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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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für einen Moment alles um sich herum.
    »Du bist weggegangen«, flüsterte sie. »Genau wie damals. Verdammt noch mal, Donny. Du wolltest mich wieder im Stich lassen.«
    »Ich weiß, aber diesmal bin ich zurückgekommen. Ich gehöre hierher, Marsha. Zu dir. Du bist der Mittelpunkt meines Universums. Levi hat mir geholfen, das zu begreifen. Und ich verspreche dir, dass ich nicht mehr weggehen werde. Nie wieder.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Marsha war nicht sicher, wie lange der Kuss gedauert hatte, als sie merkte, dass alle Anwesenden sie anstarrten.
    Randy grinste. »Also seid ihr zwei jetzt wieder zusammen?«
    Gus setzte sein wirres Geschwafel fort. »Ziegenmenschen und Echsenmenschen und Schlangenmenschen und Elefantenmenschen. Kreaturen aus Feuer, die in der Sonne leben, ein riesiger Strudel mitten im Weltall und ein Monster mit einem verfluchten Tintenfisch als Kopf.«
    »Was hat er?«, wollte Axel wissen. »Ist er … verrückt geworden?«
    Keuchend lehnte sich Levi an die Wand, nahm den Hut ab und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Er hat unterwegs die Augen geöffnet und in die Portale geschaut.«
    »Alles ist miteinander verbunden«, stieß Gus stöhnend hervor. »Alles. Wie ein uraltes Puzzlespiel, das sich aus allem um uns herum zusammensetzt. Ich lief an einem Strand entlang, und diese Kreaturen kamen aus dem Meer gekrochen, halb Krebs, halb Hummer, mit Schwänzen wie Skorpione.«
    »Hey, Kumpel.« Paul kniete sich neben Gus und fasste seinem Freund an die Schulter. »Beruhig dich, ja? Es ist vorbei. Wir sind jetzt in Sicherheit. Levi hat uns da rausgeholt.«
    »Der Mond hat mir zugezwinkert. Weißt du, wir waren da ziemlich lange drin. Wir sind gerannt und gerannt, und er hat uns die ganze Zeit beobachtet.«
    »Was?«
    Gus beugte sich vor, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von Pauls entfernt war.
    »Der Mond. Er hat mir zugezwinkert mit seinem riesigen Augapfel. Und er hat uns auf Schritt und Tritt ausspioniert.«
    Paul schaute zu Levi auf. »Kommt er wieder in Ordnung?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Ehrlich gesagt: Ich halte es für unwahrscheinlich. Es dürfte seinen Verstand überfordert haben. Er ist durchgedreht.«
    »Wie? Was ist da drin mit ihm passiert?«
    »Es gibt Dinge, die sollte ein Mensch nicht zu Gesicht bekommen. Er hat trotz meiner ausdrücklichen Warnung die Augen geöffnet.«
    »Was geht hier vor?«, fragte Esther mit bebender Stimme. »Wo kommt ihr plötzlich alle her? Was hattet ihr in meiner Speisekammer verloren? Ist die Sache jetzt ausgestanden? Sagen Sie schon, was ist aus den Mördern geworden?«
    Levi seufzte. »Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, sie reißen gerade die Stadt in Stücke und suchen nach uns.«
    »Aber sie können uns hier nicht finden, oder?«, vergewisserte sich Donny. »Wir sind doch in Sicherheit?«
    »Richtig. Solange die Schutzkreise, die ich vorhin gezeichnet habe, an Ort und Stelle bleiben und wir die Pension nicht verlassen, kommen sie nicht an uns heran.«
    Paul stand auf. »Und was passiert jetzt?«
    »Jetzt?« Levi setzte seinen Hut wieder auf. »Am besten beten Sie dafür, dass die Sonne bald aufgeht, während ich mich auf das letzte Gefecht vorbereite.«

Elf
    Donny hätte sich am liebsten nicht von der Stelle bewegt. Marshas Körper, der sich an ihn kuschelte, fühlte sich unglaublich gut an, so wohlig warm und weich. Es fühlte sich richtig an. Aber als Levi sie alle zurück ins Wohnzimmer scheuchte, wagte er es nicht, dagegen zu protestieren. Der Rest der Gruppe befolgte die Anweisung stumm, viel zu verwirrt und traumatisiert, um ihren unverhofften Beschützer infrage zu stellen. Nur Gus blieb auf dem Boden kauernd zurück, kratzte mit den Fingernägeln über den Bodenbelag und brabbelte etwas von mutierten Meeresungeheuern. Paul und Randy holten ihn auf die Beine und drängten ihn hinter den anderen her.
    Levi legte Donny die Hand auf die Schulter und bedeutete ihm, näher zu kommen. Als sich der Rest der Überlebenden außer Hörweite befand, beugte er sich zu ihm. »Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Die können Sie kriegen«, gab Donny zurück. »Sagen Sie mir einfach, was ich tun soll.«
    »Zuerst müssen wir alle nach oben bringen. Die Bannkreise und Glyphen werden sie beschützen, aber alle sollten sich am selben Ort aufhalten, damit sie mir nicht im Weg sind.«
    »Ich glaube nicht, dass jemand Einwände dagegen erheben wird.«
    »Das sehe ich genauso.«
    »Was passiert danach? Wie

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