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Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Titel: Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Tor entgegen. Vielleicht konnten sie Julius wirklich entkommen, dachte er.... aber leider war der Hund nicht ihre einzige Sorge. „Werden sie uns denn nicht mit dem Auto verfolgen?”
    „Doch.”
    „Doch”, murmelte Greg. Das klang in seinen Ohren so, als spiele es keine große Rolle. Sie fuhren hier auf einem verdammten Fahrrad herum, und Lissianna machte sich keine Sorgen darüber, dass ein Haufen mächtiger Vampire sie in einem Auto jagen würde. Andererseits waren sie auf dem Rad tatsächlich ziemlich schnell, musste er zugeben. Lissiannas Beine waren offenbar ebenso stark wie ihre Hände, denn sie hatte das Fahrrad wirklich in Schwung gebracht.... und er glaubte inzwischen auch nicht mehr, dass Julius sie einholen würde. Tatsächlich war das Bellen leiser geworden. Aber, lieber Himmel, glaubte sie wirklich, sie könnte schneller sein als ein Auto?
    „Wir müssen es nur bis zur Straße schaffen”, sagte Lissianna, und Greg erinnerte sich vage, dass sie das schon einmal gesagt hatte.
    „Und wie geht es dann weiter?”, fragte Greg, aber sie antwortete nicht, und er ließ sie in Ruhe, damit sie sich aufs Treten konzentrieren konnte. Sein nervöser Blick kehrte gerade rechtzeitig zum Haus zurück, um zu sehen, dass die Garagentür sich öffnete.
    „Sie kommen!”, rief er warnend.
    Lissianna schaute nicht einmal zurück. Sie trat in die Pedale, so schnell sie konnte, und Greg konnte sehen, dass sie sich der Straße rasend schnell näherten. Er verrenkte seinen Hals, um gleichzeitig Marguerites kleinen roten Sportwagen, der gerade aus der Garage fuhr, und die näher kommende Straße im Auge zu behalten. Das Auto hatte schon die halbe Auffahrt zurückgelegt und wurde immer schneller, als Lissianna schließlich das Rad durch das Tor lenkte.
    Bevor Greg fragen konnte „Und jetzt?”, schoss sie auf die Straße hinaus, direkt auf ein herankommendes Auto zu. Er rief eine Warnung, und Lissianna bremste offenbar. Greg hörte nur die Bremsen des Autos, das ihnen auswich, und erstaunlicherweise gelang es ihnen anzuhalten, ohne dass jemand herunterfiel, angefahren wurde oder gar überrollt worden wäre.
    „Komm schon!” Lissianna war vom Rad gesprungen und rannte auf das Auto zu.
    Greg zögerte keine Sekunde. Das Motorengeräusch von Marguerites Auto, das ihnen folgte, kam immer näher, also sprang er vom Rad, warf es mit Schwung in die Einfahrt, rannte hinter Lissianna her und hechtete hinter ihr auf den Rücksitz des Autos, das sie beinahe überfahren hätte.
    „He! Sie können doch nicht.... ” Der picklige Teenager, der das Auto fuhr, brach jäh ab, drehte sich wieder nach vorne um und legte ruhig einen Gang ein.
    „Was machst du denn da, Mann?”, fragte sein Kumpel auf dem Beifahrersitz erstaunt. Dann schrie er erschreckt auf, als sein Freund das Gaspedal durchtrat und das Auto die Straße hinunterschoss.
    „Er hilft uns, unseren bösen Verfolgern zu entkommen”, versicherte Greg dem zweiten Jungen beruhigend und sah Lissianna dabei an. Sie starrte vor sich auf die Straße und konzentrierte sich so angestrengt, als führe sie selbst, und er nahm an, das war auch irgendwie der Fall, denn er zweifelte nicht daran, dass sie dem jugendlichen Fahrer ihren Willen aufgezwungen hatte genau wie ihre Mutter das bei ihm schon getan hatte.
    Greg schaute durch das Rückfenster nach hinten, als das Auto weiterfuhr. Das Rad in die Einfahrt zu werfen hatte sich als kluger Einfall erwiesen. Der rote Sportwagen musste am Ende der Einfahrt anhalten, weil das Fahrrad sich unter ihm festgeklemmt hatte. Marguerite und Lucian stiegen gerade aus, um ihnen nachzusehen, zwei dunkle Gestalten im dunkelgrauen Dämmerlicht.
    Lissianna kam aus der Damentoilette und schaute sich rasch in der Lebensmittelabeilung des Einkaufszentrums um, aber Greg war nirgendwo zu sehen.
    Bei ihrer Flucht hatten sie weder ihre Handtasche noch seine Brieftasche mitgenommen, aber das war Lissianna erst eingefallen, als sie sich von den Jungen am Eaton Centre absetzen ließen. Ihre Hauptsorge galt bis dahin ihren fehlenden Mänteln, denn draußen war es kalt. Das Eaton Center lag direkt in der Stadtmitte. Es war ein riesiges, stets gut besuchtes Einkaufszentrum und außerdem mit unterirdischen Passagen verbunden, die insgesamt auf beinahe dreißig Kilometer Länge Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe mitten in Toronto miteinander verbanden. Hier brauchte man keinen Mantel, und man konnte dem Sonnenlicht leicht entkommen, wenn man auf den unteren Ebenen

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