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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Mann. Der Bauer, der Sie an mich erinnert hat. Hat er Ihnen seinen Namen genannt? Könnte es Nelson LeHorn gewesen sein?«
    Gus starrte trotzig auf seine Füße. »Ich will meine Spider-Man-Pantoffeln. Wo sind meine Spider-Man-Pantoffeln hin?«
    »Wer ist Nelson LeHorn?«, erkundigte sich Donny.
    »Jemand aus meiner Vergangenheit, der vor langer Zeit spurlos verschwunden ist.« Levi schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie’s. Das ist jetzt nicht wichtig. Ich denke, wir sollten anfangen. Ich möchte dem Grauen ein Ende bereiten, und ich bin sicher, mit diesem Wunsch stehe ich nicht allein da.«
    »Da haben Sie verdammt recht«, murmelte Paul.
    »Ohne meine Spider-Man-Pantoffeln gehe ich nirgendwohin!«
    Sie tuschelten miteinander, als sie die Treppe hinaufstiegen. Auf halbem Weg blieb Marsha stehen und sah sich noch einmal zu Donny um. Ihre Augen schimmerten feucht.
    »Mir passiert schon nichts«, versicherte er und rang sich ein aufmunterndes Lächeln ab.
    »Das will ich dir auch geraten haben.«
    »Marsha?«
    Sie hielt erneut inne. »Ja?«
    »Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt. Inzwischen ist mir das klar geworden.«
    »Ich liebe dich auch, du Arschloch.«
    Marsha grinste. Donny grinste zurück. Dann drehte sie sich endgültig um und verschwand.
    »Diese Frau sollten Sie niemals ziehen lassen«, meinte Levi. »Sie beide sind füreinander bestimmt.«
    »Haben Sie das in Teeblättern oder Tarotkarten gelesen?«
    »Nein, in Ihren Augen. Und in denen von Marsha. Sie sind Seelenverwandte.«
    »Früher habe ich nicht an solchen Kram geglaubt.«
    »Ich auch nicht«, sagte Levi. »Jedenfalls nicht an Seelenverwandte.«
    »Und was hat Ihre Meinung geändert?«
    »Sie beide. Lassen Sie uns anfangen. Es liegt eine Menge Arbeit vor uns.«
    Levi kehrte in die Küche zurück und schien sich den Grundriss des Erdgeschosses einprägen zu wollen. Donny beobachtete ihn schweigend. Küche und Eingangsbereich waren über einen kurzen Flur miteinander verbunden. An einer Seite zweigte das Wohnzimmer ab, an der anderen befand sich die Treppe nach oben, außerdem ein Bad und ein kleines Schlafzimmer. Nach Abschluss seiner Inspektion wanderte Levi zur Terrassentür an der gegenüberliegenden Wand der Küche, schob den Vorhang zur Seite und spähte hinaus.
    »Perfekt. In diesem Stockwerk gibt es nur zwei Eingänge. So hatte ich es auch in Erinnerung, aber ich wollte mich noch einmal vergewissern.«
    »Was kann ich machen?«, fragte Donny.
    »Sehen Sie in den Schränken nach. Ich brauche Schalen, Kaffeetassen – alles, worin sich Salbei verbrennen lässt.«
    Während sich Donny auf die Suche begab, öffnete Levi die Tür zur Speisekammer. Donny erstarrte und rechnete damit, dass jeden Augenblick finstere Gestalten in den Raum sprangen, aber da war nichts als Regale mit Konservendosen und anderen Lebensmittelvorräten. Levi stöberte herum, bis er einen großen Blechbehälter mit Salz entdeckte. Er nahm ihn mit zur Arbeitsfläche, schraubte den Deckel ab und begann, Salzlinien vor dem Küchenfenster und der Hintertür zu ziehen. Donny entdeckte einige blaue Keramikschalen im Schrank und stellte sie dazu. Levi nickte. »Damit sollte es gehen.«
    »Ich glaube, Mrs. Laudry wird nicht sonderlich begeistert sein. Die sind hübsch.«
    »Ich denke, von der Alternative wäre sie noch weniger begeistert.« Levi fasste in seine Westentasche und zog die beiden getrockneten Salbeibündel heraus. Er warf sie Donny zu, der sie mit einer Hand auffing. »Verteilen Sie das Zeug gleichmäßig auf die Schalen.«
    Donny machte sich an die Arbeit. Den Geruch empfand er keineswegs als unangenehm, eher als beruhigend. Levi verließ den Raum. Als er zurückkam, war Donny gerade fertig.
    »Was jetzt?«
    Levi griff sich zwei der Behälter. »Wir stellen sie im Erdgeschoss auf und zünden sie an.«
    Eine Schale platzierte er unter dem Küchenfenster, eine weitere neben der Hintertür, dann holte er sich Nachschub. Donny tat es ihm gleich und folgte ihm. Sie verteilten den Salbei im gesamten Erdgeschoss, in dem Levi unter sämtlichen Türen und Fenstern großzügig Salz ausgestreut hatte. Die einzigen Ausnahmen bildeten die Vordertür und die Treppe.
    »Brauchen wir dort kein Salz?« Donny nickte zum Hauseingang.
    »Noch nicht. Vergessen Sie nicht, ich habe einen Schutzbann über der Tür angebracht, bevor wir vorhin aufgebrochen sind.«
    Donny kniff die Augen zusammen und betrachtete die Worte, die nach wie vor über der Tür prangten, geschrieben mit

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