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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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es meine Aufgabe ist, mich um solche … Zwischenfälle zu kümmern.«
    »Was sind Sie, so was wie ein Bulle? Um ehrlich zu sein, Sie sehen mir nicht wie einer aus.«
    Der Amish lächelte. »Ich bin kein Polizeibeamter. Ich denke, man könnte sagen, ich bin eher eine Art Privatdetektiv. Spezialisiert auf Dinge, die Sie vermutlich als ›bizarre‹ Vorkommnisse bezeichnen würden.«
    »Dann halten Sie sich heute Nacht eindeutig am richtigen Ort auf«, murmelte Marsha.
    Der Fremde nickte lächelnd, dann wischte er sich die blutigen Hände an der Hose ab. Donny fiel auf, dass die Geste reichlich sinnlos war. Das Blut wurde dadurch nur noch stärker verschmiert.
    Über ihnen blitzte etwas auf. Alle drei schauten gleichzeitig nach oben, aber der Himmel war bereits wieder in tiefe Dunkelheit gehüllt.
    »Wetterleuchten«, mutmaßte Marsha.
    »Möglich«, pflichtete der Fremde ihr bei. »Vielleicht aber auch etwas ganz anderes.«
    »Wie heißen Sie?«, fragte Donny.
    »Sie können mich Levi Stoltzfus nennen.«
    Das empfand Donny als merkwürdig. Der Fremde hatte nicht gesagt: »Mein Name ist Levi Stoltzfus. « Stattdessen meinte er, sie könnten ihn so nennen . Er tat es als spleenige Ausdrucksweise ab – vermutlich redeten die Amish oder die Leute in Pennsylvania so.
    »Ich bin Donny Osborne, und das ist meine Freu… meine … Das ist Marsha Cummings.«
    Er spürte, wie sich Marshas Körper neben ihm leicht versteifte. Ihr war sein Beinaheversprecher nicht entgangen.
    Levi tippte sich an den Hut. »Freut mich sehr, Sie beide kennenzulernen. Ich hoffe, Sie halten mich jetzt nicht für unhöflich, aber ich muss mehr darüber erfahren, was Sie erlebt haben. Bitte erzählen Sie mir alles. Jede Einzelheit, so nebensächlich oder unbedeutend sie Ihnen auch erscheinen mag.«
    »Wenn wir noch länger hierbleiben«, sagte Donny, »dürften uns diese Kerle einholen. Glauben Sie mir, das wollen Sie nicht riskieren. Kommen Sie, Mr. Stoltzfus. Sie können sich mit uns gemeinsam verstecken.«
    Sie wollten an ihm vorbeilaufen, aber Levi stellte sich ihnen in den Weg.
    »Leben Sie beide hier? Sind Sie Einheimische?«
    Donny nickte. Marsha schwieg.
    »Also«, fuhr Levi fort, »wenn Ihnen etwas an Ihrer Stadt liegt, an Ihren Familien, Ihren Freunden, Ihren Angehörigen, dann erzählen Sie mir so schnell wie möglich, wen Sie gesehen haben und wo ich diejenigen finden kann. Ich verlange nicht, dass Sie mich begleiten. Ich benötige lediglich die Informationen.«
    Donny seufzte. »Können wir wenigstens irgendwo in Deckung gehen? Es gefällt mir nicht, wie eine Zielscheibe mitten auf der Straße herumzustehen.«
    »Natürlich«, versicherte Levi. »Ich glaube auch, das wäre am besten.«
    Sie eilten in den nächstgelegenen Garten und verbargen sich im Schatten des dazugehörigen Hauses. Levi nickte Donny aufmunternd zu.
    »Wir standen draußen auf der Straße«, begann Donny seinen Bericht. »Der Strom ging in der ganzen Stadt aus, und dann fingen alle Hunde gleichzeitig an, zu bellen und zu heulen. Mein Handy funktionierte nicht mehr, und mein Wagen wollte nicht anspringen.«
    »Mein Handy ging auch nicht«, fügte Marsha hinzu.
    »Passiert das oft? Stromausfälle und kein Mobiltelefonempfang?«
    »Nicht so oft«, antwortete Marsha. »Ich meine, unser Netzempfang ist wegen der Berge ohnehin nicht der beste, aber so war es noch nie. Und ich meine damit nicht nur, dass der Netzempfang ausfiel. Meine Handy ist komplett tot. Es lässt sich nicht einmal einschalten.«
    »Mit allem anderen ist es dasselbe«, ergänzte Donny. »Taschenlampen zum Beispiel – alles, was elektronisch oder batteriebetrieben ist, funktioniert nicht mehr. Es kommt mir so vor, als hätte jemand in Brinkley Springs einen elektromagnetischen Impuls freigesetzt. Mein Wagen war gerade erst in Inspektion. Es gibt keinen Grund, warum er von einem Moment auf den anderen den Dienst quittieren sollte.«
    »Vorhin sind zwei Fahrzeuge an mir vorbeigerast«, meinte Levi. »Ein PKW und ein Geländewagen. Ansonsten herrschte auf den Straßen keinerlei Verkehr.«
    »Woran könnte das liegen?«
    »Das weiß ich noch nicht. Was ist passiert, nachdem der Strom ausfiel?«
    »Wir haben … geredet.« Donny schaute zu Marsha, während er sprach. Sie senkte den Blick. »Die Hunde hörten zu heulen auf, dafür setzten überall in der Stadt laute Schreie ein. Und Schüsse. Es klang, als wäre eine Straßenschlacht ausgebrochen. Und dann tauchte dieser merkwürdige Typ auf.«
    Marsha

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