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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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nicht.«
    »Levi!«, presste Marsha hervor. »Wo ist Donny?«
    »Marsha?«
    Sie stieß einen hysterischen Schrei aus, als sie hörte, wie Donny ihren Namen rief, ihn aber immer noch nicht sehen konnte. Seine Stimme klang gedämpft, wie aus großer Entfernung.
    »Gus!«, brüllte Levi. »Sie müssen weitergehen. Kommen Sie schon!«
    Marsha erkannte, dass es Gus Pheasant war, dessen Gebrüll sie ursprünglich aufgeschreckt hatte. Er rutschte Paul auf den Knien hinterher und klammerte sich jammernd an der Hand des anderen Mannes fest. Auch ihm schien noch jemand zu folgen, aber das Licht war einfach zu grell, um auszumachen, um wen es sich handelte.
    »Donny?« Sie trat näher heran.
    »Gus«, drängte Levi. »Kommen Sie weiter!«
    »Das sind keine Portale«, lamentierte Gus. »Das sind Fenster in andere Welten. Gottverdammte Fenster in andere Welten!«
    »Mann, Beruhig dich endlich, Gus!« Paul hielt die Augen weiter fest geschlossen. »Es tut mir wirklich total leid, was mit deinem Bruder passiert ist, aber wir haben jetzt keine Zeit für dein Gejammer. Mach keinen Stress und setz deinen Hintern in Bewegung!«
    Levi schob sich an Jean und Bobby vorbei, die zu Esther und Myrtle eilten und die beiden alten Damen umarmten. Randy versuchte, Levi zu helfen, der Paul packte und mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, an ihm zog.
    »Lassen Sie ihn nicht los, Paul.«
    Die unterschwellige Panik in Levis Stimme beunruhigte Marsha.
    »Mach ich nicht. Was soll ich tun?«
    »Orientieren Sie sich an meiner Stimme«, forderte Levi Paul auf. »Sie können die Augen ruhig öffnen, aber drehen Sie sich nicht um. Und lassen Sie Gus auf keinen Fall los.«
    Paul kam der Aufforderung nach. Sein Gesicht wirkte blass und verschwitzt, und er schien ungeheuer erschöpft zu sein.
    »Levi!«, brüllte Donny aus dem gleißenden Licht. »Hinter mir kommt irgendetwas unaufhaltsam näher. Ich glaube, sie verfolgen uns.«
    »Das ist ausgeschlossen, Donny. Sie können diese Passage nicht benutzen.«
    »Was zum Geier ist es dann? Ich höre so ein schreckliches Knurren.«
    »Halten Sie noch einen Moment durch!«
    »Ich habe eine Stadt gesehen«, stieß Gus atemlos hervor. Seine Augen waren unnatürlich geweitet. Blut lief seine Wangen hinunter. »Eine gewaltige Stadt mit silbernen Türmen. Sie erstreckte sich über einen ganzen Planeten und wurde von Robotern statt Menschen bewohnt. Und dann war da noch eine zweite, die aus nichts als Licht zu bestehen schien.«
    »Levi.« In Donnys Stimme schwang Panik mit. »Es kommt immer näher. Tun Sie was, verdammt noch mal!«
    Levi drehte sich zu Randy um. »Hilf mir mit ihm, okay? Aber schau in die andere Richtung, sonst ist es, als würdest du direkt in die Sonne starren.«
    Randy nickte mit offen stehendem Mund. Gemeinsam zerrten sie an Gus. Er fuchtelte hektisch mit den Armen und leistete Widerstand. Levi keuchte vor Anstrengung.
    »Levi!«, brüllte Donny. »Ich habe Gus aus Versehen losgelassen!«
    »Schon gut. Nur keine Panik, Donny. Sie haben es gleich geschafft. Gehen Sie einfach stur weiter geradeaus.«
    Endlich gelang es Randy und Levi, Gus trotz seiner Gegenwehr aus der Speisekammer herauszuziehen. Kurz dahinter folgte Donny. Marsha rannte zu ihm und umarmte ihn stürmisch.
    Er schlug die Augen auf und starrte sie ungläubig an.
    »Marsha? Wo … wo sind wir?«
    »In Esthers Küche«, gab sie zurück. »Was ist passiert? Wie seid ihr …«
    »Wir haben eine Abkürzung genommen«, fiel Levi ihr ins Wort und streckte seine Hand in Richtung Tür aus. Das Leuchten verblasste. Der Gang war immer noch zu sehen, schien aber wie eine verschwommene Blaupause von Esthers Speisekammer überlagert zu werden. Regale mit Konservendosen säumten die Wände, die transparent wirkten, als befänden sich beide Orte – der Gang und die Speisekammer – zur selben Zeit am selben Ort.
    »Da waren Zombies.« Gus saß auf dem Küchenboden und schaukelte unruhig hin und her. »Zombies, genau wie in den Filmen. Zombies, Clowns und Dinosaurier. Und mittendrin war noch etwas anderes. Etwas Dunkles, wie Teer, nur hatte es keine klare Form.«
    Levi schlug die Tür zu und proklamierte: »Ut nemo in sense tentat, descendere nemo. At precedenti spectaur mantica tergo. Ia Amun traust nodrog. Amun, Amun, Amun.«
    Das Licht verschwand vollständig. Für Marsha fühlte es sich an, als sei eine gewaltige Last von ihr abgefallen. Ihre Haut kribbelte, auf ihren Armen breitete sich eine Gänsehaut aus. Als Donny sie umarmte, vergaß sie

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