Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)
zu verschwenden. Ich kümmere mich um ihn.«
Er machte auf dem Absatz kehrt, um wegzugehen, aber dann blieb er stehen und blickte mit gerunzelter Stirn auf seine Hand, als erstaunte es ihn, dort noch das Halsband seiner Mutter zu sehen.
Emma stockte das Herz, und kurz keimte Hoffnung in ihr auf, als er es in ihre Hand fallen ließ.
Er schaute sie an, und das Bedauern in seinen Augen erstickte den winzigen Hoffnungsschimmer in ihr. »Ich habe versucht, dich zu warnen, Kleines, dass es nichts als wertloser Plunder ist.« Behutsam schloss er ihre Hand um das Halsband, dann wandte er sich ab.
Nachdem er in den Schatten der Treppe verschwunden war, öffnete Emma die Hand, um das schlichte Keltenkreuz zu betrachten.
Es war ein Symbol des Glaubens. Es war ein Symbol der Hoffnung.
Der Sinclair, der es aus der Burg geschmuggelt hatte, während er und sein Clan aus ihrem Heim vertrieben wurden, musste geahnt haben, dass es die Träume der kommenden Generationen inspirieren würde. Die Frau, die es als Letzte getragen hatte, hatte sich geweigert, ihre eigenen Träume aufzugeben. Sie war gewillt gewesen, alles zu riskieren – ihr Heim, die Liebe ihres Vaters, selbst ihr eigenes Leben – um sie zu verwirklichen.
Emma schloss die Faust um das Halsband, hob den Blick und schaute auf das raue Land, das sie allmählich zu lieben begann. Jamie Sinclair würde bald herausfinden, dass dieser wertlose Plunder letzten Endes doch nicht so wertlos war und dass er hier eine Gegnerin gefunden hatte, die noch rücksichtsloser und entschlossener war als der alte Hepburn.
Kapitel 29
Als Jamie am nächsten Morgen in die Halle hinunterging, war das Letzte, was zu hören er erwartet hätte, Emmas fröhliches Lachen. Er runzelte finster die Stirn und fragte sich, ob er am Ende noch träumte.
Aber wie sollte er träumen, wenn er gar nicht geschlafen hatte? Wenn er die ganze Nacht auf und ab gelaufen war und gegen die Versuchung angekämpft hatte, zurück in Emmas Schlafzimmer zu schlüpfen … und in ihr Bett? Wie konnte er träumen, wenn all seine Träume erst vor ein paar Stunden unter der eisernen Faust des Verrats seines Großvaters zermalmt worden waren?
Er kam an die unterste Stufe und blieb mit offenem Mund stehen, als er sich unerwartet mit dem Inbegriff häuslichen Friedens konfrontiert sah.
Der lange Tisch in der Mitte der Halle war mit einem sauberen Tuch bedeckt. Emma ging geschäftig umher, ein Tablett mit dampfenden Scones in einer Hand balancierend.
Wenn nicht ab und zu der Verband unter dem Ausschnitt ihres glockenblumenblauen Kleides hervorgelugt hätte, würde niemand auf die Idee kommen, dass sie erst vor ein paar Tagen angeschossen worden war und dabei fast gestorben wäre. Ihr Haar hing ihr offen über die Schultern, war aber mit zwei Elfenbeinkämmen zurückgesteckt, die Mags irgendwo gefunden haben musste. Jamies Augen wurde wie gebannt angezogen von dem Halsband seiner Mutter, das sie um den schlanken Hals trug.
Sie lehnte sich über den Tisch und bot den beiden Männern, die auf der langen Bank ihr gegenübersaßen, frische Scones an und einen verlockenden Blick in ihren Ausschnitt. Einer der beiden Männer war Bon.
Der andere war Ian Hepburn.
Obwohl sein linker Arm sich immer noch in der Schlinge befand und er dadurch in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, war sein Gesicht mit den blauen Flecken sauber geschrubbt und sein glattes dunkles Haar im Nacken mit einem Lederband zu einem Zopf gebunden. Wenn Jamie sich nicht sehr irrte, trug er eines von seinen Hemden.
Als er Jamie entdeckte, hob er spöttisch die Augenbrauen. »Guten Morgen, Sin. Oder soll ich lieber ›Mylord‹ sagen?«
Jamie blickte ungläubig zu Emma. »Du hast ihm von dem Kirchenregister erzählt?«
Sie zuckte die Achseln. »Und warum nicht? Die ganze Welt wird bald genug herausfinden, dass du der Erbe des Earls bist.«
»Nicht, wenn ich dabei etwas mitzureden habe«, entgegnete Jamie.
Bon steckte sich einen weiteren Bissen von dem Scone in den Mund und verdrehte genüsslich die Augen. »Du bist eine unendlich viel bessere Köchin als Mags, Kleines. Wenn ich dich je zwischen zwei Verlobungen erwischen kann, könnte ich glatt mein Junggesellendasein aufgeben und dir selbst den Hof machen.«
»Oh, danke, Bon«, antwortete Emma und war sichtlich geschmeichelt. »Es ist immer schön für eine Frau, einen Mann zu finden, der ihre Fähigkeiten zu schätzen weiß.« Sie schenkte Jamie ein unschuldiges Lächeln. »Allihre
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