimmt aushalten”, erklärte er.
Lissiannas Mutter öffnete den Mund, um noch etwas hinzuzufügen, aber Martine Argeneau trat an ihre Seite und legte ihr beruhigend die Hand auf ihre Schulter. „Lass es gut damit sein, Marguerite. Die Medikamente können immer noch eingesetzt werden, wenn er es sich anders überlegt.”
„Ja”, stimmte Lucian zu. „Es wird interessant sein zu sehen, wie lange er durchhält, bis er greint wie ein Kind und um Schmerzmittel bettelt.”
„Da werden Sie lange warten müssen”, versprach Greg ihm und hoffte, dass es so sein würde.
„Nun? Hattest du Glück?”
Lissianna erkannte Mirabeaus Stimme, als sie langsam wieder zu Bewusstsein kam, ebenso wie die von Thomas, der antwortete:
„Nein. Diesmal haben sie nicht mal die Tür aufgemacht.”
„Und?” Diesmal war es Jeanne Louise, die sprach.
„Er ist überwiegend durcheinander, stöhnt, und hin und wieder.... ”, er hielt inne, als ein entsetzter Schrei gedämpft von irgendwoher im Haus kam, dann schloss er trocken,.... schreit er.’”
„Der Arme”, hörte sie Juli unglücklich flüstern.
„Da können wir nur froh sein, dass wir so zur Welt gekommen sind und nicht gewandelt wurden, wie?”
Lissianna blinzelte und öffnete die Augen, um Elspeth anzustarren, die die letzte Bemerkung gemacht hatte. Ihre Cousine stand am Fuß des Bettes und schaute voll Unbehagen zur Tür, aber dann wandte sie sich wieder dem Bett zu und erstarrte, als sie sah, dass Lissianna die Augen geöffnet hatte.
„Du bist ja wach!”
Ihre Cousinen und Mirabeau drängten sich daraufhin um das Bett, und Lissianna schaute verwirrt von einem besorgten Gesicht ins andere. „Was ist denn nur los? Wer schreit denn da?”
Sie blickten einander unsicher und vol Unbehagen an, dann überging Jeanne Louise einfach ihre Frage und fragte ihrerseits:
„Wie geht es dir?”
Lissianna dachte über die Frage nach, weil sie nicht wusste, wieso ihre Cousine so besorgt fragte. Dann erinnerte sie sich wieder, auch daran, gepfählt worden zu sein. Dieser reizenden Erinnerung folgten ein paar verschwommene und schmerzerfüllte Bilder. Sie erinnerte sich vage daran, schon einmal aufgewacht zu sein. Sie hatte schreckliche Schmerzen gehabt und sich eingebildet, Greg sagen zu hören, sie seien bei Mirabeau.
Lissianna war sicher, dass dort etwas Wichtiges geschehen war, konnte sich aber nicht recht entsinnen, was es gewesen war. Es war alles ziemlich vernebelt.
Dann überließ Lissianna diese Fragen einen Augenblick sich selbst und bewegte sich vorsichtig im Bett, erleichtert, als sie weder Schmerzen noch Unbehagen spürte. Es schien, dass ihre Brust vollkommen geheilt war und sie hatte zur Abwechslung nicht einmal Hunger.
„Es geht mir gut”, versicherte sie ihnen, dann erkannte sie, dass keine von ihnen eigentlich hier sein sollte. Als sie sich umsah, erkannte sie, dass sie sich wieder in ihrem alten Schlafzimmer bei ihrer Mutter befand und dass sie es war, die eigentlich nichts hier verloren hatte. Plötzlich erinnerte sie sich, um was es bei dem Gespräch gegangen war.... und sie erinnerte sich auch daran, Greg ihr Blut angeboten zu haben.... und dass er es akzeptiert hatte.
Da verflog auch noch der letzte Rest ihrer Mattigkeit, und Lissianna setzte sich auf. „Greg! Geht es ihm gut?”
„Ja”, versicherte Jeanne Louise ihr schnell. Sie trat zur Seite, als Lissianna Anstalten machte aufzustehen.
„Das hoffen wir jedenfalls”, fügte Thomas hinzu, als sie aufsprang.
Ein weiterer Schrei ließ Lissianna zögern, und sie starrte entsetzt in die Gesichter der Anwesenden.
„Ist er das?”, fragte sie schwach.
Sechs Köpfe nickten widerwilllig, und Lissianna sank wieder auf die Bettkante und seufzte zitternd. „Wie lange war ich bewusstlos? Wie lange geht es ihm schon so schlecht?”
„Wir sind hier vor drei Stunden eingetroffen”, sagte Thomas.
„Und sein Zustand ist so seit.... na ja, er schreit vielleicht seit zwei Stunden.”
Lissianna hatte sich noch einmal im Raum umgesehen, und ihr Blick war an den leeren Blutbeuteln auf dem Nachttisch hängen geblieben. „Ich kann unmöglich in drei Stunden so viele Beutel zu mir genommen haben.”
„Wir haben sie dir an die Zähne gesteckt und gleichzeitig eine Infusion verabreicht”, erklärte
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