Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
sieht Ihr Plan aus?«
    »Bringen wir die anderen erst einmal nach oben.«
    Donny folgte Levi ins Wohnzimmer.
    Bildete er sich das nur ein, oder war der Magus tatsächlich gewachsen? Auf jeden Fall klang seine Stimme unerbittlicher denn je. Sogar seine Schritte wirkten entschlossener. Trotz der dicken Teppiche und Läufer polterten seine Stiefel laut über den Holzboden.
    »Also gut«, wandte sich Levi an die Gruppe. »Mit etwas Glück und Gottes Hilfe ist bald alles ausgestanden.«
    »Gott ist nicht hier«, unterbrach ihn Gus. »Er wurde dreigeteilt, und eines der Fragmente steckt in einer Endlosschleife fest. Er wird wiedergeboren. Ständig aufs Neue, immer und immer wieder. Der arme Kerl.«
    »Pst.« Paul kraulte Gus das Haar, als wäre er einer seiner geliebten Bärenhunde.
    »Können Sie diese Kreaturen aufhalten?«, fragte Marsha.
    Levi nickte. »Ich glaube schon, ja. Aber Sie müssen meine Anweisungen wieder genau befolgen. Sonst …«
    Er musste den Satz gar nicht zu Ende führen, erkannte Donny. Die grausamen Erlebnisse dieser Nacht machten ihnen zu schaffen. Und Gus war ein mahnendes Beispiel, was passieren konnte, wenn man nicht auf Levi hörte.
    »Gehen Sie alle nach oben«, bat der frühere Amish. »Vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen versichere, dass Ihnen dort nichts zustoßen kann. Unsere Feinde werden vergeblich nach Ihnen Ausschau halten, sofern Sie das Haus nicht verlassen. Warten Sie ab, bis es sicher ist, wieder herunterzukommen.«
    »Und woran erkennen wir das?«, fragte Myrtle.
    »Daran, dass ich noch am Leben sein werde. Donny bleibt hier unten und hilft mir …«
    »Nein«, fiel Marsha ihm ins Wort.
    Levi hob die Hand. »Er wird nicht die ganze Zeit hierbleiben, und ich setze ihn keiner unmittelbaren Gefahr aus. Dieselben Sicherheitsvorkehrungen, die Sie schützen, werden auch ihn vor Schaden bewahren. Aber er muss etwas für mich erledigen, bevor er zu Ihnen nach oben kann. Etwas Wichtiges. Tatsächlich würde mein Plan ohne seine Hilfe nicht funktionieren.«
    »Ich kann ebenfalls helfen.« Randy trat vor.
    »Nein, kannst du nicht.« Marsha packte ihren Bruder am Arm.
    »Ich auch«, bot sich Myrtle an. »Vergessen Sie nicht, ich bin vertraut mit Mystik. Sagen Sie mir einfach, was zu tun ist. Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Ich weiß Ihre Angebote zu schätzen, aber das ist nicht notwendig.«
    »Blödsinn«, stieß Randy hervor. »Diese Dreckschweine haben meine Eltern und meine Freunde umgebracht. Wenn Sie denen in die Ärsche treten, will ich dabei sein.«
    »Wenn du ihr Andenken bewahren willst, dann ist es das Wichtigste, am Leben zu bleiben«, gab Levi zurück. »Sie würden es nicht anders wollen. Und das ist alles, was zählt.«
    »Er hat recht«, sagte Donny zu Randy. »Denk an deine Schwester, Kumpel. Ihr beide habt heute Nacht schon genug verloren. Ihr braucht euch gegenseitig.«
    Randy schnaubte verächtlich. »Das sagt ausgerechnet der Typ, der ihr ständig wegrennt.«
    Marsha räusperte sich vernehmlich, aber Randy tat, als hätte er es gar nicht bemerkt. Donny lag eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, aber er überlegte es sich anders. In Wirklichkeit hatte der Junge recht. Diese Breitseite hatte er sich redlich verdient.
    Gus durchbrach das unangenehme Schweigen. Er wandte sich an Paul. »Kennst du Teddy Garnett? Den alten Burschen, der oben in Punkin Center lebt?«
    Paul nickte.
    »Ich hab ihn gesehen. Während wir da drin waren. Er ist im Gang an uns vorbeigelaufen. Allerdings nicht so, wie wir ihn kennen. Es war eine andere Version von ihm.«
    Paul schien in Tränen ausbrechen zu wollen. Als er antwortete, klang seine Stimme heiser vor Emotionen. »Ich glaube, du hattest bloß einen üblen Traum, Gus. Das wird schon wieder. Beruhig dich einfach.«
    »Nein, es war kein Traum. Ich bin kein Idiot, Paul. Ich weiß, was ich gesehen habe. Es war Teddy – und doch auch wieder nicht. Er hatte noch andere Leute im Schlepptau, aber die kannte ich nicht. Eine bildhübsche Farbige, einen jungen Burschen, der wie ein Gangster aus einem Tarantino-Film angezogen war, und einen Kerl in unserem Alter. Angezogen wie ein Bauer. Ein bisschen hat er mich an Levi erinnert.«
    Donny bemerkte, dass Levi bei der Äußerung zusammenzuckte, als wäre er erschrocken.
    »Haben sie mit Ihnen gesprochen?«, wollte Levi wissen. »Hat Ihnen dieser Mann seinen Namen genannt?«
    Gus lächelte Levi mit entrücktem Blick an. Ein dünner Speichelfaden baumelte an seinem Mundwinkel. »Was?«
    »Dieser

Weitere Kostenlose Bücher