Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
sie und ich stehen uns ebenfalls nahe. Meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt, und Tante Marguerite hat mich aufgezogen, ebenso wie Thomas.”
„Die gleiche Mutter wie die von Thomas oder.... ”
„Nein, eine andere Mutter”, sagte Jeanne Louise, dann verzog sie kurz das Gesicht, als Erinnerungen in ihr hochstiegen, und sie sagte: „Vater hatte nicht viel Glück mit seinen Frauen. Ich war die Tochter seiner dritten Frau. Thomas’ Mutter war Vaters zweite Frau.”
„Gibt es auch einen Bruder oder eine Schwester von der ersten Frau?”, fragte Greg neugierig.
Jeanne Louise schüttelte den Kopf. „Seine erste Frau war schwanger, als sie starb, aber das Kind ist nicht zur Welt gekommen.”
„Eindeutig Pech mit Frauen”, stimmte Greg zu, dann sagte er:
„Aber Sie sind zusammen mit Lissianna und Thomas aufgezogen worden, nachdem Ihre Mutter gestorben war?”
„Thomas war bereits ausgezogen und lebte für sich, aber Lissianna war noch da”, sagte Jeanne Louise. „Sie war erheblich älter als ich und kümmerte sich um mich. Als ich klein war, war sie wie eine zweite Mutter oder Tante für mich. Jetzt sind wir Freundinnen.”
Greg starrte sie verständnislos an, und sein Hirn rebellierte gegen das, was sie gerade behauptet hatte. Thomas war alt genug, um ausgezogen zu sein, als diese Frau zur Welt kam? Und Lissianna war alt genug, um sich wie eine zweite Mutter um sie zu kümmern? Das konnte auf keinen Fall der Wahrheit entsprechen.
Die drei schienen einander im Alter zu nahe zu sein, als dass das stimmen konnte. Er würde akzeptieren, dass es einen Altersunterschied von einem oder zwei Jahren zwischen Jeanne Louise und den beiden anderen gab, aber das war’s auch schon.
Bevor er seine Gedanken in Worte fassen konnte, ging die Schlafzimmertür erneut auf, und die Frau mit den fuchsienroten Haarspitzen im mintgrünen Babydoll kam herein. Sie zögerte, als sie Jeanne Louise sah, dann machte sie ein resigniertes Gesicht und trat trotzdem ein.
„Ich dachte einfach, ich komme und rede mit ihm”, murmelte sie und näherte sich dabei dem Bett.
„Ich weiß, Mirabeau. Ich bin ebenfalls hier, um ihn zu bitten, Lissi zu helfen”, sagte Jeanne Louise, dann grinste sie und fügte hinzu: „Denken sie, dass du auch im Bad bist?”
Mirabeau lächelte schwach. „Nein, ich sagte, ich würde mir etwas zu trinken holen.”
„Und stattdessen sind Sie alle hergekommen”, sagte Greg, und die beiden Frauen sahen ihn überrascht an.
„Wir alle?”, fragte Mirabeau.
Greg nickte. „Thomas war zurückgeblieben, als Sie alle gegangen sind. Dann kam eine Brünette in einem roten Babydoll herein.”
„Elspeth”, informierte Jeanne Louise ihn.
Greg nickte erneut. „Und dann die Zwillinge.... Juli und Vickie?”
„Ja”, bestätigte Jeanne Louise.
„Und jetzt Sie und.... ” Sein Blick ging zu der Frau mit dem schwarzen und fuchsienroten Haar, und er fragte: „Mirabeau?”
Sie nickte.
„Naja.... ” Jeanne Louise seufzte. „Ich nehme an, wenn schon alle anderen hier waren, verschwenden Mirabeau und ich wohl nur unsere Zeit und haben Sie wegen nichts gestört.”
„Nicht wegen nichts”, versicherte er ihr. „Ich habe viel von Ihnen allen gelernt.”
Sie sah ihn zweifelnd an, aber er fügte seinen Worten nichts mehr hinzu, und so sagte Mirabeau: „Wir sollten lieber zurückgehen, bevor Martine oder Marguerite von unserem Treiben Wind bekommen.”
Jeanne Louise nickte und stand auf, dann zögerte sie und sagte: „Lissianna braucht wirklich Ihre Hilfe. Sie könnten ihr das Leben so sehr erleichtern, wenn Sie ihre Phobie heilten.”
„Ja, das könnten Sie, und wir wären Ihnen alle dankbar”, fügte Mirabeau feierlich hinzu, dann verließen die beiden das Zimmer.
Greg ließ den Kopf wieder zurückfallen. Er hatte immer noch keine Ahnung, um was es bei Lissiannas Phobie ging. Nachdem Elspeth in Panik geraten war, hatte er sich nicht mehr die Mühe gemacht, die anderen zu fragen. Nicht, dass er eine Chance gehabt hätte, die Zwillinge viel zu fragen. Die beiden waren ein eingespieltes Team, wenn es zu Gesprächen kam wenn eine nichts sagte, tat es die andere. Sie hatten auf beiden Seiten des Betts gesessen und ihm klargemacht, dass er ihrer Cousine einfach helfen müsse, dass es lebenswichtig für ihr künftiges Wohlergehen sei und dass es einfach herzzerreißend sei mit anzuschauen, wie sie wegen dieser „Phobie” leiden müsse. Und sie war nicht die Einzige, die litt. Ihre Tante Marguerite
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